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IT-Sicherheit 8. Oktober 2019

Cloudbasierte Technologien prägen Videor Infotage 2019

Die „Videor Infotage“ zeigten Ende September wieder den aktuellen Stand der Sicherheitstechnik. Deutlich wurde: die Zukunft wird in der Cloud gesehen.

Die Videor Infotage, die in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf cloudbasierte Technologien legten, veranstaltet der Distributor Videor E. Hartig traditionell in den ungeraden Jahren, wenn die Messe Security in Essen nicht stattfindet.

So präsentierten Ende September am Frankfurter Flughafen wieder führende Hersteller aus dem Bereich Physical Security ihre Produkt- und Lösungsneuheiten und standen an zwei Tagen für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Bereits in der Vergangenheit hatte sich das Konzept der Infotage mehrfach bewährt. Unter dem Motto der diesjährigen Veranstaltung „Die Zukunft heißt Service: Physical Security in einer vernetzten Welt“, war in diesem Jahr jedoch noch einmal eine qualitative Steigerung der Veranstaltung zu erkennen, und die Aufbruchstimmung an den Ausstellerständen deutlich zu spüren.

Start-up-Gemeinschaftsstand mit cloudbasierten Technologien zieht Besucher an

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So herrschte am Gemeinschaftsstand des Retail Business Intelligence Anbieters Security Max, dem Hersteller CleverQ, der Warteschlnagen- und Terminmangement ermöglicht und dem Spezialisten für biometrische Zutrittskontrolle Touchless Biometric Systems (TBS), auf den diesjährigen Infotagen besonderer Andrang.

Er sei zu 100 Prozent davon überzeugt, dass in cloudbasierten Modellen auch in der Sicherheitstechnik die Zukunft liege, betonte Videor-Vetriebsleiter Michael Schwamborn. Denn mit der gesteigerten organisatorischen Flexibilität, schnellerer Skalierbarkeit, der Erhöhung der Datensicherheit und der Möglichkeit eines gebührenbasierten Bezahlmodells schlage man „viele Fliegen mit einer Klappe“. Noch sei man in der Branche zwar noch nicht so weit, „dass uns diese Modelle alleine tragen. Doch wenn diese in zwei bis drei Jahren richtig ins Rollen kommen, werden wir vorbereitet sein“.

Klares Bekenntnis zum indirekten Vertriebsmodell

Dem Technologiewandel liegt nach Überzeugung Michael Schwamborns ein fundamentales Umdenken des Wirtschaftens zugrunde. An die Stelle des Erwerbs eines Gutes, trete jetzt dessen Nutzung. Alle neuesten, cloudbasierten Entwicklungen seien konsequent vom Anwender her gedacht, und von der Frage geleitet, wie die Nutzung so einfach und sicher wie möglich realisiert werden könne.

Dies bedeute jedoch keinesfalls, dass Videor als Distributor beabsichtige, über den Endkunden mit seinen Errichtern und Systemintegratoren in Konkurrenz zu treten, am dreistufigen Vertriebsmodell werde festgehalten, betonte Schwamborn: „Unsere Partnerschaft ist uns sehr wichtig, und wird auch in Zukunft der Schlüssel unseres Erfolgs sein“.

Vorträge zur Digitalisierung und cloudbasierten Technologien auf den Videor Infotagen

Dass cloud-basierte Modelle immer mehr an Fahrt aufnehmen, verdeutlichten auch die Fachvorträge der Videor Infotage 2019. Claus Eßmann von der Detecon zeigte in seinem Vortrag auf, welchen Einfluss disruptive Technologien auf unsere zukünftige Arbeitswelt und ganze Businessmodelle haben können. Wie können sich Unternehmen auf diese Entwicklungen vorbereiten und die Chancen, die sich daraus ergeben, für sich und ihr Unternehmen nutzen?

Peter Bickel, Geschäftsführer der Message Eins Group und Autor des Buches „Eine Welt wird Service“, betonte den Effizienzgewinn für Unternehmen, die betriebswirtschaftliche Vorgänge in die Cloud verlagerten, und sich damit stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren könnten, warnte aber auch davor, unlogische Abläufe zu automatisieren: „ Bei der Digitalisierung schlechter manueller Prozesse, kommt schlechte Digitalisierung heraus“.

Mario Fischer, seit über 20 Jahren im Sicherheitsmarkt als selbständiger Unternehmensberater tätig, verdeutlichte anhand der Marktentwicklung der einzelnen Sicherheitstechnik-Segmente den Trend zu integrierten Systemen und forderte ein Umdenken in Richtung Dienstleistungen: „SaaS (Software as a Service) lautet das Stichwort. Damit wird zukünftig Geld verdient. Der Rest wird verschwinden.“

Der Wandel, den die gesamte Sicherheitstechnik-Branche aktuell erlebe, sei inzwischen im Bewusstsein aller Beteiligten angekommen, sagte Michael Schwamborn im Gespräch mit PROTECTOR: „Wir sehen, dass es die Hersteller verstanden haben, die Errichter und die Endkunden. Man spürt förmlich, dass hier gerade etwas passiert. Viele kennen sich in der Branche bereits seit Jahren, und vertrauen sich. Und jetzt rocken wir gemeinsam das Ding“.

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