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Intelligente Schweizergarde

Das Albertinum ist ein ebenso geschichtsträchtiges wie renommiertes Museum in Dresden. Im Zuge einer Komplettsanierung hat das Gebäude neue Türen erhalten. Eine davon ist ein anerkanntes Meisterstück: In ihr verbinden sich Kunsthandwerk, Treue zum historischen Detail und moderne Schließtechnik zu einem vollkommenen Ganzen.

Neue Eingangstür im Albertinum Dresden: aufwändig restauriert, hochwertig gesichert.
Neue Eingangstür im Albertinum Dresden: aufwändig restauriert, hochwertig gesichert.

Wie bringt man beim Restaurieren einer Tür die hohen Anforderungen des Denkmalschutzes und aktuelle Sicherheitsnormen auf einen gemeinsamen Nenner? Der Chemnitzer Tischlermeister und Restaurator Sebastian Schulz weiß es. Gemeinsam mit seinem Meisterschüler Veit Hedel hat er den Haupteingang des Albertinums in Dresden neu gebaut. Entstanden ist ein Meisterstück mit Dimensionen, die in mehrfacher Hinsicht beeindrucken. Im Verborgenen wacht das elektronische Mehrfachverriegelungssystem HZ-Lock der Schweizer Glutz AG über die Sicherheit der Menschen und Kunstschätze.

Aller Anfang ist Recherche

Sebastian Schulz und Veit Hedel haben bei der Planung der Restauration nichts dem Zufall überlassen. „Anhand von alten Fotografien, des vorhandenen Gebäudeschmucks und unserer Analysen der Farbschichten haben wir den ursprünglichen Charakter der Tür recherchiert“, erklärt Schulz. Die im Jahr 1889 errichtete Originaltür stellte zwar in ihrer Substanz noch den historischen Bestand dar. Dennoch hatten geschichtliche Ereignisse und der Zahn der Zeit Spuren hinterlassen. Zwar hatte die Tür dank der dicken Mauern des Albertinums den Feuersturm nach den Bombenangriffen der Alliierten im Februar 1945 einigermaßen unbeschädigt überstanden – der Schmuck wurde jedoch teilweise zerstört.

Nach dem Krieg wurde der Eingang vermauert – dadurch entkam die Tür ihrem Schicksal, als Feuerholz zu enden. In den nachfolgenden 60 Jahren wurde die Tür intensiv genutzt und dann und wann oberflächlich gewartet und gestrichen.

Neue Zeiten, neue Herausforderungen

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Einbruchhemmung, Objektüberwachung, Dauerhaftigkeit und Notausgangsfunktionen sind im Pflichtenheft jeder modernen Museumstür aufgeführt. Schnell erkannten die Tischler, dass die alte Tür zu dünn war, um den gestiegenen Anforderungen an Statik und Einbruchhemmung zu genügen. Aufgrund ihrer Recherchen erstellten die Spezialisten Modelle für einen Neubau im Maßstab 1:1, die sie dem Denkmalamt zur Bemusterung vorlegten. Einzig das bestehende Oberlicht, die Vergitterungen, der Kämpfer und die Glaseinfassungsleisten sollten erhalten und restauriert werden.

„Keine einfache Aufgabe“, beschreibt Sebastian Schulz die Ausgangslage vor dem Neubau der Tür. „Man muss sich die Dimensionen verdeutlichen: Die Gesamtelementhöhe beträgt 5,75 Meter, die Gesamtbreite etwa 2,7 Meter. Die neuen Türflügel wiegen je rund 350 Kilogramm – ohne Glas, Beschlagwerk und Gitter.“ Dazu kommt, dass zusätzlich zu den beiden Schlupftüren auch die großen Türflügel öffnungsfähig sein sollten, um großen Kunstobjekten genügend Raum für den Zugang zu bieten. Zugleich mussten die Schlupftüren auch als Notausgänge funktionieren.

Ein Geselle schafft sein Meisterstück

Ein Glücksfall für Tischlermeister Schulz war das Vorhaben seines Schülers Veit Hedel, mit der Tür für das Albertinum sein Meisterstück zu schaffen. Zuvor hatte Hedel während drei Jahren der französischen Gesellenvereinigung „Compagnons du Devoir“ angehört. Dort hatte er seine beruflichen Fertigkeiten weiterentwickelt – bei den „Compagnons“ wird der Pflege historischer handwerklicher Techniken viel Gewicht beigemessen. Die Herstellung der neuen Tür nahm insgesamt vier Monate in Anspruch.

Dabei durfte Veit Hedel auf die Unterstützung durch Kollegen aus Frankreich und Russland für Restaurierungs- und Schnitzereiarbeiten zählen. Die Chemnitzer Handwerkskammer zeichnete Hedel nach Prüfung des fertigen Werkes als besten Tischlermeister seines Jahrgangs mit dem Meisterbrief aus. Das Meisterstück am Haupteingang des Museums überzeugte auch die Verantwortlichen des Umbauprojektes: Es galt in der Folge als Vorbild für alle übrigen Türen im Gebäude, die renoviert werden mussten.

So harmonisch sich Hedels Meisterstück in das historisch wertvolle Gebäude einfügt, so intelligent ist das Innenleben der Tür. Die drei verwendeten Mehrfachverriegelungen HZ-Lock von Glutz ließen sich mühelos mit dem Anspruch kombinieren, die bestehenden Beschläge nach ihrer Restaurierung weiter zu verwenden. Mit seiner bewährten Robustheit und Langlebigkeit erfüllen die HZ-Lock-Systeme höchste Sicherheitsnormen. Ihre ausgezeichnete Qualität leistet Gewähr, dass die Tür unter der täglichen starken Nutzung stets einwandfrei funktioniert.

Gebaut für eine halbe Ewigkeit

Im Unterschied zu Möbeln sind Bauelemente wie eine Tür den Veränderungen des Zeitgeistes und des Geschmackes weniger ausgesetzt. Oft ganz im Gegenteil: Sie sollen geschützt und für die Nachwelt erhalten werden. Nicht von ungefähr hat sich Sebastian Schulz als Restaurator spezialisiert und arbeitet er eng mit dem Denkmalschutz zusammen. Sein Credo: „Ich will Arbeiten gestalten, die länger halten als ich.“ Dies harmoniert perfekt mit der Zielsetzung der Glutz AG: Die Spezialistin für Zutrittslösungen legt größten Wert auf Produkte, die über Generationen hinweg zuverlässig ihren Dienst leisten.

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