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Lückenloses Sicherheitsnetz

Moderne Sicherheitslösungen gewährleisten den Schutz von Unternehmenswerten und Personen. Die optimale Kombination aus Zutritts-Management und Videoüberwachung spielt hier eine tragende Rolle. Nur das sinnvolle Zusammenspiel aller vorhandenen Komponenten und notwendigen Gewerke garantiert ein lückenloses Sicherheitsnetz.

Ein modernes Leitstandsystem verknüpft die in der Zutrittskontrolle und Videoüberwachung auftretenden Ereignisse sinnvoll auf einer Oberfläche miteinander.
Ein modernes Leitstandsystem verknüpft die in der Zutrittskontrolle und Videoüberwachung auftretenden Ereignisse sinnvoll auf einer Oberfläche miteinander.

Während dem Videosystem eine eher verifizierende Rolle zukommt – es überwacht beispielsweise die Außenhaut eines Gebäudes, wie den Zaunbereich – hat die Zutrittskontrolle präventive Funktionen. Sie regelt den Zugang durch Türen mittels Terminal oder mechatronischem Zylinder; neben dem Sicherheitsaspekt hat dies sehr oft auch Komfortcharakter um den Zutritt ohne die umständliche Verwendung von Schlüsseln schnell zu ermöglichen. Verlorene Identträger wie Karten oder Chips können kurzfristig gesperrt werden, ein berechtigter Zutritt ist dann nicht mehr möglich. Die Kombination mit der Videoüberwachung aber garantiert, dass die Ursache für Alarmmeldungen kurzfristig festgestellt werden kann: Handelt es sich um einen unberechtigten Zutritt oder Einbruch? Oder ist im Papierlager nur ein Karton heruntergefallen und hat den dort installierten Bewegungsmelder aktiviert?

Das Zusammenspiel von Videotechnik und Zutrittskontrolle im Sicherheits-Management ist heute „State of the Art“. Wichtige Ereignisse können ad hoc auf mobile Geräte weitergeleitet werden. So hat das Sicherheitspersonal jederzeit Zugriff auf die aktuellen oder aufgezeichneten Informationen und kann so effizient handeln.

Keine Informationsverluste

Den kompletten Überblick über alle angeschlossenen Gewerke und vor allem dezentrale Liegenschaften garantiert ein modernes Leitstellen-System, wie zum Beispiel das „psm2200“ der Primion Technology AG. Es verknüpft die in der Zutrittskontrolle und Videoüberwachung auftretenden Ereignisse miteinander und kann durch die Video-Verifikation automatisiert Folgemaßnahmen einleiten. Ein gutes Sicherheits-Management ist in der Lage, je nach Zeitpunkt des Vorfalls unterschiedlich zu reagieren: Bei Tag wird das eigene Wachschutzpersonal alarmiert, bei Nacht geht der Alarm direkt an eine Polizeidienststelle. Das eigene Personal erhält im Alarmfall direkte Anweisungen wie zu verfahren ist und welche Schritte einzuleiten sind, beispielsweise eine Evakuierung. Diese Anweisungen werden auch auf mobile Devices gesandt, sodass alle Verantwortlichen zeitgleich informiert sind. Die Videotechnik liefert die entsprechende Verifikation der Gefahrensituation durch Bilder.

Die Integration von Videotechnik und Zutrittskontrolle in einem Gesamtsystem ermöglicht die Bedienung über eine gemeinsame Systemoberfläche. So gibt es quasi keinen Informationsverlust. Durch eine zentralisierte Datenbank wird der Datenverkehr reduziert, was eine mögliche Angriffsfläche für Sabotageversuche verringert und deren Wartungsaufwand reduziert. Meldungen werden per Fax, SMS oder E-Mail über Workflow-Szenarien und Scripts weitergeleitet, dies minimiert den Personalaufwand erheblich.

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Für ein umfassendes Gesamtsicherheitskonzept ist es sinnvoll, weitere Gewerke wie zum Beispiel Einbruchmeldeanlagen (EMA), Brandmeldeanlagen (BMA) und Notrufsysteme in einem System logisch miteinander zu verknüpfen. So wird ein optimaler und effizienter Sicherheitslevel erreicht.

