Perimeter-Sicherheitslösungen an Standorten der kritischen Infrastrukturen sind unerlässlich, um potenzieller Eindringlinge zu erkennen und abzuschrecken sowie um die Situation besser einzuschätzen und die Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Außerdem eignen sie sich dazu, entfernte und unbemannte Standorte zu sichern und eine Ermüdung des Bedieners zu vermeiden, indem Fehlalarme minimieren werden.
Perimetersicherheit an der Grundstücksgrenze
An den meisten Standorten bildet ein gut gepflegter Sicherheitszaun die erste Verteidigungslinie. Entschlossene Eindringlinge können den Zaun jedoch in Sekundenschnelle durchschneiden, übersteigen, anheben oder auf andere Weise umgehen. Ein zusätzliches Perimeter Intrusion Detection System (PIDS) erhöht die Effektivität des bestehenden Zauns, indem es wertvolle Erkennungsfunktionen bietet. Durch den Anschluss an das Alarmsystem des Standorts kann das PIDS-System das Sicherheitspersonal außerhalb des Standorts über das Eindringen benachrichtigen und automatische Abschreckungsmechanismen aktivieren, wie zum Beispiel das Aktivieren von Beleuchtung an der Zaunlinie, das Steuern von PTZ-Kameras zur entsprechende Stelle am Perimeter oder die Verwendung von Beschallungsanlagen für akustische Warnungen.
Am Zaun montierte Sensoren detektieren zuverlässig
Der gängigste Ansatz zum Schutz von Zäunen ist die Verwendung von am Zaun montierten Sensoren, die den bestehenden Zaun in einen intelligenten Zaun verwandeln. Sie bestehen aus einem Glasfaserkabel, einem Koaxialkabel oder einer Reihe von Beschleunigungsmessern, die direkt am Zaun angebracht sind und die einzigartigen Vibrationen erfassen, die bei Einbruchsversuchen entstehen. Moderne Systeme verwenden eine Vielzahl von Sensortechniken (zum Beispiel Reflektometrie im Zeitbereich oder Beschleunigungsmesser) und bieten äußerst nützliche Funktionen wie Umgebungskompensation, Präzisionsentfernungsmessung, Redundanz beim Zertrennen der Sensorstrecke und Spannungsversorgung direkt über das Sensorkabel. Außerdem kombinieren Sie die Möglichkeiten der Detektion von Ereignissen mit der gleichmäßigen Ausleuchtung des Perimeters in einem System, was auch die Bildqualität in evebntuell vorhandenen Kamerasystemen verbessert. Um die maximale Leistung der am Zaun montierten Sensoren zu erreichen, müssen sie gemäß den Herstellerangaben installiert und kalibriert werden, und der Zaun selbst muss gut gewartet werden.
Kameras und Videoanalyse in Perimetersicherheit einbinden
Einbruchsversuche können auch durch die Verwendung von Kameras und Videoanalyse erkannt werden. Einsteiger-Analysen verwenden eine einfache Bewegungserkennung, während fortschrittlichere Analyselösungen ausgefeilte Algorithmen verwenden, die die Anwesenheit von Personen, Fahrzeugen und anderen Objekten erkennen und klassifizieren, während Umgebungsveränderungen wie windinduzierte Bewegungen, Schatten und kleine Tiere ausgeschlossen werden.
Die Videoanalyse bietet eine Reihe von neuen Möglichkeiten, die die Sicherheit am Zaun bei relativ geringen Kosten erheblich verbessern:
- Ergänzung von Zaunsensoren durch zusätzliche Erkennungsmöglichkeiten (besonders wichtig bei niedrigen Zäunen, Zierzäunen und Mauern).
- Bestimmung der Bewegungsrichtung des Eindringens (Eintritt oder Austritt).
- Verdeckte Erkennung (keine sichtbaren Technik am Zaun).
- Erkennen und Verfolgen von Personen in der Nähe des Zauns, um frühzeitig vor potenziellen Sicherheitsvorfällen zu warnen. Diese Frühwarnung kann genutzt werden, um PTZ-Kameras so zu steuern, dass hochauflösende Videoaufnahmen des Eindringlings zu dem Zeitpunkt gemacht werden können, zu dem der Alarm (vom Zaunsensor) ausgelöst wird.
- Durch Videoanalyse können auch Personen erkannt werden, die sich in der Nähe des Zauns für eine längere Zeit aufhalten.
