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Brandschutz im Kaminwerk 10. Februar 2014

Detektion in großen Höhen

In ihrem Werk Ergoldsbach fertigt die Erlus AG geschosshohe Schornsteine und Mantelsteine für Schornstein-Montagesysteme. Um das Werk brandschutztechnisch abzusichern, wurde eine Integral Brandmeldeanlage mit linienförmigen Rauchmeldern Ilia Dust installiert.

Die Ilia Dust Melder wurden mit rund 40 bis 50 Zentimeter Abstand zur Hallendecke unterhalb der sich dort stauenden Wärmepolster installiert.
Die Ilia Dust Melder wurden mit rund 40 bis 50 Zentimeter Abstand zur Hallendecke unterhalb der sich dort stauenden Wärmepolster installiert.

Die teilweise offenen Produktionshallen sind mit mehr als zehn Metern vergleichsweise hoch. Die installierten Hekatron-Lösungen wurden speziell für den Einsatz in großen Höhen und die zuverlässige Detektion auch bei Auftreten von Staub und höherer Feuchtigkeit konzipiert.

Anlagentechnischer Brandschutz und damit auch die Detektion von Feuer und Rauch sind in Kamin- und Ziegelwerken ein wichtiges Thema. Dies zeigen nicht zuletzt mittlerweile bereits lange Zeit zurückliegende Großbrände in drei Erlus-Werken in den Jahren 1915, 1917 und 1962 – aber insbesondere die zuverlässige Detektion von Rauch ist auch ein sehr schwieriges Thema. Optische Rauchmelder verschiedenster Bauart stoßen hier schnell an ihre Grenzen, da auch Staub und Dampf auftreten können, die dann als Störgrößen leicht Fehlalarme verursachen.

Robert Strohmeier, Geschäftsführer des mit der Errichtung einer neuen Brandmeldeanlage beauftragten Ergoldsbacher Errichterunternehmens Strohmeier Feuerschutz, schlug deshalb vor, das Werk mit einer Integral C von Hekatron und speziell für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen entwickelten linienförmigen Rauchmeldern Ilia Dust gegen Brandgefahren abzusichern. Nach dem erfolgreichen Probebetrieb eines dieser Meldersysteme vor Ort erhielt er den Auftrag zur Installation der Komplettlösung.

Sorgfältige Planung

Im Vorfeld erörterte der Errichter mit dem Technischen Leiter der Instandhaltung bei Erlus, welche unregelmäßig auftretenden Störgrößen und Besonderheiten zu berücksichtigen wären. In einer Halle beispielsweise kommt es zwei- bis dreimal täglich zu durch Krandurchfahrten verursachten Vibrationen der Dachkonstruktion. Deshalb wurden die linienförmigen Melder dort am Mauerwerk statt am Dach befestigt. Auch mit dem Durchflug von Tauben ist in manchen teiloffenen Bereichen zu rechnen. Deshalb wurden die Melder so parametriert, dass sie erst dann eine Störung melden, wenn der Lichtstrahl zwischen Sender und Empfänger länger als 90 Sekunden unterbrochen ist – spätestens dann sollte auch eine langsame Taube den Lichtstrahl passiert haben.

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„Außerdem ist bei der Montage auch die Dicke der Wärmepolster unter der Decke zu berücksichtigen, die je nach Dachneigung und anderen Gegebenheiten unterschiedlich sein kann“, führt Robert Strohmeier aus. „Unterhalb der Wärmepolster staut sich der Rauch, so dass die Melder darunter – etwa 40 bis 50 Zentimeter unter der Decke – installiert werden müssen. Hier wurde ich von der fachlichen Kompetenz und der Erfahrung unseres zuständigen Hekatron-Gebietsverkaufsleiters Jens Wernisch professionell unterstützt“, lobt Strohmeier.

Bequeme Bedienung

Nach eingehender Analyse der Gegebenheiten vor Ort installierte der Errichterbetrieb im Kaminwerk eine Brandmeldeanlage Integral C mit rund 140 Mehrkriterienmeldern MTD 533X zur Absicherung von Büros, Laboren, Sozialräumen und Werkstätten sowie 35 Handfeuermeldern. Als Sonderbrandmelder kamen sechs Branderkennungselemente SK 10 der Schutzart IP65 in einem Komplettfeuchtraum sowie 14 Ilia Dust Melder für Lager- und Produktionshallen zum Einsatz. Diese linienförmigen IR-Durchlichtmelder bestehen jeweils aus einem Sender, einem Empfänger und einer abgesetzten Kontrolleinheit.

„Wir installierten die Kontrolleinheiten direkt neben der Zentrale in optimaler Zugriffshöhe“, so Robert Strohmeier. „Das hat unter anderem den großen Vorteil, dass sich die Wartung, Abfrage von Einstellwerten und Funktionsfähigkeitsprüfung der Melder bequem vom Boden aus ausführen lässt, nachdem man die in ungefähr acht bis zwölf Meter Höhe montierten Sender und Empfänger einmal exakt aufeinander ausgerichtet hat.“

Die Erlus AG ist mit rund 560 Mitarbeitern einer der bedeutendsten deutschen Hersteller von Dachziegeln und Schornsteinsystemen. Basierend auf den Erfahrungen einer bis ins Jahr 1842 zurückreichenden Firmengeschichte, ergänzt das Unternehmen die Palette seiner bewährten Produkte immer wieder mit Innovationen wie beispielsweise dem ersten selbstreinigenden Tondachziegel. Von der Hauptverwaltung in Neufahrn aus koordiniert die Erlus AG ihre Werke in Neufahrn, Ergoldsbach und Teistungen sowie mehrere Logistik-Zentren in Deutschland. In dem auf die Kaminproduktion spezialisierten Werk Ergoldsbach werden geschosshohe Schornsteine und Mantelsteine hergestellt.

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