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Gelungene Fortsetzung

Teil 2

Managementthema

Uwe Knebelsberger, Geschäftsführer der Corporate Trust GmbH, richtete sich mit dem Thema Reisesicherheit an die Unternehmen, die ihre Mitarbeiter auch in Krisenregionen entsenden müssen. Seiner Einschätzung nach sollte dieses Theme auf Managementebene angesiedelt sein. Alle betroffenen Fachbereiche sollten umfassend miteinbezogen werden. Unabhängig von staatlichen Stellen sei ein firmeneigenes „Frühwarnsystem“ mit vielfältigen Informationsquellen zu installieren.

Professor Dr. Andrea Riemer thematisierte „Strategie und Leadership“. Die Wahrnehmung von Realität habe sich verändert, die Veränderungszyklen würden immer kürzer. Damit einher gingen Erosionsprozesse. Die Welt werde zum „Dorf“, Raum und Zeit gewännen eine neue Qualität. Wer ein Team erfolgreich führen wolle, müsse seine Strategie mit Spiritualität, aber auch Kreativität verbinden. Dabei Fehler zu machen, sei keine Katastrophe, sondern gehöre mit dazu.

Am Freitag lag der Schwerpunkt der Vorträge beim Thema IT-Sicherheit. Professor Dr. Claudia Eckert skizzierte die Eigenschaften moderner Informations- und Kommunikationstechnik (IKT): Die Vorteile lägen eindeutig bei einer schnelleren Reaktionszeit und gesteigerten Mobilität. Dabei müsse die IKT aber auch immer sicher sein. Die Sicherheitsbedrohungen seien dabei vielfältig: Sie reichten von der unsicheren Software und schwachen Zugangscodes über mobile Endgeräte bis hin zu fehlenden Sicherheitsvorgaben und verletzlicher Hardware. Ihre Botschaft an die Zuhörer: IKT sei ein Innovationsmotor, der viele Chancen, aber auch Risiken berge.

Die Grenzen des physikalischen Grundwissens der Anwesenden konnte Professor Dr. Harald Weinfurter testen. Sein Referat „Qantenkryptographie, der Schlüssel zur sicheren Kommunikation?“ zeigte auf, dass auch die Übertragung per Glasfaser nicht sicher ist. Wenn ich mit einem zufälligen Schlüssel eine zufällige Chiffre erzeugte, müsse dieser Schlüssel aber auch sicher an dem Empfänger verteilt werden.

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Blick in die Zukunft

Klaus Stüllenberg von der Stiftung Kriminalprävention stellte seine mehrfach aktualisierte Zukunftsstudie zum Sicherheitsmanagement vor. Wer Kriminalität vorbeugen wolle, müsse wissen, wie sich die Sicherheitslandschaft verändere. Als gesellschaftliche Entwicklung lasse sich festhalten, dass sich immer mehr Partikularinteressen herausbildeten und dass es zu einer starken Individualisierung komme. In seinem Fazit charakterisierte er Sicherheit als Querschnittsfunktion, die Unternehmensprozesse unterstützen kann, sich dabei aber auch anpassen können muss.

Das letzte Wort hatte der Zukunftsforscher Professor Dr. Stefan Carsten, Institut für Transportation Design in Braunschweig. Seine These: Zukunft ist nicht vorhersagbar, aber gestaltbar. Er geht davon aus, dass weltweit gesehen die Stadtbevölkerung zunehmen und das Private zunehmend in die städtische Öffentlichkeit gebracht werde. Außerdem ist er der Ansicht, dass Integration und Postwachstum eine zentrale Rolle spielen werden. In seinem Schlusswort stellt er fest, dass es keine Automatismen gebe, man aber positive Utopien brauche.

Der Blick über den Tellerrand aus anderen Disziplinen, die nichts mit der Sicherheitsbranche zu tun haben, wurde von den Teilnehmern besonders positiv hervorgehoben. Intensiv wurden auch die Pausen und abendlichen Gesprächsrunden genutzt, sich in lockerer Atmosphäre über das Gehörte und auch Brancheninterna auszutauschen. Denn so hatte jeder Teilnehmer am Ende der Veranstaltung einen ganzen „Rucksack“ an Informationen und Anregungen für seinen Arbeitsalltag im Gepäck.

Schon jetzt sollten sich Interessierte einen Termin im nächsten Jahr vormerken: Der 3. Sicherheitsgipfel wird vom 12. bis 14. März 2014 am gleichen Ort stattfinden.

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