Direkt zum Inhalt

In der Praxis bewährt

Marc Rousseau wollte keine mechanische Schließanlage mehr verwalten. Dem Leiter des luxemburgischen Studentenwerkes war es schlicht zu teuer und unsicher, mit Bergen von Schlüsseln zu hantieren.

100 Nationen, drei Sprachen, ein elektronisches Schließsystem: die Universität Luxemburg.
100 Nationen, drei Sprachen, ein elektronisches Schließsystem: die Universität Luxemburg.

Stattdessen entschied Rousseau sich, in den Wohnheimen der Université du Luxembourg ein elektronisches Schließsystem einzubauen, das durch seine einfache Handhabung besticht. Als man sich vor einigen Jahren über ein neues Schließsystem für seine Wohnheime Gedanken gemacht habe, sei man von einer mechanischen Lösung ausgegangen, so Rousseau. Es sei aber schnell klargeworden, dass Mechanik nicht mehr in Frage komme. Denn damit sei ein viel zu großer Verwaltungsaufwand verbunden gewesen.

Rousseau wandte sich an Ronny Beweng, Inhaber von Beweng Security Solutions, einem Integrator und Errichter von Sicherheitstechnik in Luxemburg, der bereits bei einigen vorherigen Projekten involviert war.

Stressige Zeiten

Man wollte die Logistik vereinfachen, denn bis dahin mündete die Rückgabe und Ausgabe der Schlüssel immer in großem Stress, insbesondere bei den Wechseln am Semesteranfang und -ende, beschreibt Beweng die Ziele des Projektes. Darüber hinaus spielte eine Rolle, dass die Universität die Häuser nun besser logisch aufteilen und den Bewohnern den Zugang begrenzen kann.

Letztlich haben sich Rousseau und Beweng für eine elektronische Lösung von Salto Systems entschieden, mit der sie diese Ziele am besten erreichen konnten. Insgesamt ging es um 32 Wohnheime unterschiedlicher Größe mit mehr als 500 Bewohnern. 2011 stattete die Uni Luxemburg die ersten neuen Häuser mit Salto-Komponenten aus, um zunächst praktische Erfahrungen mit der elektronischen Zutrittslösung zu sammeln. Das System habe sich in der Anwendung bewährt. Die Verwaltung der Schlüssel sei minimal gewesen, konstatiert Rousseau.

Anzeige

Positive Erfahrungen

Die Universität nutzt bereits eine iButton- Lösung von Salto für ihre Bürotüren, die die Abteilung für Logistik und Infrastrukturen betreut. Rousseau informierte sich dort und fragte darüber hinaus bei anderen Anwendern nach, zum Beispiel Hotels und Gemeinden, wie sie die Lösung einschätzen. Die positiven Rückmeldungen und seine eigenen guten Erfahrungen während des Pilotprojektes ließen für ihn nur einen Entschluss zu: Salto Systems hat einfach die Anforderungen erfüllt. Dabei war eine Data- on-Card-Lösung Grundvoraussetzung. Zu diesem Zeitpunkt gab es nicht viel Auswahl an solchen Systemen, die auch funktioniert haben. Ausschlaggebend waren aber ebenso die Robustheit und Ausfallsicherheit, wovon man sich an der Universität persönlich überzeugen konnten.

Für Rousseau kam nur eine Offline- vernetzte Lösung in Betracht, weil die Wohnheime dezentral verteilt liegen und während der Pilotphase lediglich eine unzuverlässige Internet-Verbindung zur Verfügung stand. Außerdem mietet die Universität die Objekte, weshalb sie nicht in großem Maße bauliche Veränderungen vornehmen konnte und wollte. Aufgrund der mittlerweile verbesserten Infrastruktur kann man künftig Online-Leser an den Hauseingängen platzieren, um flexibler und schneller auf Mietvertragsänderungen zu reagieren. Die Studenten müssen dann nicht mehr in die Zentrale kommen, um ihre Schlüssel umzuprogrammieren. Man versteht das auch als Dienst am Kunden.

Einfache Installation

Die Installation war laut Rousseau eine einfache Prozedur. Bis jetzt läuft sie so ab, dass die Universität jeder Tür einen eindeutigen Code gibt. Dieser bildet die Grundlage für die Schnittstellen zum Mietvertragssystem und der Buchhaltung, um die Zutrittsberechtigungen mit den Mietverträgen, den geleisteten oder gegebenenfalls ausstehenden Mietzahlungen und der Immatrikulation abzugleichen. Die offene SQL-Datenbank erweist sich hierbei als sehr vorteilhaft.

Zum Glück passt sich die Zutrittslösung den jeweiligen Anforderungen der Anwender an, denn der Leiter des Studentenwerkes wünschte sich eine spezielle Lösung für die Zimmertüren der Wohnheime: Ursprünglich waren die Beschläge wie in einem Hotel programmiert. Das heißt, ohne Karte kam man nicht hinein. Nachdem sich mehrere Studenten ausgesperrt hatten, weil sie auf dem Weg zur Küche ihre Karte nicht mitgenommen hatten, hat man eine „Zuschließfunktion“ programmiert. Jetzt sind die Drücker eingekuppelt und werden erst entkuppelt, wenn die Karte vorgehalten wird – die Türen werden praktisch aktiv verschlossen. An den Hauseingängen und Flurtüren sind die Türen hingegen standardmäßig zu, um das Risiko unbefugter Zutritte zu reduzieren.

Neben den Zimmern, Haustüren und Flurtüren sichert die elektronische Schließtechnik auch Fahrradabstellräume, Müllräume, Service-Räume, Lifte und Fitnesscenter.

Sprachvielfalt

Das Studentenwerk der Universität Luxemburg setzt in seinen Wohnheimen XS4 Original Beschläge in der schmalen Version, elektronische XS4 Geo Zylinder und XS4 Wandleser ein. Für die Verwaltung verwendet Rousseau die Salto-Software Proaccess mit drei Codierplätzen in Luxemburg-Stadt. Wegen der großen Anzahl an verwalteten Personen schätzt Rousseau ein Grundmerkmal der Software ganz besonders: Die Handhabung sei sehr benutzerfreundlich. Eine einfache Bedienung unterstütze sie bei der Menge der Karten, die sie zu codieren und auszugeben hätten. Auch die Sprachenvielfalt findet er sehr gut, man nutzt beispielsweise deutsch, französisch und englisch. Die Karten sind mit einem Mifare Desfire EV1 Chip bestückt. Die Universität besitzt dafür eine eigene Lizenz, um künftig die Möglichkeit der Multiapplikationsfähigkeit nutzen zu können.

Technologisch basiert die Zutrittslösung auf dem Salto Virtual Network (SVN) mit patentierter Schreib-Lese-Funktionalität und verschlüsselter Datenübertragung. Im SVN werden die Informationen zu den Schließberechtigungen auf dem Identmedium gespeichert, wodurch eine Verkabelung der elektronischen Beschläge und Zylinder entfällt. Gleichzeitig werden auch Informationen über gesperrte Ident-Medien oder beispielsweise Batteriestände in den Beschlägen und Zylindern auf die Ident-Medien geschrieben und somit weitergegeben. Die Online-Wandleser übertragen die ausgelesenen Daten an den zentralen Server und übermitteln gleichzeitig die aktuellen Schließberechtigungen.

Passend zu diesem Artikel