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Brennpunkte entschärft

Das Mulhouse Habitat ist ein Komplex von Sozialwohnungen im Viertel Les Coteaux der ostfranzösischen Stadt Mulhouse. In dieser Hochhaussiedlung kam es in der Vergangenheit häufiger zu kriminellen Vorfällen und gewaltsamen Übergriffen, weshalb ein Videoüberwachungssystem nun für mehr Ruhe sorgen soll.

Die Hochhaussiedlung im Viertel Les Coteaux im französischen Mulhouse
Die Hochhaussiedlung im Viertel Les Coteaux im französischen Mulhouse

Die Milestone IP-Video-management-software (VMS) wurde hierzu mit diversen Netzwerk-kameras von Samsung zu einer modernen Überwachungslösung zusammengefügt. Damit werden nun sämtliche Gebäude überwacht, welche von drei unterschiedlichen Firmen verwaltet werden und die beinahe 100 Eingänge besitzen.

An den Eingängen konzentrierten sich auch die Probleme: Diese Bereiche konnten von Kriminellen und Drogenhändlern leicht für sich in Anspruch genommen und durch das Zerstören von Beleuchtung, Zutrittstechnik und Überwachungskameras in unbewachte kriminelle Biotope verwandelt werden

Umfassender Ansatz

Da partielle Reparaturen nicht zum gewünschten Ergebnis sondern nur zu Verlagerungseffekten führten, beschlossen die Verantwortlichen des Mulhouse Habitats, zum Schutz der Sachwerte und der Bewohner alle Gebäudezugänge auf einmal zu modernisieren und sie mit neuer Videoüberwachungstechnik auszurüsten. Subventioniert wurde der Umbau durch Fördergelder aus dem „Fund for the Prevention of Delinquency“ (FIPD) für die Videoüberwachung und durch Mittel der „National Urban Renewal Agency“ (ANRU) für die Erneuerung von Türen, Briefkästen, Sprechanlagen und elektrischen Anlagen.

Es gab eine Ausschreibung für das neue Videosystem inklusive Fix-IP-Kameras, Datennetzwerk, Speicherlösung und das zentrale Managementsystem. Der französische Systemintegrator Spie wurde schließlich aus verschiedenen Gründen beauftragt. Steve Lohr, Vertriebsmitarbeiter für Sicherheitssysteme bei Spie East, erklärt: „Wir haben auf die Ausschreibung mit Top-Videomarken geantwortet: Milestone als Anbieter von offener IP-Videomanagementsoftware und Samsung als Lieferant von hochauflösenden Überwachungskameras mit zahlreichen integrierten Funktionen. Außerdem liefert Spie eine komplette Lösung, bestehend aus Videosystem, Elektroinstallation und Sprechanlagen.“

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Installiert wurde das System im Verlauf des Jahres 2012. Die Lösung ist voll skalierbar. Die Spezifikationen erlauben sogar eine spätere Erweiterung um 25 Prozent mehr Kameras und 30 Prozent mehr Datenverarbeitung und Speicherung ohne zusätzliche Kosten – abgesehen von Kameras und Kabeln.

Gut geschützt

An 31 Eingängen wurden 134 Netzwerkkameras installiert. Jeder Zugang verfügt über eine Outdoor-Kamera mit Infrarotbeleuchtung, die die Sprechanlage und die Vorderseite des Eingangsbereichs filmt. Im Innenbereich und in den Fahrstühlen wurden weitere Kameras installiert. Die ausgewählten Samsung Ipolis IP-Kameras sind vandalismusgeschützte Fix-Domes vom Typ SNV-5080R und Flat-Domes vom Typ SNV-5010. Beide verfügen über eine Auflösung von 1,3 Megapixeln, respektive 720p HD-Auflösung, sowie H.264 Kompressionsformat. Durch ihr solides Aluminiumgehäuse und die Polycarbonatkuppeln sind sie sehr widerstandsfähig gegen Vandalismus, Staub und Spritzwasser.

