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Integration aus einem Guss

Fluchttürsteuerung und Zutrittskontrolle – beides bringt für Kliniken nicht nur umfangreiche und teils gegensätzliche Herausforderungen mit sich, sondern auch jede Menge Technik, die unabhängig voneinander agiert. Mit einer systemübergreifenden Hard- und Software-Lösung lassen sich beide Systeme effizient vereinen und ihre Bedienung komfortabel zentralisieren.

Das Terminal FT-16 spricht Klartext mit Anwendern und berichtet Betriebszustände eigenständig an die Zutrittskontrolle.
Das Terminal FT-16 spricht Klartext mit Anwendern und berichtet Betriebszustände eigenständig an die Zutrittskontrolle.

Der heute oft herrschende Wildwuchs aus Einzelsystemen ist mit hohem Verwaltungsaufwand verbunden und macht einen Überblick über sicherheitstechnische Zustände im Gebäude nahezu unmöglich. Dennoch kommt die Situation nicht ganz von ungefähr. Die Anforderungen an Funktionen von Türen in einem Klinikgebäude sind vielschichtig und mit hohen Sicherheitsstandards behaftet. Zum einen gibt es komplexe Anforderungen an die Zutrittskontrolle. Beispielsweise dürfen bestimmte Bereiche eines Krankenhauses nur autorisierten Personen zugänglich gemacht werden, weil dort Medikamente oder sensible Patientendaten lagern. Medizinisches Personal hat andere Zugangsberechtigungen als Verwaltungsmitarbeiter oder Reinigungskräfte. Und bestimmte Stationen benötigen spezielle Zutrittskontrollen, um einerseits das Eindringen Unberechtigter und andererseits das unbemerkte Verlassen von Patienten (zum Beispiel von Kindern oder Demenzkranken) zu verhindern.

Gesetzliche Forderungen für Fluchtwege

Neben diesen individuellen Sicherheitsanforderungen macht der Gesetzgeber strenge Vorgaben für Rettungswege in öffentlichen Gebäuden. Menschen müssen im Gefahrenfall das Gebäude verlassen können und Rettungskräfte ungehindert Zugang haben. Und nicht zuletzt möchte der Betreiber verhindern, dass Fluchttüren missbräuchlich genutzt werden. Dies sind zahlreiche Anforderungen, die im Krankenhausalltag reibungslos und zuverlässig funktionieren müssen. Das Problem: Zutrittskontrolle und Rettungswege sind traditionell unabhängige, dezentralisierte Systeme. Das verursacht hohen Koordinationsaufwand und unliebsame Sicherheitslücken. Um beides zu optimieren, sucht man in der Gebäudetechnik für Kliniken verstärkt nach übergreifenden Lösungen.

Suche nach der effektiven Gesamtlösung

Eine ganzheitliche Integration von Zutrittskontrolle und Fluchttürsteuerung scheitert in der Praxis an der einfachen Tatsache, dass die meisten Anbieter beider Gewerke unabhängig voneinander beraten, entwickeln und produzieren. Das Bestreben, beide Systeme interagieren zu lassen, beschränkt sich in der Regel auf das Nutzen von produktspezifischen Schnittstellen, indem diese einzeln mit Koppel-Elementen versehen werden. Das Unternehmen Maniago & Henss, welches am Markt als Anbieter beider Gewerke tätig ist, vereint nun in einem systemübergreifenden Hard- und Software-Konzept Fluchttürsteuerung und Zutrittskontrolle zu einem effektiven Gesamtsystem aus einem Guss. Basis der systemübergreifenden Hard- und Software- Lösung bildet die sogenannte Safe-Guide- System-Software (SGS). Sie vernetzt die beiden Systeme miteinander und zentralisiert deren Verwaltung und Überwachung.

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Individuelle Oberfläche

Eine individuell gestaltbare Softwareoberfläche übernimmt die Systemleittechnik im Objekt und verwaltet sämtliche Einstellungen komfortabel und übersichtlich am PC. So lassen sich beispielsweise die Parameter der Zutrittskontrolle einfach konfigurieren oder zeitlich begrenzte Zutrittsbeschränkungen individuell programmieren. Gleichzeitig laufen sämtliche sicherheitsrelevanten Informationen des Gebäudes und Alarme zentral an einer Stelle zusammen. Das ist insbesondere in großen Gebäudekomplexen hilfreich, um einen umfassenden Überblick zu gewähren und in Gefahrensituationen schnell reagieren zu können. Fluchttüren lassen sich im Notfall dann zentral per Mausklick ver- oder entriegeln.

Eigenständiges Terminal

Diese systemübergreifende Lösung hat Maniago & Henss um eine passende Hardware ergänzt und mit dem FT-16 ein Fluchttür- Terminal entwickelt, das eigenständig in der Lage ist, an die Zutrittskontroll-Software zu berichten. Somit ist auch die Zeit vorbei, in denen Fluchttüren unbemerkt offenstehen und unerwünschten Zugang zu sensiblen Bereichen oder Diebstahl teurer Geräte ermöglichen. Anwendungen wie Einbruch- und Brandmeldezentralen oder Networking-by-Card lassen sich ebenfalls problemlos anbinden: Eine lang gesuchte systemübergreifende Gesamtlösung, die Rettungstechnik und Zutrittskontrolle effektiv vereint und bei einer bedarfsgerechten Umsetzung der komplexen Anforderungen in Kliniken extrem flexibel und ausbaufähig ist.

Dipl.-Ing. Rolf Maniago, Geschäftsführer, MANIAGO & HENSS GmbH

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