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Videosicherheit 3. Dezember 2019

Mehrwerte durch Künstliche Intelligenz in Kameras

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann Kameras und ganze Videosysteme effektiver machen. Das schafft gleichzeitig Mehrwerte für die Anwender.

Ueberwachungskamera
Ueberwachungskamera

Künstliche Intelligenz erhöht die Effizienz von Videoüberwachungskameras und generiert Mehrwerte auf Seiten der Anwender. Die Aufregung war groß. Bundespolizei und Sicherheitsdienst auf dem Flughafen in heller Aufregung. Hektisches Treiben, genervte Passagiere. Beide Terminals waren für Stunden geschlossen. Was war passiert? Viermal in den letzten zwei Jahren musste der Flughafen München gesperrt werden, da Unberechtigte Sicherheitstüren öffneten und danach stundenlang im Gewirr des Gebäudes nicht auffindbar waren. Eine hektische Suche nach dem Verursacher war die Folge, hunderte Flüge fielen aus oder wurden verschoben. Neben dem operativen Schaden haben diese Vorfälle auch der Reputation des Flughafens geschadet.

Wie immer nach Sicherheitsvorfällen, und das wissen alle Security Manager, muss man sich den kritischen Fragen des Managements stellen. Warum konnte das nicht verhindert werden? Warum hat das so lange gedauert, bis man die Situation wieder im Griff hatte?

Mit Künstlicher Intelligenz schneller zum „klaren Lagebild“

Zukünftig können solche und andere Szenarien mit Hilfe des Einsatzes von „Künstlicher Intelligenz“ (KI) besser, schneller und sogar präventiv gelöst werden. Mit KI-Software ausgestattete Kameras können heute schon viel mehr als Gesichtserkennung, wenngleich auch problematisch vor dem Hintergrund des Datenschutzes, der Möglichkeit, Gesichter zu verdecken, der Limitierung der Systeme bei schlechter Beleuchtung und der hohen Rechner- und Speicherkapazitäten.

Es ist mittlerweile aber möglich, Personen in einem Gebäude zu tracken, von einer Kamera an eine andere zu übergeben, den Weg der Person zu visualisieren und vor allem schnell genau diese Person in der Leitstelle und/oder ein Smartphone auf einen Bildschirm zu platzieren. Dabei muss weder die Hardware ausgetauscht noch ein neues Video-Managementsystem installiert werden.

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Automatische Detektion und intelligente Analyse in Kameras

Zurück zum Flughafeneispiel: Wäre KI im Einsatz gewesen, hätte man diese Person, die durch eine alarmgesicherte und kameraüberwachte Türe gegangen ist, verfolgen können. Das System hätte die Person aufgrund der Kleidung, der Gangart und anderer Parameter erkannt und diese Information selbständig an die jeweils andere Kamera übergeben. Diese Information wäre zudem völlig automatisiert auf einen Bildschirm in der Leitstelle projiziert worden. Die Sicherheitskräfte hätten über Funk genau in diesen Bereich gelotst werden können. Zeitersparnis und Kostenersparnis wären die Folge gewesen.

Dieses System kann aber noch mehr. Durch den Zugriff und die Verarbeitung von Millionen von Daten, dem eigentlichen Wesen von KI, kann das System auch Waffen und Gewaltszenarien wie zum Beispiel Schlägereien oder Schießereien erkennen. Vor dem Hintergrund des Attentats von Halle hätte das System also gleich die Person als Alarm gemeldet, sobald diese von einer KI-Kamera erfasst worden wäre. Die Polizei hätte den Alarm vom jüdischen Zentrum direkt in ihre Zentrale bekommen. Die Alarmierung der Kräfte wäre so schneller und wirkungsvoller möglich gewesen.

KI in Kameras wird zunehmend zur Basis für echten Mehrwert

Ein weiterer Einsatzbereich ist klar businessgetrieben. Der Software ist es egal, ob sie Waffen oder rote Pollunder identifizieren und tracken soll. So sind gerade große Einzelhändler dabei, das System als Client Management Tool zu nutzen. Wo und wie bewegen sich meine Kunden? Wie viele Verkäufer sollte ich wann und wo vorhalten? Dazu muss das bestehende Kamerasystem nicht ausgetauscht, sondern nur erweitert werden. Datenschutzrechtlich völlig unerheblich, weil der Kunde nicht als Individuum, sondern als „red dot“ sichtbar gemacht wird. Neben dem Sicherheitsaspekt wird so der Nutzen für das Marketing erweitert. Der Security Manager wird zum Business Improver.

Oliver Schneider

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