Unbegrenzte Einsatzgebiete

Sinnvolle Applikationen im Zusammenspiel von Zutrittskontrolle und Videotechnik sind:

  • Personen-Verifikation: Verifikation von Ausweis mit Person und manuelle Freigabe der Tür.
  • Alarmbehandlung-Verifikation: Ereignisbezogene Visualisierung durch korrelierende Kameras und anschließende Interaktion, zum Beispiel über eine Sprechanlage.
  • Aufbruch-Verifikation: Ungültiger Identträger, Tür zu lange offen, Zeitüberschreitung der Zutrittsberechtigung lösen die automatische Einleitung von Maßnahmen aus (Tonsequenzen in Sound-Alarmierung).
  • Präventionsmaßnahmen durchsetzen: Alarmierung des Wachhabenden bei Türblockaden durch Keil via Workflow oder E-Mail Alarmierung externer Sicherheitskräfte mit Screenshot der Alarmierungssituation und Kennzeichnung im Grundrissplan beziehungsweise Foto der entsprechenden Videokamera.
  • Investigations-Historie: Abgleich der Zutrittsbuchung mit einem Bild aus dem Videoarchiv und dem aktuellen Videoalarm-Bild.

Klassische Einsatzgebiete im Zusammenspiel von Zutrittskontrolle und Videoüberwachung sind alle Umgebungen, wo ein hoher Sicherheitsstandard erforderlich ist, wie etwa Flughäfen, Bahnhöfe oder Energiekraftwerke und Rechenzentren. Aber auch soziale Einrichtungen wie Demenzstationen in Krankenhäusern oder Alten- und Pflegeheimen benötigen eine effiziente Rettungswegetechnik, um in einer Gefahrensituation schnell reagieren zu können. Die nachfolgende, manuelle Steuerung der Zutritts- und Rettungswegetechnik ermöglicht dank Videoüberwachung die richtige Einschätzung von Gefahrensituationen. Alternativ kann mittels automatisierter Steuerung dieser Gewerke die Gefahrensituation entschärft werden.

Dezentrale Liegenschaften

Immer wichtiger wird auch die Fernüberwachung von dezentralen Liegenschaften, wie Schulgebäuden, Mobilfunkstationen, Windkrafträder oder Solarparks. Ein mögliches Ablaufszenario könnte so aussehen: Das Wartungspersonal (Fremdfirma) ist im Besitz von ID-Trägern für elektronische oder mechatronische Zutrittskomponenten. Es erhält per Smartphone seinen Einsatzplan mit detaillierten Angaben zu Ort und Zeitpunkt. Der Administrator vergibt zentral temporäre Zutrittsberechtigungen für einen bestimmten Abschnitt. Der Monteur fährt zum Einsatzort, bucht am Zutrittsleser und aktiviert damit die Videokamera vor Ort. Am Sicherheitsleitstand erfolgt parallel die Verifikation des berechtigten Zutritts in einen bestimmten Bereich durch diese Person. Wird das festgelegte Zeitlimit des berechtigten Zutritts überschritten, oder wird versucht, Bereiche zu betreten, für die keine Berechtigung vorliegt, löst dies automatisch das Alarmierungsszenario aus. Die permanente Videoüberwachung in Kombination mit Bewegungsmelder oder Radar garantiert größtmögliche Kontrolle und Sicherheit.

Auch ganz alltägliche Abläufe können durch das Gebäude-Management komfortabel gesteuert und überwacht werden, zum Beispiel das Ein- und Ausschalten von Heizung und Licht in einem dezentralen Schulungsgebäude zu einem bestimmten Zeitpunkt der Schulung.

Der Trend zu ganzheitlichen Überwachungslösungen ist klar erkennbar. Früher losgelöste Gewerke wie Videoüberwachung, Zutrittskontrolle oder Einbruchmeldeanlagen logisch miteinander zu verknüpfen und einheitlich zu bedienen, ermöglicht ein effizientes und kostenoptimiertes Sicherheitsniveau – zum Schutz von Werten und Menschen.

Hans-Ulrich Heß

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