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Unternehmen 14. Februar 2023

Kötter Unternehmensgruppe trotzt der Wirtschaftskrise

Der Umsatz der Kötter Unternehmensgruppe überspringt trotz Wirtschaftskrise erstmals die 600-Mio.-€-Marke.

Die Kötter Unternehmensgruppe trotzt der Wirtschaftskrise und verbucht ein deutliches Wachstum. 
Die Kötter Unternehmensgruppe trotzt der Wirtschaftskrise und verbucht ein deutliches Wachstum. 

Die bundesweit tätige Kötter Unternehmensgruppe hat das zurückliegende Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum abgeschlossen; das Familienunternehmen bestätigte damit erneut seine Leistungsstärke in einem äußerst schwierigen gesamtkonjunkturellen Umfeld, das maßgeblich durch die tiefgreifende Wirtschafts- und Energiekrise in Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine geprägt wurde. Der Gruppenumsatz mit einem organischen Wachstum von zwei Prozent stieg auf 601 Mio. €.

Kötter Security stärkste Säule der Unternehmensgruppe

Man sei sehr stolz auf dieses Ergebnis, mit dem ihre Gruppe unter größten Herausforderungen Kurs habe halten können. sagte Verwaltungsrat Friedrich P.  Kötter. Sicheres Fundament seien die Branchen- und Dienstleistungs-Diversifizierung, die operative Stärke der Standorte und Beschäftigten sowie die immer umfassender von Digitalisierung und Nachhaltigkeit geprägten ganzheitlichen Branchenlösungen. Trotz dieses zufriedenstellenden Verlaufs bestehe mit Blick auf das aktuelle Geschäftsjahr kein Grund zu Euphorie oder gar übertriebenen Wachstumserwartungen, betonte der Familienunternehmer. Auch, wenn vereinzelt positiveren Konjunkturprognosen zu vernehmen seien, sei die kritische Lage längst nicht überwunden. Dafür sei der Einbruch in vielen Branchen zu tief, und es gebe aus Sicht vieler Unternehmen zu viele Belastungen und Wachstumshemmnisse. Das gelte explizit für die energieintensiven Betriebe, die keine signifikanten Neuinvestitionen in Deutschland mehr vornehmen würden. Zudem blieben die globalen Unsicherheiten erheblich.

Zahlen und Fakten zu den einzelnen Sparten 

Kötter Security: Die größte Sparte verbuchte ein deutliches Wachstum. Treiber waren die ganzheitlichen Smart Security Solutions mit Neuaufträgen und Auftragserweiterungen unter anderem in den Branchen Logistik, Automotive und Versicherungswesen. Eine entscheidende Veränderung im Vergleich zur Coronazeit, als auftragsseitig vor allem temporäre Services dominierten, so Friedrich P. Kötter. Die Zuwächse trugen auch zur Kompensation der ehemaligen Aufträge für Passagierkontrollen an den Flughäfen Dresden, Erfurt und Köln/Bonn bei, für deren Fortführung keine adäquaten Vergabebedingungen mehr bestanden. Im Zuge der integrativen Risikomanagement-Lösungen spielten auch Spezialdienste eine zentrale Rolle: So leistete Kötter Fire & Service auf dem Gebiet der Werk- und Betriebsfeuerwehren mit über 2.500 Einsätzen für technische und medizinische Hilfeleistungen sowie vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz (mehr als doppelt so viele wie 2021) einen wichtigen Beitrag zu betrieblichem Rettungsdienst und professioneller Gefahrenabwehr.

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Kötter Cleaning: Durch Neuaufträge beziehungsweise Auftragserweiterungen konnte sich dieser Bereich weiter positiv entwickeln.

Kötter Personal Service: Diese Sparte behauptete sich in dem speziell für die Zeitarbeitsbranche äußerst schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld, wobei die eigene Geschäftsentwicklung zusätzlich durch die Neuaufstellung der Dienstleistungen im Einzelhandel nach dem Marktaustritt eines dortigen Großkunden geprägt wurde.

Ausblick auf die weitere Unternehmensentwicklung und Forderungen an die Politik

Die Unternehmensgruppe wird ihr Geschäftsmodell der integrativen Facility Services im laufenden Geschäftsjahr weiter ausbauen und die Top-Trends Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung und Robotik konsequent forcieren. Damit werde man die eigenen Prozesse weiter optimieren und verschaffe gleichzeitig den Kunden noch leistungsstärkere Lösungen für mehr Sicherheit und Service, bei denen Klima- und Umweltschutz immer eine zentrale Rolle hätten, so Friedrich P. Kötter.

Volle Kraft wird gleichzeitig in das Management des Arbeitskräftemangels investiert, bei dem in der Wirtschaft längst Alarmstufe rot herrsche und der sie als personalintensiver Anbieter in besonderem Maße betreffe, erklärte Friedrich P. Kötter. Hier steht unter anderem die Aus- und Weiterbildung im Fokus, bei der die Gruppe 2022 auf ein Volumen von fast 650.000 Stunden (+ 8%) kam. Sie ist entscheidender Motivationsmotor und damit ein wichtiges Element bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung.

Kötter fordert eine stärkere Berücksichtigung privater Sicherheitsdienstleister in der Kritis-Gesetzgebung.
Kötter fordert Ausweitung der Kritis-Gesetzgebung
Kötter begrüßt die geplante Rahmengesetzgebung für Kritische Infrastrukturen (Kritis), fordert aber eine stärkere Berücksichtigung privater Sicherheitsdienstleister.

Angesichts der zunehmenden wirtschaftlichen Schwächung Deutschlands und den Herausforderungen durch den Arbeitskräftemangel, der wichtige Wachstumsimpulse kostet, mahnte der Familienunternehmer bei der Politik ein höheres Reformtempo an. Selbst, wenn die befürchtete tiefgreifende Rezession ausbleiben werde – das aktuell in Aussicht stehende Nullwachstum und die im Schnitt niedrigen Wachstumsraten vergangener Jahre bringe sie auf Dauer nicht voran, unterstrich Friedrich P. Kötter. Gerade als unternehmensnaher Dienstleister, der von einer soliden Konjunktur profitiere, betrachte man die wirtschaftliche Gesamtkonstellation, die von einer zunehmen De-Industrialisierung geprägt sei, mit größter Sorge. Deutschland brauche dringend eine neue Wachstumsdynamik durch mehr Innovationen und schnelle Entscheidungsprozesse der öffentlichen Hand. Hierfür seien neben einer geringeren Abgabenlast sowie mehr Investitionen zum Beispiel in Bildung und Forschung speziell weniger Bürokratie und eine moderne öffentliche Infrastruktur mit durchdigitalisierten Verwaltungsprozessen unabdingbar, betont Friedrich P. Kötter. Um dieses Ziel zu erreichen, dürfe die Politik aber nicht nur hektisch immer neue Projekte ankurbeln, sondern müsse vor allem deren erfolgreiche Umsetzung immer konsequent zu Ende denken. Sonst gebe es aufgrund handwerklicher Fehler am Schluss für die Unternehmen statt weniger nur noch mehr bürokratischen Aufwand – so wie aktuell zum Beispiel bei den elektronischen Krankschreibungen.

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