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Hekatron 12. Oktober 2016

Studie prophezeit Branche großen Wandel

Digitalisierung und Vernetzung werden in den nächsten Jahren für grundlegende Veränderungen in der Sicherheitstechnik-Branche sorgen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Trendstudie, „Das sichere Gebäude der Zukunft“, die das Zukunftsforschungsinstitut 2b Ahead Thinktank mit dem Brandschutzspezialisten Hekatron und dem Sicherheitsfacherrichter Schlentzek & Kühn erstellt hat.

Hekatron-Geschäftsführer Peter Ohmberger.
Hekatron-Geschäftsführer Peter Ohmberger.

„Die Digitalisierung und Vernetzung durchdringt mit exponentiell wachsendem Tempo mehr und mehr Lebens- und Arbeitsbereiche – die Lebens- und Arbeitswelten der Menschen des Jahres 2026 werden sich grundlegend von den heutigen unterscheiden“, lautet einer der Ausgangspunkte der neuen Trendstudie.

Weit über Computer und Smartphones hinaus entwickeln sich laut Studie nach und nach alle Gegenstände, deren Nutzen sich durch Vernetzung steigern lässt, zu Internetgeräten – „das ‚Internet der Dinge’ umfasst in Zukunft nicht nur einzelne Häuser, sondern ganze Städte, letztlich die ganze Welt“, sagen die Autoren der Trendstudie voraus. Smart Home und Smart Building – heute schon in aller Munde und in Ansätzen auch schon vorhanden – werden sich weiter perfektionieren und zur Smart City zusammenwachsen. „Entscheidend ist dabei, dass in Zukunft alle Bauteile eines Gebäudes – also wirklich jedes einzelne Teil – zur Sicherheit eines Gebäudes beitragen werden“, betont Peter Ohmberger, Geschäftsführer der Hekatron Vertriebs GmbH.

Dies werde durch die Tatsache ermöglicht, dass einerseits die notwendige Sensorik in den nächsten Jahren noch deutlich kostengünstiger und praktisch in jedes Bauteil integriert sein werde, ergänzt Ohmberger. „Zweitens werden alle Gewerke über interoperatible Netzwerke verbunden sein und drittens werden die intelligenten Algorithmen und notwendigen Rechnerleistungen zur Verfügung stehen. Dadurch werden ganz neue Geschäftsmodelle entstehen. Das Produkt wird Mittel zum Zweck, viele ‚analoge’ Prozesse werden ‚digitalisiert’ und daraus resultierend ganze Wertschöpfungsketten und Wertschöpfungscluster einfach verschwinden.“

Peter Ohmberger prognostiziert weiter: „Firmen, die heute nur Teilgewerke wie Brandmeldeanlagen, Einbruchmelde-anlagen oder zum Beispiel Zutrittskontrollen herstellen und vertreiben, müssen sich grundlegend neu aufstellen, wenn sie am Markt im digitalen und vernetzten Zeitalter der Gebäudetechnik bestehen wollen. Wir bei Hekatron haben diesen Weg bereits eingeschlagen – aktuell mit unserem umfassenden Dienstleistungsprogramm Hplus und mit Kooperationspartnern, die diese Entwicklungen mit uns vorantreiben können und werden.“

Weit über physische Sicherheit hinaus

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Technologie steigert bereits heute die Sicherheit unserer Gebäude mit Brandmeldeanlagen, Gegensprechanlagen, Überwachungskameras und elektronischen Eingangskontrollen. Aber die Entwicklung geht weiter und bietet laut Studie sieben technologisch mögliche Sicherheitsversprechen: Das sichere Gebäude der Zukunft wehrt nicht nur Gefahren für Leib und Leben ab. Trotz eines Mehr an Technik wird es einfacher – unabhängig von Alter, Bildung und Kulturkreis, können die Nutzer das Smart Home von morgen intuitiv bedienen und Installationen im Plug and Play-Verfahren selbst vornehmen. Zudem steigert das sichere Gebäude den Komfort, indem es seinem Bewohner Aufgaben abnimmt. Flexibel stellt es sich auf die individuellen Lebensphasen und -situationen seiner Nutzer ein. Darüber hinaus steigert die Technologie die Effizienz des Gebäudes, vor allem was den Einsatz von Ressourcen wie Energie, Zeit und Geld angeht.

