Direkt zum Inhalt
Verbände 12. Januar 2021

Geschäftslage der Sicherheitsbranche bleibt angespannt

Die Sicherheitsbranche hat weiter mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Die Geschäftslage ist auch zu Beginn des neuen Jahres in vielen Bereichen kritisch.

Die Geschäftslage in der Sicherheitsbranche hat sich im 2. Halbjahr 2020 zwar etwas entspannt, bliebt aber weiterhin angespannt.
Die Geschäftslage in der Sicherheitsbranche hat sich im 2. Halbjahr 2020 zwar etwas entspannt, bliebt aber weiterhin angespannt.

Im Vergleich zum Frühjahr hat sich laut der Herbst-Konjunktur-Umfrage des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. die Geschäftslage in der Sicherheitsbranche zwar leicht entspannt, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sind aber weiterhin deutlich spürbar.

Sicherheitsbranche Ende 2020 mit leicht verbesserter Geschäftslage

Demnach hat sich die Geschäftslage nach dem Tiefstand im Frühjahr (2,46) zwar etwas erholt und liegt derzeit bei 2,04 auf der Schulnotenskala. Beim Blick auf die letzten fünf Jahre, die durchschnittlich immer die Note „sehr gut“ erhielten, werden allerdings die Folgen der Pandemie sichtbar.

Immerhin über die Hälfte der Fach-Errichter bezeichnet die wirtschaftliche Situation im Herbst 2020 wieder als gut (April 2020: 45 %) und 23 % als sehr gut (April 2020:12 %; Oktober 2019: 35 %). Nachdem im Frühjahr 2020 über 10 % der Betriebe sogar ein schlechtes bzw. sehr schlechtes Bild zeichneten, sind dies im Herbst nur noch knapp 2 %.  Auch die Lage in den einzelnen Kundengruppen hat sich stabilisiert, ist aber bei weitem noch nicht auf Vor-Pandemie-Niveau.

Eine positive Entwicklung ist vor allem im gewerblichen Bereich spürbar. Im Frühjahr noch mit 2,41 bewertet, stieg die Note im Herbst 2020 auf 2,07. Der Bestwert 1,72 aus 2018 ist jedoch noch weit entfernt. Der Privatsektor konnte von 3,10 im April 2020 auf jetzt 2,83 zulegen. Zum Vergleich: Die Jahre 2016 bis 2019 wurden mit einem Durchschnittswert von 2,48 wesentlich besser beurteilt.

Anzeige

Die Kundengruppe „Behörden“, die zu Beginn der Pandemie von einem weniger starken Rückgang betroffen war (April 2020: 2,65), konnte sich leicht auf 2,60 verbessern und liegt nur noch minimal unter den Werten der letzten Jahre.

RWA und Zutrittskontrolle erleben deutlichen Aufschwung im 2. Halbjahr 2020

Die einzelnen Fachsparten erfuhren im Vergleich zur Frühjahrs-Umfrage teils erhebliche Zuwächse. Verschiedene Gewerke profitieren offensichtlich von der Corona-Pandemie. Nachdem der Bereich Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) im Frühjahr ein Allzeittief (3,26) zu verzeichnen hatte, erzielt er nun mit einer Note von 1,90 das zweitbeste Ergebnis seit Beginn der Erhebungen.

Einen beträchtlichen Aufschwung erlebt auch die Zutrittssteuerung: Nach dem enormen Rückgang im 1. Halbjahr (3,09) wurde mit 2,08 nun eine neue Bestnote erreicht. Gleiches gilt für die Videosicherheit. Auf das Allzeittief im Frühjahr (2,81) folgt im Herbst 2020 mit 2,20 ein neuer Spitzenwert. Auch die Einbruchmeldeanlagen (2,38; April: 2,78) und die Brandmeldeanlagen (1,88; April: 2,33) konnten sich im Vergleich zum Frühjahr steigern.

Errichterbetriebe blicken wieder optimistischer in die Zukunft

Ein Zeichen für eine Entspannung im Sicherheitsmarkt ist außerdem in der Personalpolitik der Unternehmen zu erkennen. Nachdem im Frühjahr nur 28 % auf der Suche nach neuem Personal waren, sind dies mittlerweile wieder 44 % der Betriebe. Und lediglich 1 % muss Personalabbau einplanen.

Die Unsicherheiten aus der Corona-Pandemie spiegeln sich auch in der erwarteten künftigen Geschäftslage wider. Mit einer Note von 2,23 blicken die Fach-Errichter zwar etwas optimistischer in die Zukunft als noch im Frühjahr (2,47). Jedoch ist dieser Wert deutlich zurückhaltender als in den Jahren zuvor.

Passend zu diesem Artikel