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Öffentliche Sicherheit 13. April 2022

Notfallpläne in Krisenzeiten

Belastbare Notfallpläne waren schon immer eine Notwendigkeit öffentlicher Sicherheitskonzepte. Das gilt auch für geopolitische Positionierung im Ukraine-Krieg.

Die Covid-19-Pandemie steuert auf ihren Höhepunkt und gleichzeitig auf ihr mögliches Ende zu, da bricht Ende Februar die nächste Krise mit einer Wucht über die Menschheit hinein:
Die Covid-19-Pandemie steuert auf ihren Höhepunkt und gleichzeitig auf ihr mögliches Ende zu, da bricht Ende Februar die nächste Krise mit einer Wucht über die Menschheit hinein:

Ach wenn es doch nur keine Notfallpläne bräuchte, und die aktuelle Krise doch nur ein Albtraum wäre. Doch die Realität ist leider eine andere: Die Covid-19-Pandemie steuert auf ihren Höhepunkt und gleichzeitig auf ihr mögliches Ende zu, da bricht Ende Februar die nächste Krise mit einer Wucht über die Menschheit hinein, die alles Vorherige in den Schatten stellt, und die das Potential hat, die existenzbedrohenden Zustände in der Welt noch bei Weitem zu übertreffen. Denn Die Probleme, die der Krieg in der Ukraine geschaffen hat, sind so gewaltig, dass es schwer fällt, die möglichen Konsequenzen rational zu erfassen.

Befand sich die Gesellschaft in den ersten Wochen des Krieges  noch weitgehend in Schockstarre angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine, wird jetzt langsam das gewaltige Ausmaß dessen deutlich, was dieser Krieg bereits verursacht hat und weiter verursacht. Abgesehen vom unvorstellbaren menschlichen Leid, den vielen Toten und Verletzten, zeigt sich auch immer deutlicher, dass in Politik und Wirtschaft nichts mehr so ist wie es einmal war. Die Europäische Union, die USA und die Nato stehen vor den Trümmern ihrer Nachkriegsordnung und Außenpolitik, und der globalisierte Handel, der Jahrzehntelang als Heilsbringer für Wohlstand betrachtet worden ist, ist praktisch nicht mehr existent. Stattdessen beherrschen Embargos, Sanktionen und Gegensanktionen die Schlagzeilen der Wirtschaftsmedien.

Sind resiliente Lieferketten in Krisenzeiten noch möglich?

Nun drohen nicht nur gravierende Probleme in der Energieversorgung, sondern auch steigende Preise für Rohstoffe und Produkte – verbunden mit einer Störung der Lieferketten, deren langfristige Folgen noch kaum absehbar sind.  Allein im Jahr 2021 betrug das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Russland noch etwa 60 Milliarden Euro, gehandelt wurden vor allem Fahrzeuge und Maschinen, aber natürlich auch Sicherheitstechnik. Nun liegt der Handel weitgehend brach und es fehlen nicht nur wichtige Produkte und Rohstoffe, sondern es fallen f zudem wichtige Transportwege aus – und viele für die Industrie wichtige Teilprodukte erreichen verspätet oder überhaupt nicht mehr ihr Ziel.

Auch die Sicherheitstechnik-Branche steht als Konsequenz des Ukraine-Krieges deshalb vor gewaltigen Veränderungen und Herausforderungen. Krisen- und Katastrophenmanagement sowie die Resilienz von Lieferketten waren schon immer ein wichtiges Thema in der Branche, sind mit dem Ukrainekrieg nun aber so aktuell wie niemals zuvor. Sicherlich ist es empfehlenswert und vermutlich auch nachhaltiger, in ruhigen Zeiten mit klarem Kopf Strategien für mögliche Krisenszenarien zu entwickeln. Doch auch für plötzlich hereinbrechende Krisen sollte es einen Notfallplan geben. In der Mai-Ausgabe wird ein Fachbeitrag des Sicherheitstechnik-Experten Dr. Peter Fey von der Münchner Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner dieses Thema behandeln und Tipps geben, wie Unternehmen der Branche jetzt handlungsfähig bleiben.

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