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IT-Sicherheit 27. Januar 2021

Neue Sicherheitsvorschriften für Glücksspielanbieter

Ein neuer Glücksspielstaatsvertrag tritt 2021 in Kraft: Was deutsche Glücksspielanbieter in Bezug auf Sicherheitsvorschriften jetzt wissen müssen.

Anbieter von Glücksspielen in Deutschland sind ab 2021  verpflichtet, Minderjährige und gesperrte Spieler durch Anwendung von Identifikations- und Authentifizierungsmethoden zuverlässig auszuschließen.
Anbieter von Glücksspielen in Deutschland sind ab 2021  verpflichtet, Minderjährige und gesperrte Spieler durch Anwendung von Identifikations- und Authentifizierungsmethoden zuverlässig auszuschließen.

Anbieter von Glücksspielen in Deutschland sind durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag ab 2021 unter anderem verpflichtet, Minderjährige und gesperrte Spieler durch Anwendung von Identifikations- und Authentifizierungsmethoden zuverlässig auszuschließen. Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021) wird im Juli 2021 in Kraft treten.

Anfang dieses Jahres haben sich die 16 deutschen Bundesländer auf eine Übergangsfrist für Online-Glücksspiele geeinigt, bevor im Juli 2021 der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021) in Kraft tritt. Glücksspielanbieter müssen dann eine neue Konzession beantragen und können, falls dies nicht schon der Fall ist, ihr Angebot auch online zur Verfügung stellen, solange ihre Aktivitäten vollständig mit den neuen Vertragsregelungen vereinbar sind. Aktuell haben Anbieter Zeit, sich auf das Inkrafttreten der neuen Regulierung vorzubereiten.

Zocken mit künstlicher Intelligenz
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Was konkret beinhalten die neuen Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags?

Der GlüStV 2021 sieht unter anderem bestimmte Einschränkungen und Anforderungen in Bezug auf die Altersverifikation vor. Die Betreiber müssen Folgendes sicherstellen:

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  • Minderjährige und gesperrte Spieler müssen zuverlässig durch Anwendung von Identifikations- und Authentifizierungsmethoden ausgeschlossen werden.
  • Dies soll auf der Grundlage des Staatsvertrages über den Schutz der Menschenwürde und den Jugendschutz in Rundfunk und Telemedien erfolgen.

Der GlüStV 2021 enthält zudem Verbote in Bezug auf den Betrieb, die Förderung und die Werbung für Online-Glücksspiele:

  • Anbieter müssen Vorkehrungen zur Selbstbeschränkung treffen. Der Staatsvertrag schlägt eine monatliche Einsatzgrenze von 1.000 EUR für Online-Wetten vor. Zudem wird es verboten, Kredite bei den Glücksspielanbietern aufzunehmen.
  • Verzicht auf spezifische „Suchtanreize“, etwa schnelle Wiederholungen.
  • Anpassung des „sozialen Konzepts“ an die Online-Spielsituation, etwa durch Sensibilisierung für onlinespezifische Risiken und entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung.
  • Wett- und Lotterieprodukte müssen auf separaten Internet-Domains angeboten werden.

Was bedeutet dies für Glücksspielanbieter in Sachen Sicherheitsvorschriften?

Glücksspielunternehmen müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um den Ausschluss und den Schutz von Minderjährigen auf ihren Plattformen durch Identitätsprüfung und Authentifizierungsmethoden zu gewährleisten.

Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) ist die zuständige Aufsichtsbehörde für den Jugendschutz im Internet und in den Medien in Deutschland. Sie hat rund 50 Anbieter von Altersverifikationssystemen geprüft und genehmigt. Um weiterhin gesetzeskonform zu agieren, sollten Spielbetreiber nur von der KJM zugelassene Altersverifikationssysteme verwenden. Um für die Kunden einen durchgängig digitalen Prozess zur Altersverifizierung anbieten zu können, empfiehlt es sich für Anbieter Lösungen für digitale Identitätsverifizierung in ihr Angebot einzubinden. Meist basieren diese auf biometrischen Verfahren.

Kein Chip fällt durchs Raster
Das Swiss Casinos St. Gallen betreibt 176 Glücksspielautomaten und 10 Spieltische auf etwa1200 Quadratmetern. Der Bruttospielertrag belief sich Ende 2014 auf über 32 Millionen Schweizer Franken. Wachsamkeit ist oberstes Gebot. PROTECTOR & WIK sprach mit Rolf Padrutt, Mitglied der Geschäftsführung und verantwortlich für die Sicherheit und Technik des Casinos.

Biometrische Verfahren verifizieren das Alter eines Benutzers von Glücksspielangeboten

Lösungen für die Identitätsverifizierung überprüfen das Alter mittels eines automatisierten Prozesses. Sie bewertet, ob der behördlich ausgestellte Ausweis eines Nutzers echt oder gefälscht ist, und vergleicht ihn dann mit seiner Gesichtsbiometrie. Viele Anbieter nutzen ein zweistufiges Verfahren zur Überprüfung. Zunächst extrahiert die Dokumentenprüfung das Geburtsdatum aus einem vorgelegten Ausweis, sodass überprüft werden kann, ob die Person volljährig ist.

Dann vergleicht die Lösung ein Selfie oder Video mit dem vorgelegten Ausweis, sodass zuverlässig nachgewiesen werden kann, ob die Person wirklich die Person ist, für die sie sich ausgibt. Auf diese Weise wird beispielsweise sichergestellt, dass Minderjährige nicht den Ausweis eines Elternteils vorlegen.

Wie finden Glücksspielanbieter passende Sicherheitslösungen?

Von den rund 50 von der KJM zugelassenen Konzepten für die Altersverifizierung sind etwa zehn vollständig digital und somit für Onlineglücksspielanbieter empfehlenswert. Eine Orientierung bietet der aktuelle Marktleitfaden für Identitätsprüfung und -bestätigung, der hier zum kostenlosen Download zur Verfügung steht.

Oliver Krebs ist Vice President Central EMEA bei Onfido.

Oliver Krebs ist Vice President Central EMEA bei Onfido.
Oliver Krebs ist Vice President Central EMEA bei Onfido.

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