Direkt zum Inhalt
Bundesinnenministerium 24. Mai 2012

Polizeiliche Kriminalstatistik 2011 vorgestellt

Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich und der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder, Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier, haben in Berlin die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2011 vorgestellt.

Kfz-Diebstähle, Betrugsdelikte und Gewaltkriminalität waren 2011 rückläufig.
Kfz-Diebstähle, Betrugsdelikte und Gewaltkriminalität waren 2011 rückläufig.

Wie bereits im Vorjahr hat die Polizei auch 2011 weniger als sechs Millionen Straftaten registriert. Allerdings stieg die Kriminalität gegenüber dem Vorjahr geringfügig um einen Prozentpunkt an (2010 waren es 5,93 Millionen Straftaten; 2011 waren es 5,99 Millionen Straftaten). Die Aufklärungsquote lag bei 54,7 Prozent (2010: 56 Prozent).

Die rückläufigen Tatverdächtigenzahlen aus dem Vorjahr setzen sich fort, hier gibt es einen erfreulichen Rückgang um 1,9 Prozent (2.112.843 Tatverdächtige). Über ein Viertel hiervon (27 Prozent) sind Mehrfachtatverdächtige, das heißt, die im Berichtsjahr mehr als zweimal als Tatverdächtige polizeilich erfasst wurden

Betrug und Gewaltdelikte

Eine positive Entwicklung zeigt sich unter anderem im Rückgang der Zahl der Betrugsdelikte (minus 3,4 Prozent auf 934.882 Fälle), der Kfz-Diebstähle (minus 2, 2 Prozent auf 41.057 Fälle) und der Gewaltkriminalität (minus 2,1 Prozent auf 197.030 Fälle). Bei den Gewaltdelikten sind insbesondere Raubdelikte (minus 0,3 Prozent auf 48.021) sowie gefährliche und schwere Körperverletzung (minus 2,7 Prozent auf 139.091 Fälle) rückläufig.

Überproportional zurückgegangen ist erneut die Zahl tatverdächtiger Jugendlicher (14 bis unter 18 Jahre) – um 7,3 Prozent auf 214.736 (2010: 231.543). Die Jugendgewaltkriminalität, die bis 2008 stark anstieg, ist dieses Jahr erneut um 10,7 Prozent zurückgegangen. Bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungsdelikten in dieser Altersgruppe sanken die Zahlen sogar um 11,4 Prozent.

Anzeige

Den leichten Anstieg der insgesamt erfassten Straftaten führen die Sicherheitsbehörden vor allem auf einen Anstieg der Diebstahlsdelikte um 4,6 Prozent zurück, die allein 40,1 Prozent der Gesamtkriminalität ausmachen.

Wohnungseinbrüche und Computerkriminalität

Als besorgniserregend sieht der Bundesinnenminister dabei den Anstieg bei Wohnungseinbruchsdiebstählen um 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Durch Einbrüche entstehen jährlich Schäden in Höhe von rund 600 Millionen Euro.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist für das vergangene Jahr einen - wenn auch moderaten - Anstieg im Bereich der Computerkriminalität um 0,7 Prozent auf 84.981 Straftaten (2010: 84.377) aus. Gestiegen sind dabei insbesondere die Fälle der Fälschung beweiserheblicher Daten und der Täuschung im Rechtsverkehr bei der Datenverarbeitung (plus 12 Prozent auf 7.671 Fälle) sowie die Fälle der Datenveränderung und Computersabotage (wie Angriffe auf einen Computer mit dem Ziel, durch Überlastung dessen Verfügbarkeit außer Kraft zu setzen mit plus 84 Prozent auf 4.644 Fälle).

Passend zu diesem Artikel