- Automatische Verfolgung von Eindringlingen mit einer PTZ-Kamera, nachdem ein Alarm ausgelöst wurde (hilft bei der Bewertung, Reaktion und Beweissammlung).
Sensorfusion kombiniert das Beste aus zwei Welten
Sowohl zaunmontierte Sensoren als auch Videoanalyse sind hoch entwickelte und ausgereifte Technologien, aber Lösungen, die die öffentliche Sicherheit weiter verbessern können (und das Potenzial haben, Betriebs- und Wartungskosten zu senken), verdienen Aufmerksamkeit. Das Konzept der Sensorfusionstechnologie ist nicht neu – die grundlegende Prämisse, mehrere Sensoren miteinander zu kombinieren, um von ihren Stärken zu profitieren und gleichzeitig ihre Schwächen zu beseitigen, wird seit vielen Jahren diskutiert. In der Vergangenheit bedeutete dies eine boolesche Logikintegration zwischen zwei Systemen (in der Regel ein Zaunsensor und eine Videoanalyse zur Personenverfolgung oder ein Zaunsensor und ein unterirdischer Sensor, die parallel installiert wurden). Dieser Ansatz kann sicherlich dazu beitragen, unerwünschte Alarme zu reduzieren, die durch genau definierte, vorhergesagte Ereignisse verursacht werden. Allerdings kann dieser Ansatz auch zu komplexen Problemen führen, die gelöst werden müssen:
- Das übergeordnete Sicherheitssystem muss die Kombination von zwei Alarmen aus verschiedenen Systemen unterstützen, ohne zusätzliche Komplexität zu erzeugen.
- Getrennte Systeme können unterschiedliche Aktivierungs-, Alarm-, Masken- und Löschzeiten haben, die zu berücksichtigen sind.
- Wenn ein System ausfällt, muss das übergeordnete System über Mechanismen verfügen, die die Sicherheitsüberwachung aufrechterhalten, während der defekte Sensoren repariert wird.
Einführung von Intelligenz in das Sensorfusionssystem
Ein besserer Ansatz ist die Einführung von Intelligenz in das Sensorfusionssystem. Durch die Synthese von Low-Level-Daten aus den einzelnen Systemen, können deutlich besser verwertbare Informationen generiert werden. Echte Sensorfusion ist mehr als eine einfache boolesche Logikintegration und analysiert Echtzeitdaten zusammen mit historischen, Standort-, Umgebungs- und Klassifizierungsdaten, bevor ein Alarm ausgelöst wird. Wenn Signalreaktionsdaten zwischen den Sensoren von Zaun- und Videoanalysesystemen synthetisiert werden, können störende Alarme, etwa ausgelöst durch Wind oder umherfliegende Kleinteile, sowie durch nicht bedrohliche menschliche Aktivitäten, praktisch eliminiert werden. Die hohe Erkennungswahrscheinlichkeit des Systems bleibt dabei erhalten.
Für die Betreiber kritischer Infrastrukturen hat die echte Sensorfusion Vorteile
- Eine möglichst niedrige Störungsalarmrate führt zu größerem Systemvertrauen und besseren Reaktionszeiten.
- Verbesserte Erkennungswahrscheinlichkeit (Pd), da die einzelnen Sensoren höhere Empfindlichkeitseinstellungen verwenden und Störungsereignisse schneller melden können.
- Vereinfachte Integration, da die Alarmausgabe aus einer einzigen Quelle (Sensorfusions-Engine) stammt.
Unerwünschte Alarme vermeiden und höchste Erkennungswahrscheinlichkeit realisieren
Auch wenn die Fortschritte bei der Erkennung von Eindringlingen und bei der Videoanalyse weiterhin interessante neue Möglichkeiten bieten werden, werden Fehlalarme leider ein Problem bleiben. Die Sensorfusion bietet die Möglichkeit, unerwünschte Alarme zu vermeiden und gleichzeitig die höchste Erkennungswahrscheinlichkeit beizubehalten. Um die Vorteile der Sensorfusion nutzen zu können, müssen Anbieter von Sicherheitssystemen eng mit den Herstellern im Sicherheitsbereich zusammenarbeiten, die über die interne Fähigkeit verfügen, Multisensordaten auf niedriger Ebene intelligent zu synthetisieren, um verwertbare Ergebnisse zu erzielen. Die daraus resultierende höhere Systemzuverlässigkeit ermöglicht es dem Sicherheitspersonal, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich eine schnelle und effiziente Reaktion auf echte Sicherheitsbedrohungen.