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Vivotek 22. September 2016

Globale Partnerschaften

Auch im europäischen Videoüberwachungsmarkt wird die Produktqualität des taiwanesischen Herstellers Vivotek geschätzt. Wie das vergangene Jahr für das Unternehmen verlaufen ist, und welche Ziele der Hersteller in der Zukunft anstrebt, darüber sprach PROTECTOR & WIK mit Bruce Wu, Deputy Manager of Product Service Department von Vivotek.

PROTECTOR & WIK: Welche Herausforderungen waren für Vivotek im letzten Jahr die größten und welche Schritte planen Sie als nächstes?

Bruce Wu: Im Jahr 2015 ist Vivotek um 12,4 Prozent gewachsen. Um dieses Wachstum nachhaltig zu sichern, setzen wir auf Produktdiversifizierung, Ausweitung des lokalen Serviceangebots und globale Partnerschaften. Was die Diversifizierung der Produktion betrifft, bieten wir mehr innovative Produkte für Kunden aus verschiedenen Märkten. Die Kompressionstechnologie gewinnt weiter an Bedeutung. Vivotek erweitert deshalb seine H.265-Linie mit mehr als 20 Produkten, unter anderem mit Bullet-, Fix Dome-, IR-Speed-Dome- und Panorama- Fisheye-Kameras sowie neue H.265- kompatible NVRs. Unsere mobile App ermöglicht zudem Überwachung und Kontrolle von überall auf der Welt. Was die Ausweitung des lokalen Service- Angebots betrifft, so haben wir 2015 bereits eine Niederlassung in Dubai eröffnet.

In diesem Jahr gründen wir ein Entwicklungsbüro in Mexiko und stellen zwei lokale Business Development Manager ein, um den Service vor Ort zu verbessern und schnell auf die lokalen Bedürfnisse reagieren zu können. Außerdem wird es mehrere Events in verschiedenen lokalen Märkten geben, um die Beziehungen zu unseren Kunden zu vertiefen und Vivoteks Markenwert zu unterstreichen. Und was die globalen Partnerschaften angeht, so testen wir mit Partnern aus Asien Produkte, bevor diese gelauncht werden, und nehmen Anpassungen vor, welche die Besonderheiten der verschiedenen Märkte erfordern. Darüber hinaus werden wir weiterhin über unsere Application Development Plattform mit Partnern aus der ganzen Welt zusammenarbeiten, um Produktangebote weiter zu verbessern und die Anforderungen aus verschiedenen Bereichen zu erfüllen.

Welche Ziele verfolgen Sie auf dem europäischen Markt und insbesondere in der DACH-Region in den nächsten Jahren?

Unser Ziel ist es sowohl im gesamteuropäischen als auch im DACH-Markt das Run- Rate-Geschäft und den professionellen Projektmarkt zu stärken. Wir launchen immer mehr projektspezifische Produkt-Features mit High-End-Technologie, die speziell für vertikale Märkte wie Transport oder Einzelhandel konzipiert sind. Für Transport- Anwendungen hat Vivotek beispielsweise eine Lösung entwickelt, die sowohl reflektierende als auch nichtreflektierende Nummernschilder von Fahrzeugen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 90 Kilometern pro Stunde detektiert. Und für den Einzelhandelssektor haben wir die 3D-People-Counting-Lösung mit einer Zählgenauigkeit von bis zu 98 Prozent.

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Lassen Sie uns über Konvergenz sprechen. Was bedeutet die Verschmelzung der einzelnen Sicherheits-Sparten für die Produktentwicklung von Vivotek? Wie bringen Sie Video, Spracherkennung und Kommunikation zusammen?

Zur Optimierung der Leistung von Video, Sprache und Kommunikation im Bereich der IP-Überwachung ist der Schlüssel die Kompressions-Technologie. Um die Bandbreite und Speichereffizienz zu optimieren, hat Vivotek die selbst entwickelte Smart- Stream-II-Technologie eingeführt, die – kombiniert mit H.265-Produkten – im Vergleich zu H.264 bis zu 80 Prozent Bandbreite und Speicherplatz einspart. Diese Technik ermöglicht uns einen großen Entwicklungsschritt in der IP-Überwachung.

