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Gesamtbetriebskosten für Videoprojekte

Günstige Optionen

Die Preise für Videoüberwachung werden immer niedriger. Bei der Investition in Videoüberwachungsanlagen ist jedoch vor allem wichtig, die Gesamtbetriebskosten in der Planungsphase eines Projektes mit einzubeziehen.

Die Gesamtbetriebskosten einer Videoüberwachungsanlage sollten schon im Vorfeld ermittelt werden.
Die Gesamtbetriebskosten einer Videoüberwachungsanlage sollten schon im Vorfeld ermittelt werden.

Es gibt viele konkurrierende Hersteller, die eine Videoüber-wachungslösung bereitstellen. Diese Wettbewerbs-intensität trieb die Einführung neuer Funktionen mit einer noch vor wenigen Jahren unvor-stellbaren Leistung an. Dies hat auch zu niedrigeren Preisen geführt. So können Unternehmen und Organisationen jetzt einen beachtlichen Wert von ihrer Investition in eine Videoüberwachungsanlage erwarten.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten und bei ständigem Druck zur Ausgabensenkung besteht immer das Risiko, dass die Prognosen zur Gesamtkapitalrentabilität (ROI, Return on Investment) eines Videoüberwachungssystems sich in den unmittelbaren beziehungsweise kurzfristigen Zielsetzungen und nicht in den Gesamtbetriebskosten über die Nutzungsdauer des Systems widerspiegeln.

Laufende Kosten einbeziehen

Beim Berechnen der Gesamtbetriebskosten müssen viele einmalige und laufende Kosten mit einbezogen werden, einschließlich der Kosten für Systemplanung und Konstruktion, Anschaffung, Installation und Inbetriebnahme, Instandhaltung und Wartung sowie Um- und Aufrüstung. Unter Berücksichtigung all dieser Punkte kann die günstigste Option sich als äußerst ungünstig erweisen, und die Reue des Käufer könnte zu spät eintreten. So kann es gut sein, dass die preisgünstigste Kamera auf dem Papier die Anwenderanforderungen gut erfüllt, aber verglichen mit einer Kamera, die nur ein paar Euro mehr kostet, viel früher als die zu erwartende angemessene Lebensdauer eines Systems ersetzt werden muss.

Zu den wichtigsten Punkten, die zur Erreichung des langfristigen Werts eines Videoüberwachungssystems beachtet werden sollten, folgen nun einige Vorschläge, die für eine fundierte Einschätzung der wahrscheinlichen Gesamtbetriebskosten einer Videoüber-wachungsanlage berücksichtigt werden sollten:

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- Jedes Unternehmen und jede Organisation hat andere betrieblichen Anforderungen, jedes Gebäude sowie jeder Standort präsentiert zwangsläufig andere Herausforderungen. Deshalb sollte der Kunde nicht auf Verkaufsbroschüren vertrauen, sondern seinen Installateur um eine schriftliche Bestätigung bitten, dass die von ihm ausgewählten Kameras, Videorecorder oder anderen Geräte, den Erwartungen entsprechen.

- Bietet der Hersteller kostenfreie Systemplanung an? Der Installateur mag den Kunden bezüglich der besten Produktkombination für sein Projekt informieren können, aber der Hersteller ist am besten in der Lage, den Kunden bezüglich Kameraauswahl und Kompatibilität zu beraten.

- Wie lange dauert die Installation und Inbetriebnahme der spezifizierten Kameras, Videorecorder oder der anderen Geräte? Zusätzlich zu den Kosten, die der Installateur an den Kunden weiterreichen wird, muss dieser auch die Kosten der Störung seiner Betriebsaktivitäten bedenken.

- Hat der Hersteller einen Schätzungswert für die Lebensdauer der vom Kunden spezifizierten Produkte gegeben? Dies ist besonders wichtig für PTZ-Domekameras mit beweglichen Teilen.

- Wie viel kostet die Wartung des Produktes während seiner Nutzungsdauer?

- Kann das Produkt aufgerüstet werden und sind etwaige Upgrades kostenfrei? Zum Beispiel kommt die aktuelle Kamerageneration mit Firmware, die bei Einführung neuer Funktionen aktualisiert wird.

- Ist das Produkt zukunftssicher ausgelegt, das heißt, ist es mit anderen Systembestandteilen aufwärts- und abwärtskompatibel?

- Stellt der Hersteller lizenzfreie Videoverwaltungssoftware bereit? Falls nicht, wie viel müsste der Kunde dafür bezahlen?

- Hat der Hersteller seine Kameras, DVRs und NVRs mit Videoverwaltungssoftware (VMS) von unabhängigen Softwareentwicklungsunternehmen integriert? Dies könnte eine der wichtigsten Fragen für den Kunden sein, da die Antwort sich stark auf die Kosten einer Systemerweiterung beziehungsweise etwaiger Anforderungsänderungen auswirkt. Unabhängig von der Tatsache, dass führende Hersteller wie Samsung IP-Komplettvideoüber-wachungslösungen anbieten, sollte der Kunde sich die Möglichkeit der Integration von Ausrüstungen anderer Hersteller in sein System bewahren. Softwareentwicklungsunternehmen wie Axxon, Aimetis, Digifort, Griffid, Ipronet, Exacq, Genetec, ISS, Milestone, Mirasys, Onssi und Seetec bieten offene Software, speziell entworfen für die Integration von Anlagen und Systemen verschiedener Hersteller. Die Funktionalitäten der verschiedenen Videoverwaltungsprogramme sind natürlich nicht gleich. Aber egal welche Plattform der Kunde wählt, er kann umfangreiche Steuerungsmöglichkeiten für Kameras und Aufzeichnungsgeräte verschiedener Hersteller sowie Flexibilität bei der Integration von Videoanalysefunktionen, Zutrittskontrollsystemen und mobilen Geräten erwarten.

- Was sind die geschätzten Energiekosten für die einzelnen Bestandteile des Systems? Die Betriebskosten einiger Geräte könnten schockieren. Die gute Nachricht ist, dass sich die meisten aktuellen IP-Netzwerk-kameras dank einer PoE-Funktion (Power over Ethernet) durch einen niedrigen Stromverbrauch auszeichnen.

- Können die spezifizierten Kameras wechselnde Beleuchtungs-bedingungen handhaben? Falls nicht, wie viel kostet die Installation und der Betrieb von zusätzlichen Beleuchtungseinrichtungen?

- Und zu guter Letzt, auch falls vielleicht offensichtlich: Es ist wichtig, die Anforderungen eindeutig schriftlich zu definieren. Was soll mit der Investition in ein Videoüberwachungssystem erreicht werden? Welchen Umgebungsbedingungen wird das System ausgesetzt sein? Ist es wahrscheinlich, dass das System in absehbarer Zukunft erweitert werden muss? Falls das System zu Sicherheitszwecken installiert wird, brauchen der Kunde nur die Verifikation, dass ein Ereignis aufgetreten ist, oder möchte er Bilder mit beweistauglicher Qualität erfassen? Ein IP-Netzwerksystem sollte immer in Betracht gezogen werden, und falls sich der Kunde dafür entscheidet, ist es natürlich wichtig, dass er seinen Netzwerkadministrator zur Berücksichtigung der benötigten Bandbreite so früh wie möglich involviert.

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