Direkt zum Inhalt
Primion Technology 10. Februar 2017

Eine sinnvolle Erweiterung

Kurz nach der Security 2016 hatte Primion Technology bekanntgegeben, dass die Opertis GmbH übernommen wurde. PROTECTOR & WIK befragte Horst Eckenberger, CEO der Primion Technology AG, zu den Hintergründen und den nächsten Schritten.

CEO Horst Eckenberger.
CEO Horst Eckenberger.

Horst Eckenberger: Durch die Übernahme von Opertis wollen wir unsere Stellung im wachsenden Markt der mechatronischen Komponenten weiter ausbauen und sukzessive mehr Marktanteile gewinnen. Durch den direkten Zugriff auf das Knowhow von Opertis eröffnet sich für Primion die Möglichkeit, schneller auf Markt- und Kundenbedürfnisse zu reagieren. Natürlich wird die Wertschöpfungskette durch die Eigenproduktion der Komponenten verlängert, was wiederum eine gewisse Flexibilität für die Zukunft bedeutet.

Mit dem Kauf von Opertis baut Primion sein Angebot im Bereich Zutrittskontrolle erheblich aus. Welche Produkte oder Produktgruppen werden damit neu in das Lösungsportfolio von Primion integriert?

Speziell die Zylinder und das Komfortsystem von Opertis werden wir zeitnah in unsere mechatronische Anwendung „prime key technology“ (pkt) integrieren. Die bestehenden Lösungen von Opertis „eLock eXpress“ und „eLock eXpert“ werden weiter als Stand-Alone-Lösungen angeboten; in naher Zukunft werden die Kunden aber auch die Möglichkeit haben, diese Lösungen zum Beispiel mit der Besucherverwaltung „Prime Visit“ von Primion zu verknüpfen, was natürlich für den einen oder anderen Kunden eine sinnvolle und wichtige Erweiterung bedeuten kann. Auch gibt es für die Opertis-Komponenten bereits Planungen hinsichtlich weiterer Lesertechnologien wie etwa Legic Advant oder Legic Prime.

Bedeutet die Erweiterung des Lösungsportfolios auch eine Erweiterung von Zielgruppen und Märkten, die neu für Primion sind? Und wie stellt sich Ihr Unternehmen darauf ein?

Wir werden das Unternehmen Opertis als eigenständige Einheit weiterführen und auch dessen Leistungsportfolio nicht grundlegend verändern. Da Opertis praktisch komplett über den Schließfach- und Baubeschlagshandel verkauft, gewinnt die Primion-Gruppe hier neue Kunden und auch Zielgruppen hinzu, die sie bisher nicht bedient hat. Umgekehrt bedeutet es aber auch, dass die Opertis-Produkte in den Ländern Frankreich, Spanien und Belgien auch über die Tochterunternehmen der Primion Technology AG mit angeboten werden, was eine klare Markterweiterung für Opertis bedeutet.

Anzeige

Verglichen mit anderen europäischen Märkten, etwa England oder Frankreich, stehen in Deutschland eine Vielzahl von Herstellern im Bereich Zutrittskontrolle im Wettbewerb. Erwarten Sie in naher Zukunft weitere Firmenfusionen?

Der Konsolidierungstrend in unserer Branche wird sich klar weiter fortsetzen. Immer schnellere Innovationszyklen und der Wettbewerbsdruck fördern diese Tendenz. Hinzukommt, dass im Markt zurzeit genügend finanzielle Ressourcen für Übernahmen zur Verfügung stehen, sodass speziell kleinere und mittlere Unternehmen als Übernahmeziele präferiert werden. Die aktuelle politische Lage und die steigenden Anforderungen im Bereich Unternehmenssicherheit lassen zudem den Trend erkennen, dass Lösungen in diesem Sektor noch wichtiger werden und entsprechend nachgefragt werden. Das macht den Markt für potenzielle Fusionen natürlich auch interessant.

Passend zu diesem Artikel