Ort der Verwüstung nach einer Sprengung: An dieser Stelle stand einmal ein Geldautomat.
Foto: Benoît Prieur
Ort der Verwüstung nach einer Sprengung: An dieser Stelle stand einmal ein Geldautomat.

Mechanische Sicherheit

Sprengung von Geldautomaten verhindern

Spezial-Module von Secu trotzen Attacken mit Festsprengstoff und Gas, lassen deren Energie verpuffen und verhindern so Sprengungen von Geldautomaten von Banken.

Nahezu täglich liest man in den Medien von Geldautomaten-Sprengungen in Banken, die mit ungeheurem Energieaufwand durchgeführt werden. Die veröffentlichten Videos und Fotos von zerstörten Kassenräumen sind schockierend. Der Sachschaden geht nicht selten in den siebenstelligen Bereich. Teilweise werden sogar Gebäude durch die Sprengungen so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden müssen. Damit nicht genug: Die Täter gefährden mit ihrem rücksichtslosen Vorgehen Menschen, seien es Anwohner oder zufällig vorbeikommende Passanten. Denn nach der unkontrollierten Explosion können herumfliegende Trümmerteile oder scharfe Glassplitter mit hoher Geschwindigkeit noch in vielen Metern Entfernung Menschen treffen.

Exakt 414 Geldautomaten wurden 2020 in Deutschland laut polizeilicher Kriminalstatistik gesprengt. Und damit mehr als jemals zuvor innerhalb eines Jahres. Zum Vergleich: 2015 wurden lediglich 157 Geldautomaten-Sprengungen registriert. Damit haben sich die gefährlichen Attacken innerhalb von fünf Jahren mehr als verdoppelt. Für 2021 liegt die offizielle Kriminalstatistik noch nicht vor. Aber Experten gehen von einer vergleichbaren oder sogar leicht gestiegenen Anzahl von Geldautomaten-Sprengungen für das vergangene Jahr in Deutschland aus.

Etwa 40% der Sprengungen in Banken sind erfolgreich

Zwar kamen die Kriminellen 2020 in nur etwa 40% der Fälle ans Bargeld heran, doch ein horrender Sachschaden oberhalb der (möglichen) zu erbeutenden Bargeldsumme entsteht fast immer. Als Reaktion auf die deutlich gesteigerte Anzahl der Attacken auf Geldautomaten beschränken viele Banken mittlerweile die Öffnungszeiten ihrer SB-Bereiche. Die Nutzung 24 Stunden am Tag ist längst nicht mehr die Regel. Oft sind die Räume für mehrere Stunden in der Nacht geschlossen, um potenziellen Kriminellen die Taten zu erschweren. Entsprechend müssen Bankkunden teilweise zusätzliche Wege in Kauf nehmen, um am späten Abend oder am frühen Morgen Bargeld abzuheben.

Dabei ist der Schutz von Menschen und Werten ganz einfach: Nachrüstbare Einheiten – genauer gesagt Energieabsorbierende Module (EAM) – minimieren den Schaden bei Attacken mit Festsprengstoff oder Gas. Denn längst schrecken Kriminelle selbst vor Angriffen auf EXGas geprüfte Geldautomaten nicht zurück und greifen damit häufiger zu hochgefährlichem Festsprengstoff.

Die Täter versuchen dabei, Festsprengstoff im Inneren des Geldautomaten zu platzieren und diesen anschließend zur Detonation zu bringen, um an die im Tresor platzierten Geldkassetten zu kommen. Experten schätzen die Bestückung eines Geldautomaten etwa auf einen Bargeld-Betrag zwischen 50.000 und 100.000 €. Genaue Zahlen veröffentlichen Banken aus nachvollziehbaren Gründen nicht.

Das Ergebnis einer Explosion mit 150 Gramm Festsprengstoff: Der Geldautomaten-Tresor ohne eingesetzte EAM wurde durch die Wucht auseinandergerissen.
Den Tresor mit verbauten EAM konnte die extreme Explosion nicht öffnen.

Spezial-Module von Secu absorbieren die Explosionsenergie

Der Sicherheitsspezialist Secu aus Meinerzhagen hat schon Hunderte Geldautomaten mit seinen EAM nachgerüstet. Die Module der neusten Generation halten den Attacken mit Festsprengstoff und Gas stand. Der VdS bescheinigt für einen EXGas geprüften Geldautomatentyp beim Test mit 150 Gramm Festsprengstoff bzw. 140 Liter Gasgemisch, dass mit den EAM eine erfolgreiche Sprengung verhindert werden kann. Denn die bei der Sprengung freiwerdende Energie wird von den Modulen im Inneren des Geldautomaten-Tresors aufgenommen. Die dort verbauten Module verringern die Druckschwingung der Explosion deutlich. So verpufft die Sprengung. Weder Menschen kommen zu Schaden, noch wird der Innenraum der Bank verwüstet.

Die durchgeführten Tests zeigen deutlich die positiven Resultate, wenn EAM verwendet werden. Sind diese nicht vorhanden, haben Festsprengstoffe eine gewaltige Kraft, sodass der Tresor bei der Explosion förmlich auseinanderfliegt. Mit verwendeten Modulen sieht das Resultat ganz anders aus. Zwar dehnt sich der Tresor durch die enorme Wucht der Explosion aus. Doch die Stahl-Konstruktion hält den Druckwellen stand, sodass die Kriminellen nicht an die Geld-Depots im Inneren gelangen können. Denn ein Großteil der Explosionsenergie wird von den Modulen absorbiert.

Herausforderung für Banken: Sprengung von Geldautomaten

Banken sind sich der Gefahren von Angriffen auf Geldautomaten meist bewusst. Dennoch kommt es immer häufiger zu erfolgreichen Sprengungen.
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Nachrüstung von Geldautomaten in kurzer Zeit möglich

Die EAM bieten für Banken wie Hersteller von Geldautomaten gleich mehrere Vorteile: So lassen sich die Module ganz einfach nachrüsten. Tresor-Experten platzieren die magnetischen EAM an definierten Stellen, damit die Explosionsenergie optimal aufgefangen werden kann. Das ist direkt vor Ort in den Banken möglich, der Geldautomat ist nur kurze Zeit außer Betrieb.

Natürlich bleiben nach der Umrüstung die Zertifizierungen – beispielsweise durch den Verband der Sachversicherer VdS – der in den Geldautomaten verwendeten Tresore bestehen. Denn ein baulicher Eingriff findet durch die Ergänzung der Module nicht statt. Ein weiterer Vorteil: Die Module sind absolut wartungsfrei. Das heißt: Sind sie einmal verbaut, entstehen für die Banken keine Folgekosten wie bei anderen Sprengschutz-Systemen.

Bewertet man alle aufgezählten Punkte und zieht ein Fazit, dann sind die EAM ein wichtiger Baustein, damit in Zukunft deutlich weniger Geldautomaten gesprengt und die Schäden minimiert werden. Denn scheitern Kriminelle mit ihren Attacken, werden sie von den Geldautomaten-Sprengungen hoffentlich in Zukunft absehen. Damit mehr als 400 Sprengungen pro Jahr – allein in Deutschland – bald der Vergangenheit angehören.

Michael Duisberg, Key Account Manager der Secu GmbH