Direkt zum Inhalt
W&S Kolumne 7. April 2008

Glaubwürdigkeit

Die Situation ist bekannt. Da steht eine Mutter leicht genervt neben dem Kinderwagen. Im Kinderwagen sieht man ein süßes Baby, das quiekend Schokoladeneis im Kinderwagen verteilt.

Nebendran steht die Oma und sagt leicht entrüstet: "Dass das das darf?!" Heute weiß man, aufgrund jahrzehntelanger empirischer Untersuchungen, dass Babys, die diese Frage verstanden haben und trotzdem weiter machen durften, Politiker werden - alle anderen werden Wähler und Konsumenten. Da muss es einen nicht verwundern, dass es im politischen Geschäft mit der Wahrheit nicht so genau genommen wird. Da werden Wahlversprechen abgegeben von denen nach der Wahl keiner mehr etwas wissen will. Als besonders hilfreich erweist sich hierbei eine Eigenschaft, die sich mit dem Älterwerden des Normalbürgers immer stärker heraus bildet: Die Schizophrenie.
Als Wähler ist der Normalbürger unglaublich vergesslich, aber als Otto-Normalverbraucher sehr aufmerksam und nachtragend. Dies ist aber auch eine Chance für den Mittelstand und die kleinen Fachbetriebe, um mit einem glaubwürdigen Angebot und fachgerechter Ausführung beim Kunden zu Punkten. Nur wer dauerhaft die im Angebot versprochene Leistung erbringt, ist glaubwürdig und wird weiter empfohlen. In der Politik spielt dies, wie wir jetzt wissen, keine Rolle. So lange Kinder Eis verteilen dürfen, wird sich daran auch nichts ändern.

Passend zu diesem Artikel