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Bitkom/BfV 17. März 2016

Kooperation vereinbart

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) wollen künftig gemeinsam Unternehmen vor Spionage und Sabotage schützen. Im Rahmen der Cebit 2016 unterzeichneten heute beide Seiten eine Erklärung.

Dr. Hans-Georg Maaßen, Präsident des BfV.
Dr. Hans-Georg Maaßen, Präsident des BfV.

In Zeiten der Digitalisierung gewinnen Informations- und Kommunikations-technologien an Bedeutung in allen Wirtschaftsbereichen. Mit Industrie 4.0 und dem „Internet of things“ entstehen nicht nur zusätzliche Chancen, sondern auch neue Risiken für Unternehmen. Neben Know-how-Abfluss durch Spionage rückt auch das Thema Sabotage immer mehr in den Fokus.

Durch gemeinsame Angebote zum Wirtschaftsschutz sollen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen sensibilisiert werden. Diese sind durch ihre innovativen Produkte und kreativen Dienstleistungen die Stütze der deutschen Wirtschaft.

Andererseits verfügen sie nach Erkenntnissen des BfV häufig nicht über die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz ihres Know-hows. Die möglichen Schäden sind enorm. Ist ein wirtschaftlicher Schaden eventuell noch verkraftbar, können Reputationsschäden irreparabel sein.

Dr. Hans-Georg Maaßen, Präsident des BfV, erklärte hierzu heute auf der Cebit in Hannover, dass kleine und mittelständische Unternehmen durch Spionage und Konkurrenzausspähung besonders gefährdet seien. Durch die Digitalisierung böten sich Angreifern zusätzliche Möglichkeiten, sich unbemerkt in Firmennetze zu schleichen.

Gemeinsam mit dem Bitkom wolle man einen Beitrag zum Know-how- Schutz und der Sabotageprävention leisten, so Maaßen weiter. Dafür präsentiere sich das BfV über den Bitkom der Digitalwirtschaft als zentraler Ansprechpartner. Das Referat Wirtschaftsschutz des BfV stehe für Dialog und Information im Rahmen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit den Unternehmen der Digitalbranche zur Verfügung.

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Bitkom-Präsident Thorsten Dirks erklärte, dass die wichtigsten Ressourcen in der Digitalökonomie Daten seien, und mit genügend Know-how und krimineller Energie ließen sich diese abschöpfen. Man müsse es gemeinsam schaffen, der Professionalisierung, Internationalisierung und Industrialisierung von Computerkriminalität und Wirtschaftsspionage Einhalt zu gebieten.

Sehr wichtig ist die Einbeziehung der Mitarbeiter in die Sicherheitskultur der Unternehmen. Bei jedem zweiten Sicherheitsvorfall sind eigene Mitarbeiter involviert. Zufriedene und beim Thema Sicherheit gut informierte Mitarbeiter sind der beste Schutz gegen Angriffe auf ein Unternehmen.

Eine Bitkom-Studie hatte im Vorjahr ergeben, dass etwa jedes zweite Unternehmen in Deutschland von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl betroffen ist. Die Delikte reichen von der Entwendung von Geräten über gezielte Wirtschaftsspionage bis zu Cyberangriffen. Dabei entstehen Jahr für Jahr Schäden in zweitstelliger Milliardenhöhe.

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