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Legic Identsystems 11. September 2014

Mobile ID

Near Field Communication (NFC) und Zutrittskontrolle – davon wird auf der Security einiges zu sehen sein. PROTECTOR sprach mit Oliver Burke, Vice President Corporate Projects der Legic Identsystems AG, über den leichten Zugang zur mobilen Sicherheitswelt.

Oliver Burke
Oliver Burke

PROTECTOR: Sie lancieren hier auf der Messe ein neues Produkt. Worum geht es dabei?

Oliver Burke: Wir stellen unser Legic IDConnect vor. Dies ist die weltweit erste und einzige End-to-End Management Plattform, die es erlaubt, herkömmliche Applikationen aus dem Kontaktloskartenumfeld auf Mobiltelefone zu übertragen. Wir unterstützen alle Formen von NFC sowie Bluetooth Low Energy (BLE).

Klingt kompliziert…

Ist es aber nicht. Die Ausgabe von Mobiltelefonen als Kartenersatz oder -ergänzung wird kinderleicht. Einzigartig ist auch, dass wir beim Endkunden keine neuen Systeme einführen müssen. Hersteller von Backend-Systemen, wie Zutrittskontrollsystemen oder Getränkeautomaten, integrieren die generische IDConnect Schnittstelle einmalig in ihre eigene Software und öffnen so ihren existierenden und neuen Kunden den Zugang zur mobilen Welt.

Warum ist diese Management-Plattform die „weltweit erste und einzige“? Es gibt doch viele Trusted Service Managements (TSM) auf dem Markt?

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IDConnect ist weit mehr als ein Service Provider TSM. Es ist eine Plattform, die gleichzeitig von Applikationsanbietern, Systemintegratoren, Mobilnetzbetreibern und Endkunden genutzt werden kann. Unterschiedliche Softwarekomponenten erlauben es, mobile Projekte aufzusetzen und zu managen sowie Rechteanfragen unterschiedlicher Systeme zu verarbeiten. Selbst das Kreieren oder Importieren kontaktloser Applikationen oder die Rechteverwaltung projektspezifischer Applikationen kann von IDConnect gemeistert werden. Alle Komponenten arbeiten Hand in Hand zusammen. Das ist leider keine Normalität für NFC-Projekte.

Könnten Sie etwas ausführlicher auf die Funktionsweise eingehen?

Den tatsächlichen Funktionsumfang der einzelnen Komponenten zu beschreiben würde den Rahmen dieses Interviews sprengen. IDConnect besteht aber im Wesentlichen aus sechs Komponenten, die eigenständig oder gemeinschaftlich arbeiten:

  • Das Control Center bietet Applikationsanbietern und Systemintegratoren alle Funktionen, die notwendig sind, um Mobile-ID-Projekte aufzusetzen.
  • Der Application Designer erlaubt es, mobile Applikationen zu importieren oder zu kreieren.
  • Über den Connect Store, einen eigenen App Shop für kontaktlose Applikationen, können Applikationen vermarktet und ausgetauscht werden.
  • Der Connect Core verbindet externe Systeme mit IDConnect und stellt den Kanal zu den unterschiedlichen Root TSMs her.
  • IDDirect ermöglicht eine manuelle Ausgabe von Mobile IDs, also ohne das Zutun externer Applikationen.
  • IDConnect stellt auch einen Wallet Server bereit, der mit drei Szenarien umgehen kann: dem eigenen Legic Wallet, kundenspezifischen Wallets und Apps auf Basis des Legic Wallet Software Development Kits und Wallets von Drittanbietern.

Ist das System wirklich für jeden geeignet?

Um jedem einen sofortigen Einstieg zu ermöglichen, haben wir ein Starter Package entwickelt – gewissermassen ein „all inklusive Trip“ in die mobile Welt. Das Starter Package enthält sämtliche Hard- und Softwarekomponenten, um in wenigen Schritten in die Mobile-ID-Welt einzusteigen. Es bietet Applikationsanbietern die Möglichkeit, ihre Hard- und Software-Produkte im Starter Package anzubieten. Auf diese Weise können Endkunden, die keine eigenen kontaktlosen Infrastrukturen besitzen, Lösungen direkt von Anbietern bestellen. Innerhalb weniger Tage kann sich somit jeder eine eigene mobile Multiapplikationswelt aufbauen – mit Kaffeemaschine, Schließzylinder oder Kopierer.

BLE ist im Kommen. Sehen Sie es als „Bedrohung“ für NFC?

In bestimmten Einsatzfeldern bietet BLE Vorteile durch seine Reichweite. Und es ist eine Luftschnittstelle, die auch von Apple unterstützt wird. Viele Leser unterstützen aber noch kein BLE. Das bedeutet, dass Endkunden ihre Leserinfrastruktur modifizieren oder austauschen müssten, was mit Kosten verbunden ist. Wir denken, dass BLE trotzdem für bestimmte Einsatzgebiete seine Berechtigung hat. Derzeit sind wir im Endspurt für ein erstes BLE-basiertes IDConnect Projekt im Hotelbereich.

Annabelle Schott-Lung

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