Direkt zum Inhalt
Netzwerkvideo und Big Data

Die Masse macht’s

Es wird eng in Deutschlands Metropolen. Immer mehr Menschen zieht es vom Land in die Städte. Eine datenbasierte Stadtverwaltung legt den Grundstein für einige urbane Problemlösungen.

Die israelische Stadt Tel Aviv nimmt eine Vorreiterrolle bei der datenbasierten Stadtverwaltung ein.
Die israelische Stadt Tel Aviv nimmt eine Vorreiterrolle bei der datenbasierten Stadtverwaltung ein.

Denn Big Data – der Sammelbegriff für riesige Datenmengen – verwandelt Informationen von Einzelnen in brauchbares Wissen für die Allgemeinheit.

Ballungsräume kommen an ihre Grenzen, sei es durch den zunehmenden Verkehr, die Luftverschmutzung oder die Bevölkerungsdichte bei gleichbleibender innerstädtischer Fläche. Derzeit leben ungefähr 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, Prognosen für 2050 sprechen sogar von rund 70 Prozent. Dies bringt besonders in der Stadtplanung erhebliche Herausforderungen mit sich. Die Erfassung, Analyse und Nutzung von Daten spielt bei der urbanen Problemlösung eine große Rolle. Doch wie lassen sich Städte mit Hilfe dieser Daten zu lebenswerteren Räumen gestalten? Wie werden die Daten gewonnen? Am Beginn der Datengewinnung steht die Informationssammlung mittels verschiedener optischer und nicht-visueller Sensoren. Dies geschieht personenunabhängig, also anonymisiert. Im nächsten Schritt werden die neu erworbenen Daten mit historischen Daten aus den unterschiedlichsten Bereichen gebündelt und vernetzt. Schließlich werden diese dann zur Informationsverarbeitung und für Analysen weiterverwendet. Die Daten eines einzelnen Menschen sind für sich genommen nicht relevant, erst in der Masse werden sie für die Stadtverwaltung und -entwicklung interessant und finden bereits für verschiedene Bereiche in der intelligenten Stadt Anwendung. Ein besonders wichtiger Sensor für die Datengewinnung und -verarbeitung ist die Netzwerk-Kamera, da sie die Daten auch nachvollziehbar macht. So kann die intelligente IP-Videotechnik inzwischen weit mehr als nur Bilder erzeugen.

Intelligente Verkehrsplanung

Durch den enormen Zuwachs in der Stadtbevölkerung, bei gleichbleibender innerstädtischer Fläche, entsteht zwangsläufig eine Vielzahl von Herausforderungen, die auch durch die Kommunen gelöst werden müssen. So erfassen und analysieren Kameras heute mittels Sensoren und Software beispielsweise den Verkehrsfluss. Besonders an Verkehrsknotenpunkten oder zentralen Umschlagplätzen im öffentlichen Nahverkehr gilt es, durch Datenanalyse präventiv auf erhöhte Frequenzen zu reagieren. Im Verkehr ist durch integrierte Sensoren beispielsweise das Zählen von Fahrzeugen, die Erfassung der Durchschnittsgeschwindigkeit und Fahrspurauslastung oder eine Fahrzeugklassifizierung möglich. Auch können Wetterfaktoren wie starke Regen- oder Schneefälle, die zu einer erhöhten Nutzung führen, einbezogen werden. Die Stadtverwaltung kann sich somit früh auf Verkehrsstaus einstellen und die Situation anhand von Videoanalysen überprüfen, nötige Einsätze überwachen und ist allgemein zu schnellem Handeln in der Lage.

Vorbild Tel Aviv

Anzeige

Um den städtischen Verkehr zu optimieren, muss auch die Fahrzeuganzahl massiv gesenkt werden. Die intelligente Verwaltung von Parkmöglichkeiten und die Förderung von Car- und Bike-Sharing sind dabei wichtige Schritte – sie können ebenfalls über IP-Videotechnik realisiert werden. Durch Kameraerfassung und die gleichzeitige Vernetzung werden verfügbare Fahrzeuge oder Parkplätze in Echtzeit erkannt und sind sofort nutzbar. So kann die Stadt die Nutzer direkt zu einem freien Objekt leiten und vermeidet zusätzliche Verkehrsbelastung. Die Stadt Tel Aviv nimmt eine Vorreiterrolle bei der datenbasierten Stadtverwaltung ein. Die Verantwortlichen haben unter anderem nach einer neuen und effizienten Lösung gesucht, die Verkehrsproblematik der Stadt in den Griff zu bekommen und den Bewohnern ein verbessertes Lebensgefühl zu geben. Aktuell sind bereits hunderte Netzwerk- Kameras in Tel Aviv installiert, die mit dem offenen System von Axis in den Bereichen Verkehrsoptimierung und Sicherheit arbeiten. Die Integration weiterer Technologien und Lösungen zur Messung und Verbesserung von Umweltfaktoren, Brandschutz oder einer effizienteren Abfallentsorgung in das bestehende System sind dabei kein Problem. Avi David, Manager Control und Command Center bei der Stadt Tel Aviv, sagt: „Smart Cities sind die Zukunft, das steht außer Frage. Wir haben damit bereits den Grundstein für eine intelligente und vernetzte Stadt gelegt.“

Kfz-Nummernschilder als Zufahrtsnachweis

Um bestimmte Viertel, Grundstücke, Parkhäuser oder Geschäftsbetriebe in der Stadt vor unbefugter Zufahrt zu schützen, eignet sich der Einsatz von vernetzten IP-Video- und Analyselösungen mit Kennzeichenerkennung. So gelingt eine einfache und zuverlässige Kontrolle über berechtigte Fahrzeuge im Zufahrts- oder Parkbereich. Kleine, kamerabasierte Systeme mit integrierter Anwendung zur Kennzeichenerkennung verwalten automatisch Zufahrt, Fahrzeuglisten-Management, Zufahrtsentscheidungen und Schrankensteuerung. Die Zufahrtsverwaltung erfolgt automatisch durch Verifizierung der Kennzeichen anhand einer Liste mit bis zu 1.000 berechtigten sowie 1.000 nicht berechtigten Fahrzeugen mit dem „AXIS P1445-LE-3 License Plate Verifier Kit“. Es sind auch erweiterte Zufahrtsfaktoren wie zum Beispiel die Angabe des Wochentags und der Tageszeit, verschiede ne alternative Berechtigungstypen sowie eine häufige Aktualisierung der Fahrzeugliste einsetzbar. Sobald das Fahrzeug im Erfassungsbereich einer Kamera auftaucht, erkennt die intelligente Kamera das Kfz-Kennzeichen des Fahrzeugs, scannt und vergleicht es mit der Datenbank. Ist das Nummernschild bekannt und das Fahrzeug berechtigt das Gelände zu befahren, öffnen sich die Tore oder Schranken automatisch. Sollte das Nummernschild nicht freigegeben sein, ist eine Verbindung vom Fahrer zu einem Administrator über eine zugeschaltete Gegensprechanlage möglich. Dieser entscheidet dann, ob er die Zufahrt gewährt oder nicht.

Passend zu diesem Artikel