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Videosicherheit 14. September 2022

Nutzwert muss im Fokus stehen

Neue Herausforderungen für Videoüberwachung und Sicherheitsmanagement von Großveranstaltungen – und smarte Antworten.

 Eine vereinheitlichte Plattform fasst alle Systeme auf einer intuitiven Oberfläche zusammen und lässt sich im Optimalfall dank offener Architektur flexibel mit herstellerunabhängigen Hard- und Softwarelösungen erweitern.
Eine vereinheitlichte Plattform fasst alle Systeme auf einer intuitiven Oberfläche zusammen und lässt sich im Optimalfall dank offener Architektur flexibel mit herstellerunabhängigen Hard- und Softwarelösungen erweitern.

Lange Zeit stand die Welt der Messen und Events aufgrund der Covid-19-Pandemie komplett still. Nun sind Konzerte, Messen und Sportevents wieder möglich, aber die Herausforderungen sind nicht verschwunden: Das Sicherheitsbedürfnis der Besucher ist ein anderes geworden, gleichzeitig leiden die Veranstaltungs- und Sicherheitsbranche an massivem Fachkräftemangel – eine schwierige Gemengelage, die teilweise existenzbedrohende Auswirkungen haben kann. Moderne Sicherheits- und Überwachungstechnologie bietet einen Weg, um aus dieser komplexen Situation herauszufinden. Mit ihren Lösungen kann auf verschiedenste Szenarien reagiert und das verfügbare Personal effizienter eingesetzt werden.

Neue Herausforderungen trotz Rückkehr der Events

Auch wenn die Situation je nach Region global noch sehr unterschiedlich ist, hat sich die Lage für Veranstalter von Konzerten, Messen oder Sportveranstaltungen auf den ersten Blick in vielen Ländern merklich entspannt. Events sind wieder mit vollbesetzten Hallen und Arenen möglich und die Zuschauerinnen und Zuschauer kehren gerne zurück. Doch das Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren, ist weiterhin vorhanden, das Sicherheitsbedürfnis der Besucherinnen und Besucher ist gestiegen. Für Veranstalter bedeutet dies völlig neue Herausforderungen: Sie müssen nicht nur weiterhin die physische Sicherheit mit dem Fokus auf „klassische“ Aspekte wie mögliche Ausschreitungen, Massenpanik, Feuer oder Anschläge sicherstellen. Das gesamte Kundenerlebnis muss zusätzlich mit Blick auf Ansteckungsrisiken bewertet und Maßnahmen entwickelt werden, die dem Publikum ein Gefühl von Sicherheit vermitteln.

Unterschiedliche Maßnahmen für unterschiedliche Events

Ein Beispiel: In einem Stadion mit Zehntausenden Besucherinnen und Besuchern genügt es nicht, Pfeile auf den Boden zu kleben, um den Fußgängerverkehr zu regeln. Es geht für Veranstaltungsmanager vielmehr darum, das gesamte Kundenverhalten während des Besuchs zu steuern – vom Parkplatz über das Auffinden des Sitzplatzes bis hin zu Toilettenpausen und dem Kauf von Snacks und Getränken. Es geht darum, lange Warteschlangen und Gedränge zu vermeiden.

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Allerdings gibt es veranstaltungsabhängig große Unterschiede im Besucherverhalten. Sportfans stehen häufiger auf und sind mehr in Bewegung, um sich etwas zu essen oder zu trinken zu kaufen. Im Gegensatz dazu müssen Familien, die eine Kindervorstellung besuchen, vielleicht häufiger die Toiletten nutzen. Verantwortliche vor Ort müssen also nicht nur fundierte Kenntnisse über „ihren“ Veranstaltungsort haben, sie müssen auch verstehen, mit welchen Zielgruppen und Veranstaltungsformaten sie konfrontiert sind.

Fachkräftemangel in der Security-Branche

Es ist inzwischen ein echtes „Buzzword“, aber wohl in kaum einer Branche außer der Gastronomie ist der Fachkräftemangel so dramatisch wie im Event- und Security-Bereich. Tausende Kräfte haben der Branche in Zeiten der Lockdowns den Rücken gekehrt. Und solange im nächsten Herbst oder Winter weitere Einschränkungen für Veranstaltungen drohen, werden diese auch kaum zurückkehren. Umso wichtiger ist es, dass Veranstalter jetzt auf moderne Technologie setzen, die es Ihnen erlaubt, auch mit weniger Personal effizient für Sicherheit zu sorgen.

