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Gefahrenmeldetechnik 5. Juli 2021

Mythen und Irrglauben rund ums Thema „Einbruch“

Trotz rückläufiger Zahlen ist das Thema „Einbruchschutz“ wichtig und man sollte sich durch Mythen und Irrglauben nicht in falscher Sicherheit wähnen.

In einer neuen Übersicht zeigt das Netzwerk Zuhause sicher e. V. die größten Irrtümer und Mythen rund um das Thema Einbruch auf.
In einer neuen Übersicht zeigt das Netzwerk Zuhause sicher e. V. die größten Irrtümer und Mythen rund um das Thema Einbruch auf.

In seiner Übersicht zeigt das Netzwerk Zuhause sicher e. V. die größten Irrglauben und Mythen rund um das Thema Einbruch auf. Die Einbruchzahlen sind seit einigen Jahren rückläufig. Und dennoch: Summiert man die Fallzahlen der Jahre 2015 bis 2020, so ergeben sich insgesamt 527.477 Einbrüche. Davon ausgehend, dass pro Einbruch nicht nur eine Person Opfer der Tat wurde, sondern laut Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) im Bundesdurchschnitt rund zwei Personen in einem Haushalt leben, sind demnach über eine Million Menschen in den vergangenen fünf Jahren zu Einbruchopfern geworden.

Trügerische Mythen rund um Einbrüche: Hund, Versicherung, Glück

Das unterschätzte Risiko: Alle sieben Minuten wurde im vergangenen Jahr in Deutschland eingebrochen. Allein mit einem Schraubenzieher ausgerüstet, hebelt ein Einbrecher in wenigen Sekunden ein ungesichertes Fenster auf und ist drin.

Und bekomme ich damit alles ersetzt? Vorsicht, auch wenn die Versicherung den rein materiellen Schaden ausgleicht, ideelle Werte kann sie nicht zurückbringen. Zudem aufgepasst: Entspricht die Hausratversicherung noch dem Hausstand? Eine Überprüfung des Vertrags ist sinnvoll und schützt vor Unterversicherung.

Einbrecher kommen, wenn niemand zuhause ist. Und wenn Herrchen oder Frauchen nicht da sind, ist auch der Hund oftmals mit unterwegs. Er geht spazieren, ist mit seiner Familie im Urlaub.

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Vor allem mechanische Lösungen schützen gegen Einbrüche
Das Netzwerk „Zuhause sicher“ möchte für Einbruchschutz sensibilisieren und zeigt mechanische und elektronische Sicherungsmöglichkeiten auf.

Mythos Elektronik: Ich kaufe mir eine Alarmanlage

Für die meisten Einbruchopfer ist es besonders schlimm, dass der Einbrecher reingekommen ist und die Privatsphäre nachhaltig verletzt hat. Einbruchmeldeanlagen können dies nicht verhindern, denn sie melden den geschehenen Einbruch lediglich. Daher rät die Polizei in erster Linie zu geprüfter, mechanischer Sicherheitstechnik für das eigene Zuhause.

Trügerische Sicherheit: RC-1-N reicht völlig

Das ist falsch. RC – die Abkürzung für „resistance class”, also Widerstandsklasse – ist eine Klassifizierung für Fenster und Türen, die auf ihre Einbruchhemmung nach DIN EN 1627 getestet wurden. Die Widerstandsklassen gibt es von 1 bis 6 – vom einfachen (1) bis zum höchsten (6) Schutz. Die polizeiliche Empfehlung für Privathäuser und Wohnungen: RC 2 bis RC 3. Denn Fenster und Türen, die in die Widerstandsklasse 2 eingeordnet sind, haben eine Prüfung mit Werkzeugangriff (Schraubenzieher, Keile, Zange) bestanden.

Trügerischer Irrglaube: Ich habe alles gut versteckt

Aber vermutlich nicht gut genug. Einbrecher kennen jedes Versteck und durchwühlen es wieselflink bis sie alles gefunden haben. Zurück lassen sie ein großes Chaos. Und auch das dann folgende Prozedere ist belastend. Aussagen bei der Polizei, Schadensmeldung bei der Versicherung, aufräumen. Sind alle Unterlagen da, damit die Versicherung zahlt? Und warum musste das eigentlich mir passieren? Kommt der Täter vielleicht noch einmal wieder?

Falsches Vorurteil: Einbrecher kommen in der Nacht

Kann passieren, ist aber eher selten. Einbrecher wollen nicht das Risiko eingehen, gesehen zu werden, daher kommen sie vor allen Dingen dann, wenn niemand zu Hause ist. Schulzeit, Arbeitszeit und Zeiten fürs Einkaufen oder für Hobbys nutzen die Täter für ihre Einbrüche. Dunkelheit mögen sie natürlich trotzdem, bietet sie doch einen guten Schutz vor neugierigen Blicken. Die Konsequenz: Die meisten Einbrüche werden von den Tätern in der dunklen Jahreszeit verübt, wenn sie die frühe Dämmerung ausnutzen können.

Mehr Informationen zu Täterarbeitsweisen, Schwachstellen am Gebäude, sinnvoller Sicherheitstechnik und richtigem Verhalten bieten die Polizeilichen Beratungsstellen deutschlandweit kostenlos und kompetent.

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