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Giesecke & Devrient 17. April 2014

Jahresbilanz 2013 veröffentlicht

Giesecke & Devrient (G&D) hat die Bilanz für 2013 vorgestellt. Das Jahr hatte unter anderem eine Neuaufstellung der Geschäftsführung gebracht, wobei der Umsatz mit einem Minus von zwei Prozent auf 1,75 Milliarden Euro knapp gehalten werden konnte. Für 2014 liegt ein hoher Auftragsbestand vor.

Walter Schlebusch (Vorsitzender der Geschäftsführung und Peter Zattler (Geschäftsführer Finanzen); Bild: G&D
Walter Schlebusch (Vorsitzender der Geschäftsführung und Peter Zattler (Geschäftsführer Finanzen); Bild: G&D

Die drei Geschäftsbereiche Banknote, Mobile Security und Government Solutions blieben allerdings unter den gesteckten Umsatz- und Ergebniszielen. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im vergangenen Jahr auf 56,2 Millionen Euro (Vorjahr: 95 Millionen Euro). Hierin enthalten sind Restrukturierungs-kosten im Geschäfts-bereich Mobile Security in Höhe von 10,9 Millionen Euro. Der Konzernüberschuss lag zum Jahresende bei 2,6 Millionen Euro. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung bleiben mit 128 Millionen Euro auf hohem Niveau.

„Die Gründe für die aktuelle Entwicklung bei G&D liegen bei den nicht erfüllten Erwartungen im neuen Geschäftsfeld Software und Services sowie im massiven Preisverfall vor allem bei den Produkten im Geschäftsbereich Mobile Security. Um höhere Margen zu erzielen, optimieren wir das Produktportfolio. Gleichzeitig soll ein striktes Kostenmanagement zur Verbesserung der Wettbewerbssituation beitragen“, so Dr. Walter Schlebusch, Vorsitzender der Geschäftsführung von Giesecke & Devrient.

Wachstum und Profitabilität des Geschäftsbereiches Mobile Security werden damit unterstützt. Auch die Geschäftsbereiche Banknote und Government Solutions müssen sich deutlich verbessern, um die Herausforderungen auf ihren Märkten zu meistern. Schlebusch betont: „G&D ist trotz der aktuellen Herausforderungen weiterhin ein grundsolides, mittelständisches Familienunternehmen mit technologisch führenden Produkten und ausgezeichneten Perspektiven.“

Der Geschäftsbereich Banknote hat auch im vergangenen Geschäftsjahr wieder mit Abstand den größten Umsatz- und Ergebnisbeitrag geleistet. Trotzdem ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent auf 844 Millionen Euro zurück gegangen. Im Banknotendruck hat G&D seinen Marktanteil mit großer technischer Expertise und Liefertreue verteidigt. Mit neuen Produktionsstätten – einer zweiten Drucklinie in Malaysia und einem hochmodernen Folienwerk in Gmund am Tegernsee – hat sich der Geschäftsbereich für den zunehmend wachsenden Wettbewerb am globalen Markt optimal aufgestellt. Zudem reagiert G&D auf den Trend, vermehrt Sicherheitsmerkmale, wie beispielsweise Folienelemente, in das Banknotensubstrat zu integrieren.

Die stärkere Automatisierung der Bargeldkreisläufe und die wachsenden Bargeldmengen führten zu einem anhaltenden Marktwachstum bei den Bearbeitungslösungen. Mit der BPS X9, einem speziellen System zur Qualitätsprüfung von Banknoten in Druckereien, hat G&D seine Erfolgsgeschichte auf diesem Gebiet fortgeschrieben. Gleichzeitig ist es im vergangenen Jahr gelungen, das globale Servicegeschäft mit einem Jahresumsatz von rund 150 Millionen Euro konsequent weiter auszubauen. Der Geschäftsbereich Banknote hat trotz sinkender Umsätze seine Position als Weltmarktführer in der Banknotenbranche weiter ausgebaut.

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Ein deutlich höherer Umsatz bei Kartenprodukten für Banken – ausgelöst durch die andauernde EMV-Migration vor allem in China – führte bei Mobile Security zu einer Steigerung des Geschäftsbereichsumsatzes um 6,4 Prozent auf 731 Millionen Euro. Gleichzeitig ist auch der Umsatz mit Server- und Softwarelösungen um mehr als 50 Prozent gewachsen. Trotzdem liefern die hohen Investitionen in Softwarelösungen aktuell noch keinen positiven Ergebnisbeitrag. Zwar hat G&D weltweit auch im vergangenen Jahr eine Vielzahl an Projekten mit mobilen Bezahllösungen mitgestaltet. Derzeit fehlt allerdings noch die breite Akzeptanz bei den Kunden und damit der wirtschaftliche Erfolg dieser Projekte. Im Telekommunikationsbereich hat G&D die Zahl der verkauften SIM-Karten um sechs Prozent gesteigert, musste aber gleichzeitig einen deutlichen Preisverfall verzeichnen.

Einen immer wichtigeren Stellenwert in der digital vernetzten Welt nimmt der Schutz von Identitäten ein. Mit Mobile Security, Government Solutions und der Secunet AG hat G&D bereits wichtige Meilensteine gesetzt. Geschäftsbereichsübergreifend bündelt G&D seine Aktivitäten im Bereich Cyber-Sicherheit zu einem umfassenden Komplettangebot und adressiert neue Märkte.

Der Umsatz des Bereiches Government Solutions lag mit 178,1 Millionen Euro um 11,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Gleichzeitig erzielte der Bereich den höchsten Auftragseingang seit Gründung. So wird G&D in den nächsten drei Jahren mehr als 800.000 elektronische Pässe sowie komplette Personalisierungssysteme in den Kosovo liefern. Hinzu kommen zwei Großaufträge im Irak für Reisepässe und ID-Karten sowie 60 Millionen Wählerausweise für Mexiko. Auch bei der deutschen Gesundheitskarte konnte sich G&D mit einem Großauftrag der Barmer GEK und Entwicklungsaufträgen für die zweite Generation der Gesundheitskarte erfolgreich positionieren.

Laut Dr. Walter Schlebusch gilt es „im laufendenden Geschäftsjahr, G&D zurück auf den Wachstumspfad zu bringen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Der Auftragseingang ist konzernweit deutlich höher als im Vorjahr.“

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