Eine grundlegende Veränderung der Sicherheitssysteme ist die immer wichtiger werdende Software. Wie reagiert Vivotek auf diesen Trend?

Die Begrenzung der Sicherheitsanwendungen ist durch das Internet der Dinge (IoT) aufgebrochen worden. Die Nachfrage nach mehreren mobilen Anwendungen, nach vernetzten Häusern und Autos, nach Drohnen und Robotern, wirkt sich auch auf die Entwicklung der traditionellen Security-Produkte und Sicherheits-Technologien aus. Es wird zukünftig unmöglich sein, dass ein Unternehmen Technologien oder Lösungen ausschließlich für sich selbst entwickelt. Deshalb sind für uns Partnerschaften, auf die wir uns verlassen können, auch so wichtig. Wir haben das Solution Integration Alliance-Programm (SIA) gelauncht, das darauf ausgerichtet ist, Anbieter aus allen Bereichen zu überzeugen, Vivotek-Produkte in eine Vielzahl von Software- und Hardware-Plattformen zu integrieren.

Wir arbeiten unter anderem mit globalen und regionalen VMS-Partnern zur Entwicklung einer LPR-Lösung zusammen, etwa mit Aimetis, Axxonsoft, Digigort, Genetec, Milestone, Neurallabs, Videonetics und Platesmart. Diese Partnerschaften helfen uns wirklich sehr, das Know-how im Transportsektor zu nutzen und weiter zu bringen. Andererseits treiben wir auch die Entwicklung unserer eigenen Software- Plattform voran. Für eine Region, in der die Software-Ressourcen begrenzt sind, ist es wichtig, eine Gesamtlösung anbieten zu können, die Hard- und Software beinhaltet.

Für die deutschen Kunden ist die Produktqualität ein entscheidender Faktor. Wie stellt Vivotek die hohe Qualität seiner Produkte sicher?

Unsere Produkte sind im Überwachungsmarkt seit langem für ihre Zuverlässigkeit und hohe Qualität bekannt. Zwei Dinge sind entscheidend dafür: Erstens führen wir in der Produktentwicklung und Design- Phase viele verschiedene Tests durch, etwa Heiz-Prüfungen, Kalttests, Paketabwurf- Tests und so weiter, um sicherzustellen, dass das entsprechende Produkt auch unter schwierigen Bedingungen funktioniert und die Leistung nicht eingeschränkt wird. Zweitens hat Vivotek sehr strenge Regeln was die Produktproduktion betrifft. Eine unabhängige Abteilung überprüft ständig die Qualität auf mögliche Fehler in der Produktion, ohne Kompromisse.

Welches Konzept steht hinter der Education Academy von Vivotek und dem Experten-Zertifikat? Ist dieses Programm auch in Europa beziehungsweise in Deutschland verfügbar?

Professioneller Service und effektive Kommunikation sind beides wichtige Erfolgsfaktoren, und unser Experten-Zertifikat-Programm ist ein entscheidender Teil unserer Anstrengungen zur Sicherstellung eines exzellenten Standards in beiden Bereichen. Organisiert von einem engagierten Team mit Unterstützung lokaler Partner haben wir dieses Programm 2013 begonnen. Seit 2016 gibt es das brandneue Trainingsprogramm VEC II, das sowohl VDT (Vivotek Discovery-Training) und VTT (Vivotek Technical Training) für verschiedene Zielgruppen umfasst.

Diese Trainings haben bisher durchweg positive Bewertungen in Europa erhalten, und wir arbeiteten mit unserem deutschen Distributor daran, mehrere VEC-Programme auch in Deutschland anzubieten. Dieses Programm ermöglicht es uns, aus erster Hand Feedback von Distributoren und Systemintegratoren zu bekommen. Das hilft uns sehr, noch enger mit den Anforderungen des Marktes vertraut zu werden, und es hilft uns außerdem, unsere Partnerschaften weiter zu verbessern und weiteres Potenzial für Geschäftsmöglichkeiten zu identifizieren. MG

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