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Rückblicke/Ausblicke 26. Oktober 2018

Unheilige Taten

Heute befasst sich unsere Archiv-Rubrik mit besonderen Tatorten: Kirchen. Gotteshäuser sind aufgrund der darin befindlichen Kunstschätze und Werte ein häufiges Ziel von Dieben und Einbrechern. Das war schon in den 70er-Jahren so, wie ein Blick in die September-Ausgabe 1979 zeigt.

Scan aus der PROTECTOR Ausgabe September/1979.
Scan aus der PROTECTOR Ausgabe September/1979.

Seit nunmehr gut zehn Jahren wirft das Redaktionsteam von PROTECTOR & WIK immer wieder einen Blick in das 45 Jahre zurück reichende Archiv des Heftes. Die interessantesten historischen Fundstücke, Kuriositäten und Zeitzeugnisse präsentieren wir in jeder Ausgabe im „Abspann“. Sofern möglich und angebracht versehen wir die Archivtexte mit einem aktuellen Bezug zu Jetztzeit. Die besten dieser bisher Heft-exklusiven Archiv-Beiträge stehen nun auch online auf Sicherheit.info zur Verfügung.

Unheilige Taten

Wenn man an Diebstahl und Einbruch denkt, dann kommen zuerst lukrative Tatorte wie Banken, Juweliere oder Privatvillen in den Sinn. Diese sind in der Regel relativ gut geschützt. Aber nicht nur die Statistik zeigt, dass es unzählige weitere potenzielle Ziele für Kriminelle gibt. Und manche der Ziele beherbergen nicht nur materielle Werte, darunter etwa Museen oder Kirchen, die nach wie vor häufig Opfer von Diebstahl und Einbruch werden. Diesem Thema widmete sich der PROTECTOR schon in der September-Ausgabe des Jahres 1979. Neben der Bedrohungslage befasste sich der Artikel im Kern mit „Sicherungsmaßnahmen für Kirchen“.

Die Lage war damals im Grunde wie heute: Kirchen stellen aufgrund ihrer Bauweise, der verwendeten Materialien und der Nutzung als teilweise offene Häuser besondere Anforderungen an organisatorische und technische Maßnahmen. Mechanische Sicherungen lassen sich meist gut umsetzen, etwa das Vergittern von Fenstern oder das Verschrauben von Kunstwerken oder Figuren, so dass sie nicht ohne weiteres entwendet werden können. Interessant zu lesen sind in dem Beitrag allerdings die Hindernisse, mit denen es die elektronische Sicherheitstechnik zu tun hatte. Dazu zählten die Fenster, die sich teilweise aufgrund ihrer schieren Größe schlecht per Alarmsystem überwachen ließen oder bei denen das Bleiglas für Probleme bei Glasbruchmeldern sorgte. Erschütterungsmelder waren dagegen zu störanfällig. Auch auf ungewöhnliche Einflüsse musste man achten, wie etwa Fledermäuse, die Bewegungsmelder störten

Auch heute ist das teilweise noch Thema, gleichzeitig muss man sagen, dass die Alarmsysteme deutlich störunempfindlicher geworden sind. Auch vereinfachte die Funktechnik die Absicherung denkmalgeschützter Bauten wesentlich. Die Bedrohungslage hingegen ist ungemindert. Jedes Jahr ereignen sich Tausende Fälle von Kirchendiebstahl.

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Dieser Beitrag erschien ursprünglich in der Printausgabe 10/2018 von PROTECTOR & WIK.

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