Hochverfügbare IT-Infrastruktur für Hessischen Rundfunk
Controlware realisierte beim Hessischen Rundfunk (HR) ein leistungsfähiges, hochverfügbares MPLS-Datennetzwerk und unterstützte die Rundfunkanstalt bei der Migration der IT- und Sendesysteme in die neue Infrastruktur.
Hörfunk- und Fernsehinhalte werden zunehmend bandlos produziert und die Übertragung von Audio- und Videomaterial erfolgt vermehrt File-basiert via IP. Als Rundfunkanstalt ist der HR daher auf eine hochverfügbare und performante IT-Infrastruktur angewiesen, in der die klassische Netzwerktechnik sowie die komplexe Studio-, Produktions- und Gebäudeleittechnik nahtlos ineinandergreifen.
Zeitgemäßes System
Um das steigende Datenvolumen zu bewältigen und rund um die Uhr einen reibungslosen Sendebetrieb zu gewährleisten, entschloss sich der HR, seine bestehenden IT-Systeme auf eine zeitgemäße MPLS-Infrastruktur (Multiprotocol Label Switching) zu migrieren. „Mithilfe der MPLS-Technologie können wir alle Daten für Hörfunk, Fernsehen und die Verwaltung über ein einziges Netzwerk bereitstellen“, erläutert Jürgen Senft, Leitung IT-Infrastruktur beim Hessischen Rundfunk. „Über die QoS-Klassen stellen wir sicher, dass echtzeitkritische Hörfunk- und Fernsehdaten vorrangig behandelt werden.“ Controlware unterstützte den HR als Systemintegrator bei der Konzeption und Realisierung der neuen Infrastruktur sowie bei der Migration von rund 5.500 dezentralen Systemen – überwiegend PCs, Notebooks und Netzwerkdrucker – und circa 1.400 Servern und weiteren zentralen Systemen.
- Aufbau einer zukunftssicheren MPLS-Umgebung mit zehn Gigabit pro Sekunde am Backbone und zur Server-Anbindung sowie Ein-Gigabit-Ethernet an den Arbeitsplätzen
- Implementierung einer hochverfügbaren Netzwerkstruktur mit zentralem Management
- Erhöhte Sicherheit durch logische Netzwerk-Segmentierung
- Flächendeckende Bereitstellung von Power-over-Ethernet in den Büros
- Unterstützung von Voice-over-IP, Audio-over-IP und zukünftig IP-TV
- Echtzeit-Übertragung hochauflösender HD-Videodaten sowie Video Streaming.
Controlware und HR entwickelten ausgehend von diesen Projektzielen ein zukunftssicheres Konzept für die neue IT-Infrastruktur und erarbeiteten die finale Konfiguration für alle Switches, Appliances und das Firewall-System. Das implementierte Firewall-Cluster dient im neuen Netzwerk als zentrales Steuer- und Security-System. Es unterteilt das Netzwerk in einzelne Segmente und koordiniert mithilfe eines detaillierten Regelwerks den Traffic zwischen den Zonen. „Das Regelwerk legt fest, welche Datenquellen mit welchen Datensenken kommunizieren dürfen und über welche Ports und Protokolle der Austausch stattfindet“, erklärt Jens Caspary, Verkaufsleiter der Geschäftsstelle Mitte bei Controlware. Die ebenfalls auf MPLS-Technologie basierende Segmentierung ermöglicht zudem die räumliche Eingrenzung eventuell auftretender Störungen und verhindert ihre Ausbreitung in andere Zonen.
Migration bei laufendem Sendebetrieb
Die Überführung der zentralen und dezentralen Systeme des HR in die neue Netzwerkstruktur stellte eine komplexe Herausforderung dar. Da die Migration bei laufendem Sendebetrieb erfolgte und neben einer Vielzahl produktionsrelevanter und sendekritischer Systeme auch die Gebäudeleittechnik betraf, musste das interdisziplinäre Projektteam einen Großteil der Arbeiten nachts und an Wochenenden verrichten. Dank der hohen Flexibilität des gesamten Projektteams verlief die Migration zügig und reibungslos.
Die MPLS-Infrastruktur dient dem HR seit ihrer Implementierung als tragfähiges Fundament für vielfältige Arbeitsprozesse. Die IT-Infrastruktur zeichnet sich selbst in Stoßzeiten durch ihre hohe Stabilität aus und bietet mit Wachstumskapazitäten für die zunehmende Nutzung von Voice- und Audio-over-IP sowie für die File-basierte Produktion im HDTV-Bereich ein hohes Maß an Zukunftssicherheit. Demnächst soll mithilfe eines weiteren MPLS-VPN ein Gastnetz für externe Anwender realisiert werden, um durch die stärkere Trennung von internen und externen Nutzern den Sicherheitsstandard noch weiter zu erhöhen.
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