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Marktentwicklungen 20. Juli 2012

Komplexität nicht dem Errichter aufbürden

Bei CBC Deutschland gab es in diesem Jahr einige Veränderungen. PROTECTOR sprach mit Vertriebsleiter Thomas Kleesch über die Runderneuerung des Portfolios, Marktchancen von IP-Video und Thermalkameralösungen sowie den Auftritt des Unternehmens auf der Security in Essen.

Thomas Kleesch
Thomas Kleesch

PROTECTOR: CBC hat in der jüngsten Vergangenheit sein Portfolio deutlich überarbeitet. Geben Sie uns doch bitte einen Einblick, auf welche Produktlinien Sie sich künftig fokussieren.

Thomas Kleesch: Derzeit bieten wir unsere Produkte unter drei Brand-Namen an: Ganz sowie Ganz IP, für Recorder und Kameras, Computar für Objektive, und Ganzlite als Budgetline im Analogbereich. Gerade im Bereich Ganz haben wir den Ausbau unserer Produktlinien vorangetrieben. Neben unserem neuen, dem Digimaster HRD, einem D1-echtzeitfähigen Recorder, haben wir eine Reihe neuer Kameras mit Full-HD, P-Iris und Remote-Focus und -Zoom für einfache Installation und beste Bildqualität auf den Markt gebracht.

Was sind Ihre Argumente für den Einsatz von netzwerkbasierender Videotechnik?

Der Anwender ist heute durch HD im TV-Bereich eine Bildqualität gewohnt, die über die herkömmliche Technik hinausgeht. Daher spielen heute Bildqualität, Fernzugriff über Android und iOS eine tragende Rolle. Die Verzögerungen der Bildübertragung vermindern sich und das Preis-Leistungs-Verhältnis verbessert sich ständig. Unsere Bemühungen gehen dahin, die Komplexität einer IP-Installation in unseren Geräten zu handhaben und dadurch nicht dem Errichter aufzubürden. Unser neuer Ganz IP NVR mit integriertem PoE-Switch installiert sich selbst und ist so einfach zu installieren wie ein analoger Recorder. Diese Benutzerfreundlichkeit ist eines der stärksten Argumente.

Neben IP-Video gewinnt auch die HD-SDI basierende Technologie an Bedeutung. Wie hat sich CBC hier aufgestellt?

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Wir beobachten die Entwicklung dieser Technologie sehr genau, sind aber momentan der Ansicht, das derzeit die IP-Technologie mehr Möglichkeiten im Markt bietet. Es gibt sicher einen Markt für SDI, doch ist der Ressourcenbedarf ein Aspekt, der die Geräte teuer werden lässt. Solange hier keine Lösungen in Sicht sind, werden wir eher weiter in den IP-Bereich und auch in den Thermalbereich investieren.

Für welche Anwendungen eignen sich Ihrer Meinung nach die Thermalsysteme?

Auch hier gilt, dass IP-Systeme in Kombination mit preiswerter werdenden Thermalkameras verstärkt im Markt auftreten werden. Neben dem Aufspüren großer Wärmequellen die eine Brandgefahr darstellen, sehen wir auch die Möglichkeit, den teuren Betrieb von Infrarotlicht durch Wärmebildkameras zu minimieren. Dank unserer Erfahrungen mit der Videoanalyse ist dies mit Thermaltechnologie eine höchst spannende Angelegenheit. Das gilt für IP als auch analoge Technologie.

Apropos Analogvideo – welche Strategie verfolgen Sie in diesem Segment?

Wie schon erwähnt, mit dem Echtzeit-D1-Digimaster haben wir erst kürzlich eine Weiterentwicklung vorgestellt. Unsere ZC-8000er Kameraserie ist auch noch relativ jung. Da mittlerweile dank leistungsstarker DSPs digitale Funktionen, wie WDR oder 2/3D-Rauschunterdrückung, möglich sind, werden die Bildresultate immer besser. Unsere Ganzlite Budgetline ist eine klare Antwort auf den anhaltenden Druck auf die Preise im Analogbereich.

Neben Kameras und Aufzeichnungssystemen besitzt CBC großes Renommee in Bezug auf Objektive. Was gibt es hier Neues?

Für den Nicht-Megapixelbereich sind wir bereits bestens aufgestellt. Unsere neuen Objektive unterstützen daher bis zu drei Megapixel, im Machine Vision-Bereich bis zu fünf. Auch das Bildformat ist wichtig, denn IP-Kameras verwenden mitunter eine 16:9-Darstellung.

Sie haben kürzlich ein neues Lager bezogen. Warum?

Das war eine Entscheidung zugunsten einer europaweiten Konsolidierung. Bisher haben wir uns vier Läger in Europa geleistet, die noch weiter bei unseren einzelnen Standorten bleiben. Trotzdem sollten wir gut vorbereitet sein, um den Vorteil der europaweiten Konsolidierung zu maximieren. Dafür brauchen wir jetzt einen größeren Lagerplatz. Daneben spielt eine Verbesserung in der Produktverfügbarkeit eine erhebliche Rolle. Rasche Verfügbarkeit unserer Produkte ist und bleibt von hoher Priorität.

Die Security in Essen steht kurz bevor. Welche Erwartungen haben Sie an die Messe?

Für CBC ist die Security vor der Tür, die interessanteste Messe – und das nicht nur wegen ihrer Größe. Die zwanzigste Auflage wird sicherlich ein besonderes Highlight bieten, auf der wir unsere strategische Ausrichtung auch klar unterstreichen wollen.

Fällt das Standkonzept wieder so ausgefallen aus wie in den Vorjahren?

Lassen Sie sich überraschen, vielleicht gehen auch Sie uns ins Netz...

Interview: Hagen Zumpe

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