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Planung Plus

Das Thema Zutrittskontrolle in großen wie kleineren Objekten ist eine der Standardaufgaben für Errichter und Planer. Doch mit einer Zutrittskontrollanlage allein ist es meist nicht getan. Denn an der Tür sind oft zahlreiche weitere Funktionen gefordert. Diese müssen in Kombination mit der Zutrittskontrolle eine sinnvolle und realisierbare Lösung ergeben.

An jeder Tür sind ganz bestimmte Nutzungsanforderungen zu berücksichtigen.
An jeder Tür sind ganz bestimmte Nutzungsanforderungen zu berücksichtigen.

Wer gleich zu Anfang die richtigen Fragen stellt, kennt schon im Frühstadium der Planung die individuellen Anforderungen an jedem Zutrittspunkt. So lassen sich systemübergreifende Lösungen auswählen, die bestmöglich mit der Zutrittskontrolle zusammenspielen. Das sichert Gebäudebetreibern und Nutzern zahlreiche Vorteile. Eine der wesentlichen Fragen für die individuelle Planung einer Zutrittskontrolle ist: Was passiert an jeder einzelnen Tür? Jedes Objekt ist anders, und jede Tür im Objekt hat wieder andere Funktionen. Daher ist es unbedingt erforderlich, jeden Zutrittspunkt bei der Planung im Ganzen zu betrachten. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Zutrittskontrolle effektiv mit den weiteren Sicherheitskomponenten an der Tür zusammenspielt und die Nutzungsanforderungen vollständig erfüllt werden. Denn ein übergreifendes System aus aufeinander abgestimmten Einzelbausteinen ist nicht nur hochfunktional im Alltag, sondern durch seine Erweiterungs- und Änderungsmöglichkeiten auch zukunftsfähig.

Relevante Türfunktionen

Geht es an die Planung, tauchen regelmäßig bestimmte Nutzungsanforderungen an der Tür auf. In Kombination mit der Zutrittskontrolle sind dazu unter anderem folgende Funktionen relevant: Die Brandschutztür ist in jedem Fall als spezifische Einzelsituation zu betrachten. Das gilt gleichermaßen im Bestand wie im Neubau. Denn hier dürfen nur Produkte verbaut werden, die ausdrücklich als Lösungen für Brandschutztüren zugelassen sind. Die Kombination von Zutrittskontrolle und Peripherie verlangt also nach einer hohen Sorgfalt bei der Produktauswahl und Montage. Ist eine Tür mit Einbruchhemmung oder Einbruchschutz gefordert, sollten zur Zutrittskontrolle passende Verriegelungselemente mit Einfach- oder Mehrfachverriegelung geplant werden. Hierbei spielt auch der versicherungstechnische Schutz durch eine verriegelte Tür eine wichtige Rolle. Kommt dazu noch die Nutzung als Fluchttür im Rettungsweg, sind außerdem Zusatzverriegelungen für Fluchttürsteuerungen obligatorisch. Für besondere Anforderungen bezüglich Ausbruchschutz eignen sich unter anderem Hochsicherheitsriegel und Fluchttüröffner sowie vandalismusgeschützte Bedienelemente. Auch sie stehen in Verbindung mit der Zutrittskontrollanlage.

Komplexe Anforderungen

Bei manchen Objekten ist für Szenarien wie Einbruch, Brand oder Bedrohung eine zentrale Steuerung gefordert. Damit werden die Zugänge im Ernstfall verriegelt beziehungsweise geöffnet und setzen die Zutrittskontrolle außer Kraft. Wahlweise erfolgt die Steuerung automatisch oder manuell. Realisierbar ist das zum Beispiel über ein Bussystem und eine Gebäudeleitstelle. Eine komplexere Nutzungsanforderung ist die Schleusensteuerung. Hier arbeiten Zutrittskontrolle und Rettungswegtechnik sehr eng zusammen. Besonders lohnend sind daher Systeme, die sich gegenseitig ergänzen und von vorneherein aufeinander abgestimmt sind. Denn so kann auch diese Türfunktion leicht und ohne großen Programmieraufwand realisiert werden. Verschiedene Sonderfunktionen lassen sich mithilfe weiterer Produkte ebenfalls in eine Zutrittskontrolle einbinden. Dazu gehören beispielsweise Weitbereichsleser, die Entfernungen von circa sechs Metern überbrücken, um eine Garageneinfahrt bereits frühzeitig automatisch öffnen zu lassen. Ebenfalls möglich sind Scharfschaltung von Einbruchmeldeanlagen und Aufzugssteuerungen oder aber auch Mobile Access via BLE (Bluetooth Low Energy). Hier besteht die Möglichkeit der App-basierten Gestensteuerung über Mobiltelefone zur Identifikation an der Tür. Für diese Anwendungen sind Zutrittskontrollanlagen erforderlich, die über moderne Schnittstellen kommunizieren können.

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Generelle Aspekte für die Planung

Die ganzheitliche Analyse der einzelnen Zutrittspunkte ist also eine wichtige Bedingung für eine gelungene Planung. Wer darüber hinaus langfristige und zukunftsweisende Lösungen realisieren möchte, sollte sein Augenmerk auf einige generelle Aspekte lenken. Dazu gehört, sämtliche Fragen rund um die Tür, inklusive der Zutrittskontrolle, frühzeitig in die Planung mit einzubeziehen. Das erspart nachträgliche Änderungen im Bauablauf und hält die Kosten im kalkulierten Rahmen. Zudem haben Errichter und Planer bei rechtzeitiger Planung die Chance, unbefriedigende Insellösungen für einzelne Sicherheitskomponenten von vorneherein zu vermeiden. Denn systemübergreifende Produkte aus einer Hand bieten funktionale, kompatible und in der Regel einfacher zu realisierende Lösungen – weg von der Insel, hin zu einem abgestimmten Komplettsystem. Eingebunden in eine Komplettlösung lässt sich eine Zutrittskontrolle auch weiterhin skalierbar planen. Das ermöglicht Gebäudebetreibern und Bauherren eine große Flexibilität. Auch nachträglich lassen sich Gebäudeerweiterungen, Nutzungsänderungen der Räumlichkeiten, Erweiterung des Nutzerkreises sowie neue Anforderungen an Einzeltüren mit den bisherigen Türkomponenten und der Zutrittskontrollanlage problemlos umsetzen.

Fazit

Vorausschauende Planung ist auch bei der Zutrittskontrolle wichtig. Dazu gehören eine ganzheitliche Betrachtung der Tür sowie eine systemübergreifende und skalierbare Lösung, in der alle Sicherheitskomponenten optimal zusammenspielen. Denn nur dann ist das gesamte System für zukünftige Anforderungen gerüstet. Das reduziert die Kosten, spart Zeit und bringt Gebäudebetreibern und Nutzern eine Lösung, mit der sie rundum zufrieden sind. Carsten Floeter und Jörg Michael,

Key Account Manager Systemintegratoren Errichter, Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH

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