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Garantiert anonym

Wärmebildkameras eignen sich optimal für den Schutz eines Areals vor nächtlichen Eindringlingen. Denn die Wärmebildtechnik erkennt Auffälligkeiten bei jedem Wetter. Davon profitiert auch die Schwimmanlage im französischen Orsay.

Die Kamera wird in Verbindung mit der Wärmebild Videoanalyse-Software eingesetzt.
Die Kamera wird in Verbindung mit der Wärmebild Videoanalyse-Software eingesetzt.

Das öffentliche Schwimmbad der Kleinstadt besuchen täglich mehrere hundert Besucher. Schulen, Vereine und Freizeitschwimmer nutzen das mit 50 Metern olympisch dimensionierte Becken für die unterschiedlichsten Aktivitäten: Schwimmen, Tauchen oder Wasserball. So belebt das Becken bei Tag auch ist, nachts, wenn das Schwimmbad geschlossen ist und kein Personal Aufsicht führt, kann man ganz leicht mit einer Leiter über den Zaun klettern und in das Becken gelangen. Um das Treiben unbefugter Personen im Beckenbereich nachts zu erkennen und tödliche Unfälle durch Ertrinken zu verhindern, hat die Stadtverwaltung von Orsay beschlossen, in eine effiziente Sicherheitslösung zu investieren. Gleichzeitig galt es, umfangreiche Bauarbeiten zu vermeiden und die Anonymität der Schwimmbadbesucher zu garantieren.

Eine Kamera genügt

Evitech (Electronic Vision Technologies) lieferte zusammen mit der Tifali Group die mit Wärmebildtechnologie von Flir Systems ausgestattete Anlage zur Erkennung unbefugter Personen. Für die Überwachung des Bereiches um das 25 mal 50 Meter große Schwimmbecken entschied sich Evitech für die Flir-Kamera FC-690, die auf dem Dach des angrenzenden Gebäudes angebracht wurde; die Videoanalysen erfolgen mit der Jaguar Software, einem Videoanalyse-Softwarepaket von Evitech zur Erkennung von Eindringlingen. Die FC-690 kann die Bewegungen sämtlicher Personen in ihrem Sichtfeld wahrnehmen, indem sie die vom menschlichen Körper abgestrahlte Wärmeenergie erfasst.

Sie ist eine netzwerkfähige, fest montierte Kamera mit einer Auflösung von 640 mal 480 Bildpunkten und besitzt ein 7,5-Millimeter-Objektiv, das ein Sichtfeld von 90 Grad bietet. Dank dieses Objektivs wird nur eine einzige Kamera für die Überwachung des gesamten Areals benötigt. Die Wärmebildkamera wurde auf dem Dach eines angrenzenden Gebäudes montiert, somit war kein Mast erforderlich. Dank dieser Position wird das ganze Becken inklusive Umrandung sowie umliegendem Ruhebereich überwacht. Die Videoanalyse-Software erfasst ständig jegliche Bewegung auf dem Wasser, wobei die Bewegungen des Beckenwassers herausgefiltert werden. Das Erkennungs- und Überwachungssystem ist nur außerhalb der Öffnungszeiten aktiviert und setzt bei Entdeckung unbefugter Personen Alarme ab, die automatisch auch an die Polizei vor Ort weitergeleitet werden.

Ohne Kabel und Licht

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Bevor sie sich für die Wärmebildtechnik in Verbindung mit der Videoanalyse entschied, hatte die Stadtverwaltung auch andere Verfahren in Betracht gezogen. Eine gängige Methode zur Erkennung von Eindringlingen ist die Verwendung von Infrarotschranken. Dafür muss jedoch eine große Menge an Kabeln verlegt werden, was die Kosten in die Höhe treibt, denn dazu sind Erdarbeiten erforderlich.

Vielfach kommen auch Videoüberwachungskameras zum Einsatz. Doch der Bereich um das Schwimmbecken in Orsay liegt nachts völlig im Dunkeln, was die Erkennung erschwert. Wenn eine Beleuchtung installiert würde, käme es aufgrund des Lichtes, das sich im bewegten Wasser spiegelt, auf jeden Fall zu Fehlalarmen. Wärmebildkameras hingegen benötigen kein Licht, um in der Dunkelheit zu funktionieren.

Geschützte Privatsphäre

Obwohl das Erkennungs- und Überwachungssystem während der Öffnungszeiten ausgeschaltet ist, könnten die Schwimmbadbesucher den Eindruck haben, ständig überwacht zu werden. Insbesondere in Frankreich wäre dies eine Verletzung der Privatsphäre, die juristische Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Durch die Verwendung von Wärmebildkameras hat sich auch dieses Problem erledigt. Denn im Gegensatz zu Videoüberwachungskameras ist eine Person, die von einer Wärmebildkamera erfasst wird, auf dem Bild nicht zu identifizieren.

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