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Test HD-IP-Kamera 11. August 2015

Sony SNC-VB635

Die SNC-VB635 ist eine Fix-Netzwerkkamera mit zwei Megapixeln Auflösung.
Die SNC-VB635 ist eine Fix-Netzwerkkamera mit zwei Megapixeln Auflösung.

Die SNC-VB635 von Sony ist eine Fix-Netzwerkkamera mit 1/1,9 Zoll CMOS-Sensor und maximal zwei Megapixeln Auflösung. Die Kamera kann dank der schnellen Bildfrequenz von 60 Bildern pro Sekunde auch bewegte Objekte scharf abbilden – drei unabhängige Videostreams sorgen für flexible Einsatzmöglichkeiten. Als Tag/Nacht-Modell verfügt die SNC-VB635 über einen umschaltbaren Schwenkfilter für die IR-Anteile, die Mindestbeleuchtung wird bei 50 IRE mit 0,04 Lux in Farbe und mit 0,03 Lux in Schwarzweiß angegeben (jeweils bei F1,2 Blende, 1/30 Sekunde Verschlusszeit und 30 Bildern pro Sekunde). Zur Ausstattung zählen die neueste Generation der Ipela Engine EX Signalverarbeitungsplattform, inklusive WDR, Rauschunterdrückung und Visibility Enhancer, die Analytik von Depa Advanced sowie unter anderem integrierte Bildstabilisierung, Easy-Focus, SD-Steckplatz oder Audiounterstützung.

Einrichtung

Bei der Installation und Inbetriebnahme der Sony-Kamera treten keinerlei Schwierigkeiten auf, sie ist zügig eingerichtet und betriebsbereit. Die Unterstützung von PoE beschleunigt die Installation ebenfalls, da die separate Stromversorgung entfällt. Auch im Menü im Browser-Interface sind alle benötigten Funktionen zügig gefunden und angepasst. Als nützlich und zeitsparend erweist sich der Easy-Focus, der über das Menü oder einen Knopf am Gerät aktiviert werden kann. Die Scharfstellung des Bildes arbeitet im Test einwandfrei und flott. Auch sonst hinterlässt die Kamera einen runden Eindruck, das Gehäuse ist wertig verarbeitet und wirkt robust und langlebig. Der Onvif-Standard ist in Form des Profile-S implementiert.

Bildqualität

Die Reproduktion des Testaufbaus mit Motivtisch gelingt unter Normallicht gut. Die Zeichnung ist in allen Bereichen mehr als ausreichend vorhanden und auch die Dynamik wird gut genutzt. So gehen keine Details verloren, jedoch wirkt das Bild – wegen des im Hintergrund arbeitenden WDR-Ausgleichs – insgesamt etwas flau. Farben und Hauttöne werden dennoch gut getroffen. Schärfe und Auflösung sind auf gutem Niveau, auch wenn sich (objektivbedingt) sichtbare Schwächen zum Rand hin abzeichnen. Die Abbildung des Testcharts zeigt ein ähnliches Bild. Die Farbfelder sind sauber differenzierbar, wirken aber ebenfalls etwas matt. Die Schärfe ist gut, jedoch leidet die Lesbarkeit kleinerer Schriften unter zunehmender Randunschärfe. Hier sei angemerkt, dass der flaue Bildcharakter und die Randunschärfen größtenteils auf das zum Test mitgeschickte Objektiv zurückzuführen sein dürften. Da die Kamera standardmäßig ohne Optik geliefert wird, hat der Anwender aber die Freiheit, ein Objektiv gemäß seiner Anforderungen zu wählen.

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Der Encoder der Kamera erledigt seine Aufgabe sehr stabil und effizient. Stellt man ihn im 720p-Modus auf 25 Bilder pro Sekunde ein, so hält er diese ausgesprochen konstant ein und erlaubt kaum Schwankungen. Bei ruhender Bildvorlage erzielt der Encoder eine sehr niedrige Datenrate von nur 230 Kilobit pro Sekunde. Sobald starke Bewegung im Bild auftritt, reagiert der Encoder dynamisch und steigert die Datenrate zunächst auf moderate 700 Kilobit und pendelt sich dann bei durchschnittlich 500 Kilobit pro Sekunde ein. Die Bildfrequenz liegt dabei stets um die 25 Bilder pro Sekunde.

Schwieriges Licht

Im Low-Light-Test liefert die Sony-Kamera ein ordentliches, aber ebenfalls leicht blasses Bild. Davon abgesehen bleiben dank der guten Zeichnung in allen Partien die Bildinhalte problemlos erkennbar. Die Wiedergabe der Farbfelder ist nun nicht mehr vollkommen naturgetreu, aber ausreichend kräftig, um die Felder zu differenzieren. Das Rauschen hält sich stark in Grenzen und auch die Werte für Schärfe und Auflösung gehen absolut in Ordnung. Angesichts des Schummerlichts also eine durchaus gute Leistung.

Mit den extremen Lichtverhältnissen im Gegenlichttest weiß die Kamera souverän umzugehen. So zeigt sich um den Scheinwerfer kaum – und auch nur sehr klar begrenzt – Überstrahlen. Das restliche Bild wird wenig beeinträchtigt, so dass selbst Details in Schattenpartien noch erkennbar sind. Die Dynamik wird, abgesehen von einem minimalen Ausfressen der hellsten Stellen, gut genutzt. Die Farben sind vergleichsweise kräftig, wenn auch nicht völlig natürlich – ein leichter Orange-Stich ist hier wahrnehmbar. Rauschen tritt auch in diesem Szenario erfreulicherweise kaum auf.

Sensor:
Objektiv-Anschluss:
Auflösungen:
Codecs:
Streaming:
Onvif-Version:
Anschlüsse:
Leistungsaufnahme:
Empf. VK-Preis:

Die Reaktion der Automatik auf das An- und Abschalten des Gegenlichts ist flott und zielsicher, das Bild wird ohne große Schwankung nachgeregelt.

Michael Gückel



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