Intelligente Beleuchtung und richtige Installation
Ende Oktober 2013 hat Avigilon in der kanadischen Botschaft in Berlin seine neuen Lösungen in einem Workshop vorgestellt. Dazu gehörte auch die Lightcatcher-Technologie und das Interface ACC 5.0.
Nach der Begrüßung durch den Botschaftsrat Richard Tarasofsky stellte Stefan Bange, Regional Sales Director D-A-CH bei Avigilon, die aktuellen Videoüberwachungs-lösungen des kanadischen Unternehmens vor. Neben Bullet-Kameras, Dome- und Panorama-Kameras, erstreckt sich das Portfolio von Avigilon auch über Netzwerk-Videorecorder, Video-Encoder bis hin zu Objektiven und die HD-Videomanagement-Software Avigilon Control Center, mit der die Bild- und Tonaufzeichnung der Kameras gesteuert wird.
Avigilon stellt mit derzeit 402 Mitarbeitern seine Produkte ausschließlich in Kanada her. "Dies ist sicherlich einer der Gründe, warum wir so geringe Ausfallquoten haben", erläuterte Stefan Bange. Avigilon bietet systemoffene Komplettlösungen an, in die auch IP-Kameras anderer Hersteller integriert werden können. Gleichzeitig ermöglichen die Kanadier über einen Analog-Encoder auch die Einbindung von analogen Kameras, so dass Altsysteme erhalten bleiben können.
Eine Kamera statt 95
Mit im Portfolio ist auch eine 29-Megapixel-Kamera mit einer Auflösung von 6.576 mal 4.384 Pixeln. "Bei gleicher Auflösung benötigt man damit weniger Kameras. So können heute 95 VGA-Kameras durch eine einzige Megapixel-Kamera ersetzt werden", zeigte Bange den größten Vorteil auf. Dabei können aus einem Kamerabild mehrere Splits erstellt werden, da die WDR (Wide Dynamic Range)-Sensoren jeden Pixel doppelt belichten. Durch die Kombination aus längerer und kurzer Belichtung wird ein entsprechend weiterer Dynamikbereich erzielt. Die Übertragungs- und Speicherkapazitäten werden dabei über die HDSM (High-Definition-Stream-Management)-Technik von Avigilon verlustfrei komprimiert.
"Ein gutes Bild benötigt gutes Licht", brachte der Sales Director es auf den Punkt. Deshalb bietet Avigilon Kameras mit intelligenter Infrarotbeleuchtung an. "Die Kamera kann infrarotes Licht sehen, das menschliche Auge nicht. Über einen Ring von Infrarot-Dioden können Menschen bis in 60 Metern Entfernung gezielt angeleuchtet werden." Dabei passt sich die adaptive IR-Technologie von Avigilon an die im Bild dargestellten Objekte an, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Bei extrem schwierigen Lichtverhältnissen kommt die Lightcatcher-Technologie zum Einsatz, die auch bei sehr dunkler Umgebung Farbbilder ermöglicht.
Hier wird jeder Bildpunkt über- sowie unterbelichtet aufgezeichnet, so dass Bildausschnitte nachbelichtet und reguliert werden können. Möglich wird dies durch einen sehr lichtempfindlichen Sensor.
Bewegungen herausfiltern
Anschließend stellte Stefan Bange noch den "virtuellen Stolperdraht" der HD-Videomanagement-Sofware Control Center vor. Mit dieser Suchfunktion können Bewegungen an definierten Stellen automatisch aus Aufzeichnungen herausgefiltert werden. "So wird ein schnelles Auffinden von gezielten Ereignissen möglich", erklärte er. Über die Benutzeroberfläche ACC 5.0 können mehrere Personen gleichzeitig das Bildmaterial in Echtzeit sichten. Zu den Funktionen zählen unter anderem die Navigation durch Kamerabilder, Interagieren mit Videos, Zoom, Rücklauf und Isolieren von Bildern. Über ACC Mobile erhalten Mitarbeiter auch über ihr Smartphone oder andere Mobilgeräte mitt Apple- oder Android-Betriebssystem von unterwegs Zugriff auf das Avigilon Control Center.
Installationsfehler und tote Winkel
Im Anschluss gab Sascha Puppel, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für elektronische Sicherheitstechnik, einen Einblick in reale Einbruchdiebstahl-Schäden. In seinen Fallbeispielen wurde deutlich, wie sich fehlerhafte Installationen von Einbruchmelde- und Videoüberwachungsanlagen die Sicherheit gefährden, und dass sich grob fahrlässig handelnde Errichter und Planer plötzlich mit Schadenersatzforderungen von 80.000 Euro und mehr konfrontiert sehen können.
Der Geschäftsführer des Sachverständigen- und Planungsbüros Sascha Puppel GmbH stellte dabei typische Fehler bei der Installation von Melde- und Überwachungsanlagen vor. "Videoüberwachungskameras sollten so angeordnet sein, dass tote Winkel vermieden werden und sich diese immer auch gegenseitig überwachen", erklärte er. Denn nur, wenn sich die erfassten Bereiche überschneiden, kann die mutwillige Sabotage von Kameras durch Verdrehen oder eine Annäherung von hinten an die Kameras erfasst und dokumentiert werden.
Er wies auch darauf hin, dass zur Vermeidung von Überspannungsschäden die Verkabelung und Geräte von Sicherheitstechnik immer in ausreichendem Trennungsabstand zu Blitzableitern und energietechnischen Leitungen installiert sein muss. Besonders wurde auf die neue Norm DIN EN 50174-2 hinsichtlich der Trennungsabstände verwiesen.
Britta Kalscheuer
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