Die Gebäude-Intelligenz der Zukunft erlaubt es zudem, die Gesundheit seines Nutzers zu überwachen und zu verbessern. Indem es verschiedene Daten erfasst, die Aufschlüsse über die Gesundheit der Bewohner erlauben, ermöglicht es ein umfassendes Gesundheitstracking und kann auch proaktiv tätig werden, indem es beispielsweise Stürze älterer Menschen verhindern hilft. Das siebte und letzte technologisch mögliche Sicherheitsversprechen ist gleichzeitig das umfassendste: Das sichere Gebäude wird integraler Teil des Lebens. Es bietet die zentrale Schnittstelle zu Finanzen, Entertainment und Gesundheit, sammelt und verarbeitet Daten aus allen diesen Bereichen und schafft einen Mehrwert für den Nutzer, indem es auf seine Bedürfnisse zielgenau reagiert.

Datenschutz bekommt eine neue Bedeutung

Bei der Vielzahl der Daten, die zukünftig gesammelt und auch in Zusammenhang mit der Vernetzung per Fernzugriff verfügbar gemacht werden können, spielt natürlich auch der Datenschutz eine wichtige Rolle. Es zeichnet sich ab, dass immer größere Teile der Bevölkerung ihre Daten nicht verheimlichen wollen, dass der Datenschutz ihnen aber nach wie vor eminent wichtig ist.

„Vertrauen ist gerade in der digitalen Welt der entscheidende Keyfaktor. Dabei spielen Datenschutz, Datensicherheit sowie die Hoheit über ‚meine’ Daten die entscheidende Rolle. Gerade beim Thema Sicherheit ist es unabdingbar, dass der Kunde Herr über ‚seine’ Daten bleibt. Er allein entscheidet darüber, welchen Grad der Datenbereitstellung und damit auch welchen Grad des Mehrwertes und der Performance er durch die digitalen Geschäftsmodelle nutzen möchte. Wir liefern absolute Transparenz, garantieren den sicheren Umgang mit seinen Daten und verpflichten uns ohne wenn und aber, ihm am Ende der Geschäftsbeziehung ‚seine’ Daten wieder komplett zurückzugeben“, erläutert Peter Ohmberger. „Damit wir als Spezialist für Brandmeldetechnik eine solche Garantie auch geben können, ist es entscheidend, dass wir die gesamte Kette, vom eigenen Sensor im Gebäude bis zur eigenen Cloud, beherrschen, also die Hoheit über die uns anvertrauten Daten besitzen – und diese haben wir dank unserer durchgängigen Systemtechnik für den privaten und industriellen Bereich bis hin zum eigenen Cloud Datenzentrum in der Schweiz.“

Änderungen weit über die Branche hinaus

Wie Peter Ohmberger ausführt, bringt die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung nicht nur für die Bewohner und Nutzer eines Smart Home oder Smart Buildings radikale Änderungen mit sich: „Viele Berufsbilder werden sich durch diesen Prozess komplett verändern oder gar verschwinden. Wer braucht denn noch den Berater, den Verkäufer oder zum Beispiel den Wartungstechniker und den Instandhalter, wenn die digitale Plattform so viel Wissen, Expertise, Flexibilität und Transparenz mitbringt und damit den Status der Systeme oder die Bedürfnisse der Nutzer oder Bewohner vielleicht sogar besser kennt als diese selbst? Die Trendstudie prognostiziert eine Ära der Vollbeschäftigung, aber die Tätigkeiten werden andere sein und viele Menschen und damit auch Firmen werden sich für neue Aufgaben und neue Herausforderungen qualifizieren und weiterentwickeln müssen oder durchs Raster fallen.“

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