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Barrierefreie Sprechstellen

Sicherer Notruf trotz Handicaps

Konstruktion und Bau öffentlicher Gebäude sind zunehmend auf die Bedürfnisse von behinderten Menschen ausgerichtet. Die Anpassung von Kommunikations- und Sicherheitstechnologien geht aber nur schleppend voran, dabei mangelt es nicht an geeigneten Lösungen.

Beispiel für ein behindertengerechtes Intercom-Terminal.
Beispiel für ein behindertengerechtes Intercom-Terminal.

So bietet Schneider Intercom aus Erkrath eine spezielle Sprechstelle an, die bei Bedienung und Ausstattung die besonderen Anforderungen von gehandicapten Personen berücksichtigt. Vor allem Reisedrehkreuze wie Bahnhöfe und Flughäfen profitieren davon.

„Selbstbestimmt dabei. Immer“, lautet das Motto des Themenjahres 2013 der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Die aktuelle Initiative ist beispielhaft für die zahlreichen Kampagnen und Projekte, die das Ziel haben, physisch, psychisch oder geistig beeinträchtigte Personen stärker am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.

Der Bedarf ist riesig: 9,6 Millionen Menschen mit leichten bis schweren Behinderungen leben derzeit in Deutschland – aufgrund des demografischen Wandels steigt diese Zahl in den kommenden Jahren sogar weiter an. Eine barrierefreie Gestaltung von Veranstaltungsorten, Wohnumfeldern und Verkehrsmitteln ist da unumgänglich. Und in vielen Bereichen tut sich auch was: So sind Gebäude für Großveranstaltungen heute in aller Regel sehr viel stärker auf die Bedürfnisse von Behinderten zugeschnitten, als es noch vor zwanzig Jahren der Fall war.

Hilfe, wo sie gebraucht wird

Auffällig ist jedoch, dass unter dem Begriff „Barrierefreiheit“ vor allem bauliche Maßnahmen verstanden werden, die beispielsweise Blinden oder Rollstuhlfahrern mehr Zugänglichkeit und Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum garantieren. Der Bereich der Gefahrenmeldetechnik bleibt in diesem Kontext oft unberücksichtigt.

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Dass ausgerechnet bei den Sicherheits- und Kommunikationslösungen die Vorgaben des bereits 2002 verabschiedeten Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG) so zögerlich voranschreiten, kann fatale Folgen haben. Denn eine sichere Kommunikation entscheidet im Notfall über Menschenleben und gewährleistet dort Hilfe, wo sie gebraucht wird.

Doch gerade für Personen mit Handicaps ist es in Gefahren- oder Notsituationen schwer, einen Hilferuf durchzuführen. Der Grund: Sprechstellen-Terminals in Gebäuden wie Universitäten, Verwaltungseinrichtungen, Bahnhöfen oder Flughäfen sind meist nur für gesunde Menschen konzipiert.

Intercom-Lösung am Flughafen Düsseldorf

Das ändern auch die derzeitigen Vorgaben und Gesetze nur langsam. Seit 2008 regelt beispielsweise eine spezielle EU-Verordnung (EN 1107/2006), dass behinderte Menschen an Flughäfen besondere Service- und Hilfsangebote erwarten dürfen. Wesentlicher Bestandteil ist die schnelle und einfache Kommunikation mit dem Service- und Sicherheitspersonal. Längst nicht überall wurden diese Richtlinien erfüllt.

Der Düsseldorfer Flughafen ist hier ein positives Beispiel: Bereits vor fünf Jahren haben die Betreiber 50 behindertengerechte Informationsterminals von Schneider Intercom installiert. Über diese Säulen können alle Flugreisenden Hilfe und Informationen abfragen. Die Sprechstellen sind nach dem Mehrsinne-Prinzip auch von Reisenden mit einem Handicap zu bedienen. Das komplette System ist rund um die Uhr mit besetzten Dienststellen verbunden, so dass zu jeder Tages- und Nachtzeit Hilfe möglich ist.

Auf die Bedürfnisse zugeschnitten

Die eingesetzten Sprechstellen von Schneider Intercom sind so angelegt, dass sie auch schwerhörige, blinde und geistige eingeschränkte Menschen bedienen können. Spezielle Leistungsmerkmale sind der Schlüssel für diese barrierefreie Nutzung. So verfügen die Geräte über eine Beschriftung mit Brailleschrift und genormten Piktogrammen zur Information und Anwendung. Die Sprachausgabe ist besonders laut und glasklar. Eine integrierte Gehörlosenschleife gehört ebenso zu den Ausstattungsmerkmalen wie LED-Beleuchtung und Piktogramme zur Statusanzeige. Damit ist nachvollziehbar, ob ein Notruf abgesetzt wurde, der Türöffner aktiv ist oder weitere Handlungen durch den Nutzer erforderlich sind.

Die Standorte zum Einbau sind flexibel wählbar, das Intercom-Terminal kann als Notruf- und Infosäule zum Einsatz kommen und im Mauerwerk, auf der Fassade oder in Ticketautomaten eingebaut werden.

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