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Ziemann 27. Februar 2013

Pilotprojekt zum Banknotenrecycling abgeschlossen

Mit seinen Partnern der DZ Bank AG, der Cash Logistik Security AG sowie der Giesecke & Devrient GmbH, hat Ziemann das Pilotprojekt zum Recycling von Euro-Banknoten wie geplant beendet.

Das Recycling von Notengeld durch private Wertdienstleister kann derzeit nicht kostendeckend betrieben werden.
Das Recycling von Notengeld durch private Wertdienstleister kann derzeit nicht kostendeckend betrieben werden.

Die auf ein halbes Jahr beschränkte Testphase habe gezeigt, dass private Bargeldakteure nicht nur wertvolle Erfahrungen gewinnen konnten, sondern dass sie bereit sind, diese Aufgabe sicher, zuverlässig und kompetent durchzuführen. „Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die alle inhaltlich und zeitlich gesetzten Ziele ohne Schwierigkeiten und ohne eine einzige Differenz in den Geldströmen erreicht haben“, sagt Hans-Jörg Hisam, Geschäftsführer von Ziemann. Im Cashcenter wurden die Banknoten auf Echtheit und Umlauffähigkeit geprüft. Bei der Bearbeitung der Gelder müssen Geräte verwendet werden, die durch die EZB zertifiziert sind.

  • Die Cash Logistik Security AG realisiert für Kreditinstitute und den Einzelhandel Ver- und Entsorgungslösungen sowie alle Prozessaufgaben vom Bargeld zum Buchgeld.
  • Die DZ Bank AG ist als Teil der Genossenschaftlichen Finanzgruppe, einer der größten privaten Finanzdienstleistungsorganisationen Deutschlands, eine Zentralbank der Volksbanken Raiffeisenbanken und bietet umfassende Bargeldservices an.
  • Die Giesecke & Devrient GmbH ist einer der Innovationsführer bei der Herstellung und Bearbeitung von Banknoten.
  • Zu den Geschäftsfeldern der Ziemann Sicherheit GmbH mit zwölf Betriebsstätten, 1.300 Mitarbeitern und 340 Fahrzeugen zählen der Geld- und Werttransport, das Betreiben von Cashcentern sowie der Geldautomatenservice und der Sicherheitsdienst.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen dazu beschreibt die Verordnung über die Prüfung von Bargeld. Dabei geht es um die Falschgelderkennung und die Sortierung nach Umlauffähigkeit von Notengeld durch Kreditinstitute und andere professionelle Bargeldakteure. Mit dem Rückzug der Deutschen Bundesbank (BBk) aus der Fläche, verbunden mit der Konzentration auf ausgewählte Standorte sowie der Reduzierung des Eigenanteils am Cash Recycling, wird das Thema noch stärkere Bedeutung erfahren. Diese Tatsache eröffnet der Privatwirtschaft Chancen, einen Teil des Aufgabenspektrums im Cash Handling zu übernehmen. Mit den subventionierten Dienstleistungen der BBk können private Unternehmen allerdings derzeit nicht konkurrieren.

„Die Herausforderungen sind gemeistert und nun gilt es, die Rahmenbedingungen für die Zukunft so zu verbessern, dass die Dienstleistung auch einen finanziellen Anreiz bietet“, sagt Michael Mewes, Vorstand der Cash Logistik Security AG. Obwohl sich demnach bei der Durchführung des Recyclings von Notengeld durch private Wertdienstleister für die Kunden eine deutliche Optimierung ergäbe, sei es momentan nicht möglich, dieses Recyclingmodell auch nur annähernd kostendeckend zu betreiben. Die Prozesse wären insgesamt risikoärmer und effektiver, denn die verkürzten An- und Abfahrtswege bedeuten ein Plus an Sicherheit.

Nichtsdestotrotz bleiben die durch die Prüfung der Banknoten entstehenden Mehraufwendungen im Cashcenter – bedingt durch höhere Lohnkosten und den Kauf, Einsatz und Service der zertifizierten Maschinen – im Vergleich zur Niedrigpreispolitik der BBk wirtschaftlich nicht darstellbar. Erst wenn bei der Preisgestaltung ein Umdenken zugunsten des tatsächlichen Arbeits- und Mittelaufwandes eingesetzt hat, wird es nach Einschätzung der Projektteilnehmer privaten Wertdienstleistern möglich sein, das Euro-Banknotenrecycling in ihr Geschäftsmodell aufzunehmen und nachhaltig zu betreiben. Ferner seien die Anrechenbarkeit beziehungsweise die Behandlung als auch die Eigentumsverhältnisse der Gelder in den Cashcentern im europäischen Vergleich seitens der Bundesbank noch nicht zufriedenstellend geregelt.

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Sobald die Rahmenbedingungen eine wirtschaftliche Durchführung des Cash Recyclings möglich machten, könne auf Basis der im Pilotprojekt gewonnenen Erfahrungen der Betrieb jederzeit wieder aufgenommen werden.

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