Vereinheitlichte Sicherheitssysteme in Stadion und Co

Viele größere Veranstaltungsorte verfügen bereits über moderne, IP-basierte Systeme für Videoüberwachung, Zutrittskontrolle, Nummernschilderkennung und mehr. Allerdings werden die Daten aus verschiedenen Systemen oftmals nicht in einem System vereinheitlicht, so dass das Potential des Systems im Sinne eines positiven Kundenerlebnisses nicht ausgeschöpft wird. Nutzer müssen teils sogar zwischen verschiedenen Teilsystemen hin- und herwechseln. Eine vereinheitlichte Plattform fasst alle Systeme auf einer intuitiven Oberfläche zusammen und lässt sich im Optimalfall dank offener Architektur flexibel mit herstellerunabhängigen Hard- und Softwarelösungen erweitern.

Wo derartige Systeme zum Einsatz kommen, da müssen Besucherinnen und Besucher einer Veranstaltung nicht mehr lange in der Schlange stehen und darauf warten, ihre Tickets zu scannen und die Sicherheitskontrolle zu passieren. IP-basierte Videoüberwachungssysteme bieten häufig Analysetools zum Beispiel zur Personenzählung an. Die Software kann so konfiguriert werden, dass sie die Sicherheitsteams automatisch informiert, wenn eine vorab definierte Personenzahl in einem Bereich erreicht ist. Die Verantwortlichen wissen dann, dass sie etwa zusätzliche Tore öffnen oder die Menschenmenge umleiten muss.

Die Analysefunktion kann auch die Bewegungsrichtung des Publikums erkennen und beispielsweise in Fußballstadien hilfreich sein, um das Personal zu alarmieren, wenn sich eine Gruppe in Richtung gesperrter Bereiche bewegt. Videoüberwachungskameras können auch so programmiert werden, dass sie einen Sicherheitsalarm auslösen, wenn Personen einen bestimmten Bereich überschreiten.

Kontaktlose Zutrittskontrolle integriert

Die Zeit physischer, gedruckter Eintrittskarten ist vorbei – zumindest sollte sie das sein, wenn sich Veranstalter die Möglichkeiten vor Augen führen, die digitale Tickets mit sich bringen. So lässt sich der Zugang zu bestimmten Bereichen – beispielsweise VIP-Bereiche, Zuschauertribünen, Verpflegungsbereiche – automatisiert regeln. Veranstalter können diese Einlässe dadurch mit bedeutend weniger Personal steuern und die Kunden profitieren von deutlich geringeren Wartezeiten als bei physischen Kontrollen. Auch der Einsatz von Smartphone-Apps bietet nützliche Möglichkeiten, zum Beispiel, um ein effizientes Wegemanagement in und um einen Veranstaltungsort herum sicherzustellen. So kann die App Parkplätze vorschlagen, die nah am Sitzplatz der Kunden liegen und somit die Laufwege reduzieren. Außerdem können diese dann mittels App praktisch Essen und Getränke an den Platz bestellen. Auch dies sorgt für ein verbessertes Kundenerlebnis und reduziert gerade in Pandemiezeiten Warteschlangen und Gedränge an den Verpflegungsständen.

Wertvolle Informationen DSGVO-konform nutzen

Darüber hinaus bietet ein elektronisches Zutrittskontrollsystem wertvolle Daten für eine erhöhte Sicherheit – natürlich immer DSGVO-konform. Bei Überfüllung können bestimmte Zutrittsbereiche automatisch abgeriegelt werden. Im Falle eines sicherheitsrelevanten Vorfalls oder zur Rückverfolgung von Kontaktpersonen bei Krankheitsfällen können diese Daten auch verwendet werden, um festzustellen, wer an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit anwesend war.

Nutzwert geht über die Sicherheit hinaus

Der Nutzwert modernster Überwachungstechnologie endet aber nicht mit dem Thema Sicherheit. Auch das Marketing profitiert von relevanten Informationen. Nur ein Beispiel: Heat Maps zeigen beispielsweise, wo sich vermehrt Menschen in einem Bereich aufhalten – und ermöglichen damit gezielte Werbeplatzierungen zum Beispiel von Bannern oder Plakaten.

Bei der Integration von Daten und den Möglichkeiten der Technologie stehen wir noch immer relativ weit am Anfang. In den nächsten Jahren ermöglichen neue Innovationen weitere Möglichkeiten für Veranstalter und Sicherheitsunternehmen. Wichtig ist es für Unternehmen daher schon jetzt, auf Systeme zu setzen, die skalierbar und erweiterbar sind und sich künftigen Anforderungen anpassen können.

Kay Ohse, Regional Sales Director Germany, Switzerland, Austria, Eastern Europe, Genetec GmbH.

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