Dank 15 Infrarot-Dioden liefert die SNV-5080R sogar im Dunkeln Bilder. Zudem verfügt sie über ein motorgesteuertes Zoom-Objektiv. Die flache SNV-5010 besitzt ein Fix-Objektiv mit weitem Bildwinkel, der sich ideal für Fahrstühle eignet. Beide Kameras sind mit einer SSDR-Funktion für einen erweiterten Dynamikumfang, Gegenlichtkompensation, SSNR II Rauschunterdrückung sowie integrierten Videoanalysefunktionen ausgestattet.

Da die überwachten Gebäude teilweise recht weit von den Speicher- und Verarbeitungsorten entfernt liegen, wurden die neuen Kameras mittels Glasfaserverbindung angebunden. Diese war aufgrund einer Parkhausüberwachung bereits vorhanden und konnte mitbenutzt werden. Vor Ort sind die Kameras klassisch über Switche und geschützte Kabel verbunden.

Flexibel verwaltet

Für das Milestone-System entschied man sich wegen der Kompatibilität zu einer Vielzahl von Kameras und Geräten – dies garantiert eine bestmögliche Erweiterbarkeit. Auch die Leistungsfähigkeit beim Einsatz in Großanlagen und die Möglichkeit, mit mehreren Servern zu arbeiten, überzeugten.

Die kontinuierliche Aufzeichnung geschieht mit der Milestone Xprotect Enterprise Software, die auf geschützt untergebrachten Windows-Servern läuft. Die Videoaufzeichnungen werden zwei Wochen vorgehalten und danach automatisch gelöscht. Das Milestone-System unterstützt auch die Samsung HD- und Megapixel-Kameras vollständig.

Effektive Suchfunktionen ermöglichen ein schnelles und zielgerichtetes Auffinden von Ereignissen in den Aufnahmen, was den Bedienern viel Zeit und Mühe spart und ihnen mehr Raum für die aktuelle Überwachung lässt. Darüber hinaus ist eine Übertragung von verschlüsselten Videodaten auf CD problemlos machbar – so kann die Authentizität von Bildern gewährleistet werden. Beigefügt wird ein Software-Viewer, der es der Polizei ermöglicht, die Bilder schnell und einfach zu betrachten und weiterzuleiten.

Gebündelte Kräfte

Überwacht wird von einem eigens eingerichteten Kontrollzentrum aus, das nur durch eine Sicherheitsschleuse mit Zutrittskontrolle zugänglich ist. Die Leitstelle wird gemeinschaftlich von den drei Gebäudeverwaltungen, Bewohnern, einer Nachbarschaftsorganisation und der Stadt Mulhouse betrieben. Auf diese Weise lässt sich eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung realisieren.

Die Kombination aus Spie, Milestone und Samsung hat die Anforderungen des Kunden deshalb so optimal umgesetzt, weil man die Erfahrungen der Systemintegration gekonnt mit Produkten zweier technisch führender Anbieter verbunden hat. Der Anwender zeigt sich sehr zufrieden. Philippe Alves, Operation Manager des Mulhouse Habitat bestätigt: „Das neue Videosystem erfüllt voll unsere Erwartungen. Die Bildqualität ist sowohl tags wie nachts sehr gut und die Bildwinkel sind ebenfalls weit genug – wir können zudem präzise ins Bild hinein zoomen. Die vandalismussicheren Domes sind außerdem sehr solide und fügen sich gut in die Architektur ein. Im Fall einer Beschädigung können wir die Personen schnell identifizieren und die entsprechenden Bilder einfach exportieren.“

Die Anwohner begrüßen die neuen Kameras ausdrücklich und fühlen sich nun sicherer. Sie können langsam auch die Gemeinschaftsbereiche wieder selbstbewusst und angstfrei nutzen. Die Kriminalität hat sich merklich reduziert, was als Beleg für die fruchtbarer Symbiose aus Technik und personellem Einsatz gesehen werden kann. Bald sollen im Rahmen eines neuen Projekts durch Spie weitere 13 Eingänge mit neuer Videotechnik ausgerüstet werden.

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