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Giesecke & Devrient 18. April 2012

Rund 1,64 Milliarden Euro Umsatz erzielt

Im Geschäftsjahr 2011 lag der Konzernumsatz von Giesecke & Devrient mit rund 1,64 Milliarden Euro unter dem hohen Niveau der Vorjahre. Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (Ebit) erreichte 2011 rund 92,3 Millionen Euro, der Konzernüberschuss 52,4 Millionen Euro.

Dr. Karsten Ottenberg (links), Vorsitzender der Geschäftsführung, und Dr. Peter Zattler, Geschäftsführer Finanzen und Controlling bei Giesecke & Devrient.
Dr. Karsten Ottenberg (links), Vorsitzender der Geschäftsführung, und Dr. Peter Zattler, Geschäftsführer Finanzen und Controlling bei Giesecke & Devrient.

"Wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden", fasst Dr. Karsten Ottenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung von Giesecke & Devrient, zusammen. Die schwierige weltweite Konjunkturlage in den für G&D relevanten Märkten, ausgebliebene Investitions-entscheidungen aufgrund politischer Veränderungen im arabischen Raum und drastisch gestiegene Baumwollpreise - Hauptrohstoff für die Banknotenpapier-Herstellung - haben im vergangenen Geschäftsjahr das Ergebnis belastet. "Der Preis für Baumwolle verdoppelte sich 2011. Dieser Preisanstieg wirkte sich mit rund 20 Millionen Euro negativ auf das Konzernergebnis aus", erklärte Dr. Peter Zattler, Geschäftsführer Finanzen und Controlling bei Giesecke & Devrient.

Der Geschäftsbereich Banknote steigerte den Umsatz dennoch um 3,8 Prozent auf 781 Millionen Euro. Die stärkste Umsatzsäule innerhalb dieses Geschäftsbereichs ist die Division Banknotenbearbeitung, die im Jahr 2011 nochmals einen Umsatzanstieg gegenüber dem bereits guten Vorjahr verbuchen konnte.

Ende der Sonderkonjunktur

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Mobile Security lag 2011 bei 657,1 Millionen Euro. Dies bedeutet einen Umsatzrückgang von 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Grund ist das Ende der Sonderkonjunktur bei Zahlungsverkehrskarten, die im Jahr 2010 noch durch die Chip-Migration in vielen größeren Ländern geprägt war. "Hinzu kommt, dass aufgrund regulatorischer Entscheidungen in den USA der Markt für Kontaktlos-Karten zum Erliegen gekommen ist", sagte Dr. Ottenberg. Statt der erwarteten 70 Millionen Karten seien nur rund zehn Millionen ausgegeben worden.

Durch die steigende Nachfrage nach elektronischen ID-Lösungen konnte auch der Geschäftsbereich Government Solutions im Jahresvergleich wachsen. Der vergleichbare Umsatz stieg um 14,4 Millionen Euro beziehungsweise 7,9 Prozent auf nun 197,1 Millionen Euro. Das Geschäft in Deutschland, das vor allem den neuen Personalausweis, elektronische Aufenthaltstitelkarten sowie die elektronische Gesundheitskarte betrifft, konnte zulegen. Auch das Geschäft mit elektronischen ID-Karten in Brasilien trug zum starken Wachstum bei.

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Wie in den Vorjahren hat G&D seinen Innovationskurs aus eigenen Mitteln finanziert. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung stiegen im Berichtszeitraum um zwei Prozent auf 119 Millionen Euro und liegen damit bei 7,3 Prozent vom Konzernumsatz.

Investition in Emerging Markets

„Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir Umsatz und Ergebnis wieder steigern“, so Dr. Ottenberg. „Der Umsatz soll die Marke von 1,7 Milliarden Euro übersteigen, das Ebit wieder deutlich mehr als 100 Millionen Euro betragen.“ Giesecke & Devrient erhöht derzeit die Anteile an verschiedenen Tochterunternehmen in Brasilien, China, Russland und Malaysia. "Insgesamt investieren wir hier 50 Millionen Euro", fasste Dr. Zattler zusammen. In den so genannten Emerging Markets sehe man eine Schwerpunkt für das zukünftige Wachstum des Unternehmens.

Auch die Vernetzung und Digitalisierung biete eine große Chance für Giesecke & Devrient. "Ein zentrales Problem in der digitalen Welt ist das Thema Sicherheit und Vertrauen", stellte Dr. Ottenberg fest. Denn das Wissen und Know-how, das den Wohlstand einer Gesellschaft ohne Rohstoffe ausmache, müsse vor Diebstahl gesichert sein. "Der Bedarf an Sicherheitslösungen wird in den nächsten Jahren drastisch zunehmen", so Dr. Ottenbergs Prognose. Giesecke & Devrient will durch ein Gemeinschaftsunternehmen mit RM und Gemalto eine internationale, standardisierte Sicherheitsplattform - die so genannte Trust Zone - für Diensteanbieter für Smartphones und Tablet-PCs etablieren.

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