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BDGW 12. Januar 2012

Securlog-Übernahme durch Prosegur begrüßt

Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) begrüßt die Übernahme von Securlog durch den börsennotierten spanischen Marktführer Prosegur zum Jahreswechsel. Damit kommt es zu einer tarifpolitischen Neuausrichtung des größten Wertdienstleisters in Deutschland.

BDGW-Hauptgeschäftsführer Dr. Harald Olschok begrüßt die Übernahme von Securlog.
BDGW-Hauptgeschäftsführer Dr. Harald Olschok begrüßt die Übernahme von Securlog.

Prosegur hat angekündigt, den von der BDGW mit Verdi im Juli 2010 in Göttingen vereinbarten bundesweiten Mindestlohn-Tarifvertrag für Geld- und Wertdienste anzuerkennen. „Mit diesem Mindestlohn-Tarifvertrag haben wir einheitliche Lohnbedingungen für 11.000 Beschäftigte im Geldtransport und in der Geldbearbeitung“, so der BDGW-Hauptgeschäftsführer Dr. Harald Olschok.

Damit gehöre Verdis tarifpolitischer "Sündenfall" aus dem Jahr 2009 der Vergangenheit an. Die Gewerkschaft hatte damals mit Securlog einen Sanierungstarifvertrag abgeschlossen, der deutlich unter dem Branchentarifvertrag lag. Damit endete die Mitgliedschaft von Securlog im Arbeitgeberverband BDGW.

„Sobald der lohnbedingte Wettbewerbsvorteil beseitigt ist, und Securlog/Prosegur eine BDGW-Mitgliedschaft anstreben sollte, stehe dieser nichts im Wege“, so Olschok weiter. Prosegur sei als Familienunternehmen dafür bekannt, in den europäischen Dachverbänden Esta (European Security Transportation Association) für die Geld- und Wertdienste und Coess (Confederation of European Security Services) für Sicherheitsdienste aktiv an einer Weiterentwicklung der Sicherheitswirtschaft mitzuarbeiten.

Trotz der sich abzeichnenden tarifpolitischen Veränderung, habe die BDGW der Gewerkschaft Verdi frühzeitig signalisiert, die zweite Lohnerhöhungsstufe des Mindestlohn-Tarifvertrages erst dann umzusetzen, wenn diese für alle Unternehmen gelte. „Das war bis zur Übernahme nicht absehbar. Da wir verlässliche Verbands- und Tarifpolitik gegenüber Auftraggebern und Mitarbeitern betreiben, benötigen wir für die Umsetzung mindestens drei Monate. Daher wird die zweite Lohnerhöhungsstufe zum 1. April 2012 umgesetzt“, so Olschok.

Damit steigen die Löhne im Geldtransport um bis zu 10,98 Prozent. Sie betragen in den neuen Bundesländern mindestens 9,10 Euro und in Westdeutschland bis zu 13,75 Euro. Mit der dritten Erhöhungsstufe zum 1. Januar 2013 nähere sich dann das Tarifgefälle zwischen Ost und West noch weiter an. „Sichere und leistungsfähige Wertdienstleister seien für das reibungslose Funktionieren unserer Wirtschaft elementar. Dazu gehörten auch marktgerecht entlohnte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so der BDGW-Hauptgeschäftsführer weiter.

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