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Ohne Staub und Lärm

Internationalität und Interdisziplinarität begründen den Ruf der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder als Reformuniversität. In ihrem Hauptgebäude befindet sich die Bibliothek, deren neue Brandmeldeanlage Integral IP sich über „Virtual Map“ sowohl von der Wache als auch von der Technikabteilung aus bedienen und überwachen lässt.

Blick in die Bibliothek der Europa-Universität Frankfurt/Oder.
Blick in die Bibliothek der Europa-Universität Frankfurt/Oder.

1991 gegründet, ist die Europa-Universität Viadrina eine junge Universität – gleichzeitig kann sie auf eine lange Tradition zurückblicken, da sie in der Nachfolge der 1. Brandenburgischen Landesuniversität Universitas Francofurtensis steht, die 1506 bis 1811 in Frankfurt an der Oder beheimatet war. Die drei Fakultäten der Europa-Universität – Kulturwissenschaften, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft – arbeiten fächerübergreifend und sind international ausgerichtet. Erklärtes Ziel der Universität ist es, Brücken zwischen den europäischen Nachbarn zu bauen, was sich nicht zuletzt in einem überdurchschnittlich hohen Anteil ausländischer Studenten widerspiegelt.

Wie die meisten der zur Universität gehörenden Gebäude ist auch das Hauptgebäude zentral im Stadtkern gelegen. In diesem denkmalgeschützten, über 100 Jahre alten ehemaligen Regierungsgebäude befindet sich neben Seminarräumen, großen Teilen der Verwaltung sowie den Büros des Präsidenten und vieler Lehrstühle auch die Universitätsbibliothek. Mit über 570.000 Bänden und 1.016 laufenden Zeitschriften bietet sie den rund 6.500 Studierenden ein umfassendes Literatur- und Informationsangebot.

Laufender Bibliotheksbetrieb

Um die brandschutztechnische Absicherung der Bibliothek auf den neuesten Stand zu bringen und darüber hinaus die Überwachung auf den Archiv- und EDV-Bereich zu erweitern, wurde 2011 die teilweise nicht mehr funktionsfähige alte Brandmeldeanlage ausgetauscht. Auf eine Ausschreibung des mit der Planung befassten Ingenieurbüros für Elektrotechnik GbR Jentsch & Schrank hin, beauftragte der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen die Elektro Jahn GmbH & Co. KG, Frankfurt/Oder, mit der Installation einer Integral IP von Hekatron.

Eine besondere Herausforderung für das Errichterunternehmen stellte die Anforderung dar, die BMA im laufenden Bibliotheksbetrieb zu installieren. „Dies bedeutete für uns, dass wir ab 9.00 Uhr keine Bohrarbeiten mehr durchführen durften und möglichst staubfrei arbeiten mussten“, berichtet Ralf Kaufmann, Projektleiter Gefahrenmeldetechnik bei Elektro Jahn. „Deshalb und auch aus Gründen des Denkmalschutzes nutzten wir für unsere Installation die vorhandenen Kabel und setzten zudem Funkrauchmelder ein.“

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Schrittweise Inbetriebnahme

Da die Bestandsanlage für die Installationsarbeiten nicht vollständig abgeschaltet werden durfte, schalteten die Mitarbeiter von Elektro Jahn die alten Meldelinien abschnittweise ab und bauten parallel dazu die neue Anlage auf. Insgesamt 119 punktförmige Mehrfachsensormelder installierten sie in Bibliothek, Treppenhäusern, Rechenzentrum und Archivräumen, außerdem 14 Funkrauchmelder in der Bibliothek selbst. Im Ernstfall gewährleisten 59 Loop- und Einzelsirenen eine zuverlässige Alarmierung in allen Bereichen des Gebäudes. Vorher war der Alarm in einigen Gebäudeteilen nicht zu hören gewesen – deshalb führte Elektro Jahn mit Schallpegelmessungen eine Fehleranalyse durch und rüstete die Räume entsprechend mit Sirenen nach.

Ans Uninetz angebunden

Ein besonderes Highlight der neuen Brandmeldeanlage ist die Möglichkeit, von der Wache und von der in einem anderen Gebäude untergebrachten Technikabteilung aus per PC auf die an das Universitätsnetz angebundene Anlage zuzugreifen. Beide Computer sind dazu mit einem Virtual Map, das heißt einem virtuellen Abbild des Bedienfelds zur Steuerung der Integral IP, ausgestattet. Im Fall eines Alarms oder einer Störung lassen sich die Meldertexte abrufen und auf diesem Weg sofort feststellen, welcher Melder angeschlagen hat und was dort genau anliegt.

Auch die Steuergeräte für die Fluchttüren der Bibliothek sind mit der Brandmelderzentrale vernetzt, wodurch sich eine aufwändige Verkabelung dieser Geräte mit einer eigenen Zentrale vermeiden ließ. Sie werden im Brandfall über spezielle Ein-/Ausgangsmodule angesteuert. Wenn ein Bibliotheksnutzer missbräuchlich die Fluchttür entriegelt, wird dies im Klartext via Virtual Map gemeldet. Will jemand beispielsweise durch eine dieser Türen unbemerkt mit einem Buch das Gebäude verlassen, so kann man ihn noch auf dem entsprechenden Fluchtweg abfangen.

„Die BMA der Europa-Universität ist sicher eine der ersten, die mit Virtual Map ausgestattet sind“, betont Ralf Kaufmann. „Mittlerweile setzen wir auch in unserer eigenen Schulungsanlage ein Virtual Map ein. Dies nutzen wir beispielsweise bei Gesprächen im Haus unserer Kunden, um über ein iPad auf unsere Anlage zuzugreifen und sie vorzuführen. Seit vielen Jahren installieren wir wegen unserer guten Erfahrungen ausschließlich Brandmeldeanlagen von Hekatron – und mit dem Zugriff via Virtual Map können wir unseren Kunden demonstrieren, dass diese Anlagen der Konkurrenz technisch einiges voraus haben.“

Ihre erste „Feuertaufe“ hat die in der Bibliothek installierte Integral IP übrigens bereits bestanden: Als am Abend des 14. März 2012 in einem Schaltschrank ein Feuer ausbrach, war die Feuerwehr dank der sofortigen Alarmierung über die Brandmeldeanlage unmittelbar danach vor Ort und konnte Schlimmeres verhindern.

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