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Sony 4K-Event 14. März 2016

Mehr Details bei gleicher Fläche

Sony hat im Herbst letzten Jahres eine leistungsfähige 4K Kamera in Europa auf den Markt gebracht. PROTECTOR & WIK sprach mit Klaus Middelanis, Pre-Sales Support Engineer Central Europe.

Die SonyPro SNC-VM772R.
Die SonyPro SNC-VM772R.

PROTECTOR & WIK: Mit welchen technischen Herausforderungen waren Sie bei der Entwicklung konfrontiert?

Klaus Middelanis: Die Steigerung der Auflösung im Video-Sicherheitsbereich bringt wie immer auch den Schritt mit sich, alle Komponenten aufeinander abzustimmen. Beginnend beim Objektiv über den Bildsensor und der nachfolgenden Verarbeitung. Um den existierenden Sony-Chip für 4K nutzen zu können musste er natürlich auch für bekannte Umgebungsbedingungen in Temperatur und Dauerbetrieb getestet werden. Dazu kommt, dass es zurzeit kaum taugliche Objektive für mindestens 8MP-Auflösung in diesem Preissegment gibt.

Die 4K-Technik ist seit letztem Jahr in der gesamten Branche eines der Topthemen. Mehrere Hersteller haben inzwischen eigene Kameras vorgestellt und in den Markt eingeführt. Welche Vorteile bietet die Sony-Lösung?

Sony hat mit der Vorstellung der neuen 4K Kamera eine lichtempfindliche Kamera auf dem Niveau einer Full HD-Kamera vorgestellt. Um dem bekannten Problem mit der Lichtempfindlichkeit bei mehr Pixeln zu begegnen, ist Sony den Schritt zu einer Ein-Zoll-Bildsensorgröße gegangen. Durch den speziellen Aufbau des Exmor-R Sensors wird eine hohe Auflösung und eine hohe Lichtempfindlichkeit erreicht.

4K-Bildqualität können Kinobesucher schon sei längerem bestaunen. Nun ist die Technik auch in der Videoüberwachung angekommen. Welche Möglichkeiten ergeben sich für die Branche allgemein und welche Zielgruppen hat Sony mit der SNC-VM772R im Blick?

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Mit der Steigerung der Auflösung ist es immer möglich eine größere Fläche zu beobachten oder eben bei gleicher Fläche mehr Details zu sehen. Hier bietet die Sony SNC-VM772R auch die Option, die Auflösung bis 20 Megapixel zu nutzen. Das heißt, es ist möglich die Kamera statt mit 8MP (entspricht einer 4K-Kamera) auch mit 20 MP-Auflösung zu betreiben.

Aktuell sieht man in großen Objekten wie Bahnhöfen oder Flughäfen noch viel analoge Technik. Warum ist das Ihrer Meinung nach so und wird sich das mit der rasanten Entwicklung digitaler Videotechnik in den nächsten Jahren grundlegend ändern?

Im Allgemeinen hat sich die Netzwerkkamera durchgesetzt. Mit üblicher Kommunikationstechnik lässt sich die Infrastruktur heute preiswert realisieren. Es sind keine speziellen Videokabel oder Videogeräte wie Recorder mehr nötig. Mit der Netzwerktechnik hat sich auch die Auflösung der Kameras erhöht.

Es gibt noch vereinzelt „zeitkritische“ Anwendungen, wo die analoge Technik eine einfache Signalübertragung mit konstantem Zeitverzug bietet.

Wir sehen es an den Umsatzzahlen der analogen und der Netzwerkkameras. Die Anzahl der verkauften analogen Kameras geht sehr stark zurück. Ersatz oder Neuanlagen werden zu fast 100 Prozent nicht mehr in analoger Technik gebaut.

Zunehmende Terrorgefahr, die Flüchtlingskrise und zuletzt die Übergriffe an Silvester am Kölner Hauptbahnhof beherrschen derzeit die Nachrichten. So unerfreulich und besorgniserregend diese Ereignisse auch sind. Helfen sie der Videoüberwachungsbranche nicht, die Bereitschaft von Entscheidungsträgern zu erhöhen, in die Bildqualität zu investieren?

Technisch kann die Industrie schon Lösungen anbieten. Ich denke, dass hier die rechtlichen Möglichkeiten genutzt werden müssen. In Frankreich gibt es klare Regeln was im Bereich Videoüberwachung machbar ist – mit allen technischen Details. Die Datensicherheit ist in Deutschland geregelt, nur die Umsetzung aus technischer Sicht ist nicht so klar definiert.

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