Direkt zum Inhalt

Projekt mit Effekt

Das Forschungsprojekt Spider erarbeitet neue Ansätze für ein ganzheitliches, vernetztes Notfall-Prozessmanagement - im Sinne einer optimierten Kommunikation.

Patientendaten werden über ein mobiles Erfassungssystem schnell und präzise an ein Krankenhaus weitergeleitet.
Patientendaten werden über ein mobiles Erfassungssystem schnell und präzise an ein Krankenhaus weitergeleitet.

Wenn Sekunden zählen, dann entscheidet neben Kompetenz und Zuverlässigkeit vor allem eine reibungslose Kommunikation der Einsatzkräfte. Das Szenarien-Projekt Spider (Security-System for Public Institutions in Disasterous Emergency Scenarios) tritt hierzu auf den Plan: Bei dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" geförderten Verbundprojekt handelt es sich um ein praxisorientiertes, interdisziplinäres Forschungsvorhaben.

Dabei wurden innovative Ansätze für ein ganzheitliches, vernetztes Notfall-Prozessmanagement während einer Großschadenslage erarbeitet - von der anfänglichen Alarmierung, Personen-Evakuierung über die Betreuung und Versorgung Schwerverletzter bis zur Einsatzdokumentation und Notfallauskunft. Die Projektführung liegt beim Deutschen Roten Kreuz (DRK). Ziel ist, den Informations- und Datenaustausch zwischen allen an der Rettungskette beteiligten Akteuren zu verbessern und so Lösungen für eine optimierte Rettung bei Großschadenslagen zu entwickeln.

Auch die CKS Systeme GmbH ist an dem Projekt Spider beteiligt. Als Spezialist im Bereich Einsatzleitstellen-Software und mobiler Einsatzunterstützung für das gesamte Rettungswesen engagiert sich das Unternehmen auch auf dem Gebiet des modernen softwarebasierten Einsatz-Managements während eines Massenanfalls von Verletzten (MANV); eine Situation, bei der Rettungskräfte wie Kliniken vor erheblichen medizinischen als auch organisatorischen Herausforderungen stehen. Im Rahmen des Projektes wurde im Verbund mit der Feuerwehr Gelsenkirchen konkret analysiert, wie zum Beispiel im simulierten Ernstfall die Leitstellensoftware Celios die Disponenten der Leitstelle optimiert unterstützen kann. Außerdem erprobte man gemeinsam mit dem Katholischen Klinikum Bochum, Hilfs-einheiten des Deutschen Roten Kreuzes und weiteren Projektpartnern das Softwaresystem Ceus als mobiles Erfassungssystem für Patientendaten speziell im MANV-Fall.

Mehr Flexibilität schaffen

Die offene Systemarchitektur und die damit verbundene Flexibilität von softwarebasierten Einsatzmanagement-Systemen bieten eine ideale Grundlage, um die besonderen Anforderungen einer Großschadenslage zu erfüllen. Nimmt man zum Beispiel die Behandlung verletzter Personen: Eine Erfassung und Übermittlung von zur Rettung lebenswichtiger Patientendaten an behandelnde Kliniken läuft über ein mobiles Erfassungssystem nicht nur schneller, sondern auch präziser und mit weniger Fehlern ab. Hierdurch vereinfacht sich die Verteilung der Patienten an die jeweils zuständigen Krankenhäuser im Umkreis eines Katastrophengebietes entscheidend. Alles geschieht unter der strengen Einhaltung von Datenschutzbestimmungen. Im Forschungsverbund wurden gemeinsame Sprachstandards geschaffen, sodass eine nahtlose Vernetzung aller Systeme zukünftig noch besser möglich wird. Über die interdisziplinär entwickelten Basistechnologien sind nun im Rahmen der Spider-Forschung die Schnittstellen für einen herstellerübergreifenden Informationsaustausch geschaffen.

Anzeige

Ein Aspekt, der gerade mit Blick auf die künftigen Herausforderungen an das Rettungswesen eine immer entscheidendere Rolle einnimmt. So wird der Schutz der kritischen Infrastrukturen zunehmend wichtiger, weil die Gefahren globaler und damit auch unberechenbarer werden. Hierzu gehören Naturereignisse, technisches oder menschliches Versagen, Kriminalität oder Terrorismus. Daher sind auch im Rettungswesen ganzheitliche, intelligent vernetzte Schutzlösungen gefordert. Im Rettungswesen deckt CKS zum Bespiel schon jetzt mit seinen Systemen sämtliche einsatzrelevanten Bereiche ab. Die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit von Industrie und Forschung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Hierdurch können Lösungen entwickelt werden, die nicht nur praxisrelevant sind, sondern auch zukünftige Trends und Technologien beinhalten.

Ingo Hofmann, CKS Systeme GmbH

Passend zu diesem Artikel