Die Chancen beim Einsatz privater Sicherheitsdienstleister
Experten diskutierten mit Kötter Security und Gästen über Chancen beim Einsatz privater Sicherheitsdienstleister. Wieso diese stärker berücksichtigt werden müssen.
Welche Chancen bieten sich, durch den Einsatz privater Sicherheitsdienstleister? Zu diesem Thema luden die Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP) und Kötter Security ins „Haus der Geschichte des Ruhrgebiets“ in Bochum ein. Experten erörterten gemeinsam mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Behörden neben den Möglichkeiten, auch die Risiken durch Einsatz privater Sicherheitsdienstleister.
Über Sicherheit muss neu nachgedacht werden
Mindestens 55 Mrd. EUR Schäden jährlich durch Wirtschafts- und Cyberkriminalität, fast 100.000 Wohnungseinbrüche mit einem Schadensvolumen von über 300 Mio. EUR, insbesondere im Ruhrgebiet. Eine Entwicklung, die es nach Auffassung renommierter Experten erforderlich macht, Sicherheit neu zu denken.
Private Sicherheitsdienstleister ins Boot holen
Friedrich P. Kötter, Verwaltungsrat der Kötter Security Gruppe betonte die Vorteile verstärkter Kooperationen mit Sicherheitsunternehmen: „Dass etwa im Objektschutz für wichtige öffentliche Einrichtungen nicht zwangsläufig Kommissare Dienst tun müssen, macht durchaus Sinn. Dies kann zur Entlastung der Polizei auch von für diese spezifische Aufgabe ausgebildeten Sicherheitskräften übernommen werden. Die frei werdenden Kapazitäten der Polizei dürfen dann, ihrer hohen Qualifikation entsprechend, anderweitig eingesetzt werden.“ Dabei sei klar: „Je sensibler das zu schützende Objekt, umso höher müssen die Qualitätsstandards und damit auch der Preis sein“, so der Vizepräsident des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW). Gerade dies erfordere einen strikten Paradigmenwechsel bei der Ausschreibungspraxis, speziell im öffentlichen Sektor „Die öffentlichen Stellen müssen Qualitätskriterien viel stärker in den Fokus stellen und auch bereit sein, hochwertige Leistungen monetär wertzuschätzen“, forderte der 53-Jährige.
Öffentliche und private Sicherheit gemeinsam betrachten
Auch aus Sicht von Wolfgang Bosbach, einem der renommiertesten Innenexperten Deutschlands, bietet eine Ausweitung von Public Private Partnership vielfältige Chancen für die innere Sicherheit: „Die Politik wäre gut beraten, öffentliche und private Sicherheit nicht getrennt, sondern gemeinsam zu betrachten und Verengungen zu vermeiden“, erklärte das Mitglied des Kötter Sicherheitsbeirates in seinem Vortrag. Er begrüßte daher die von der Bundesregierung für die laufende Legislaturperiode beschlossene eigenständige Gesetzgebung für das Sicherheitsgewerbe und die Zuordnung zum Bundesministerium des Innern (BMI).
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