Die Verknüpfung von Aufzugsteuerung und Zutrittssystem kann in Gebäuden deutliche Synergien nutzbar machen, Mehrwerte schaffen und zu höherer Sicherheit führen – so etwa, wenn man damit eine Sicherheitsschleuse realisiert, die Personenströme lenkt. Zukunftsfähige Lösungen für die Gebäudesicherheit werden zu Smart Facility Management, wenn sie vorausschauend geplant werden. Ein Aufzug ist primär ein Mittel, um bequem Höhenunterschiede zu überwinden. Mit der Zutrittskontrolle bringen viele ihn nicht unbedingt in Verbindung. Aus dem Blickwinkel eines Sicherheitsverantwortlichen betrachtet, ist ein Aufzug eine Art eine Schleuse, um von einem Gebäudeteil zu einem anderen zu gelangen. Ist man sich dieser Problematik bewusst, sollte dies bei der Planung des Unternehmensschutzes in den Fokus genommen werden und grundsätzlich geklärt werden: Sollen die Aufzüge eines Gebäudes für alle Personen und alle Etagen freigegeben werden? Dürfen einzelne Stockwerke nur von bestimmten Personenkreisen angefahren werden? Wie setze ich diese Limitierung effektiv um? Hier setzt die Zutrittskontrolle an. Eine Zielwahlsteuerung für Aufzüge kann über eine leistungsfähige Software umgesetzt werden.
Aufzugsteuerung zur Etagenwahl lässt Mitarbeiter nur in für sie freigegebenen Etagen fahren
Die freigegebenen Stockwerke werden im Zutrittsprofil des Kartennutzers definiert und über die digitalen Ausgänge eines Zutrittskontrollmanagers aktiviert. Die Anzahl der möglichen Stockwerksberechtigungen richtet sich nach der Anzahl der digitalen Ausgänge des Zutrittskontrollmanagers. Mit Zutrittslesern, die sich für eine Montage im Aufzug eignen, wird die Aufzugsteuerung in die Praxis umgesetzt. Steigt eine Person in den Aufzug, nutzt sie eine RFID-Karte um den Aufzug zu bedienen – der Aufzug steuert direkt die freigegebene Etage an.
Tritt die Person aus dem Lift, befindet sich sich zwar in einer freigegebenen Etage, dennoch kann es notwendig sein, dass auch hier Türen mit Zutrittskontrolle gesichert werden. Einzelne Büros können mit Hilfe von nicht-vernetzten elektronischen Türdrückern oder Schließzylindern gesichert werden. Diese Zutrittsleser sind als offline-Variante besonders praktisch, da sie batteriebetrieben stand-alone funktionieren. Eine Verkabelung ist nicht notwendig, die Montage erfolgt direkt am Türdrücker. Die Zutrittsrechte dafür werden tagesaktuell auf Mitarbeiterkarten übertragen, zum Beispiel bei der ersten Buchung am Haupteingang.
Zutrittssystem und Aufzugsteuerung zur optimalen Auslastung in der Rushhour verbinden
Welchen Zusatznutzen bringt eine intelligente Aufzugsteuerung? Denkt man einen Schritt weiter, kann die Zutrittskontrolle in Kombination mit den Aufzügen auch eine strukturierende Aufgabe übernehmen. So können in der morgendlichen Rushhour die Personenströme innerhalb des Gebäudes gelenkt werden. Die Frage ist dabei, wie können Mitarbeiter schnell auf alle vorhandenen Aufzüge verteilt werden? Wie lassen sich unnötige Wartezeiten zu vermeiden? Die Lösung bringt eine Kombination aus Vereinzelungsanlage und Zutrittsleser. Mitarbeiter, die in das Gebäude kommen, buchen mit ihrem Mitarbeiterausweis am Drehkreuz und melden sich im System an. Mit dieser Kartenbuchung wird gleichzeitig ein Signal an die Aufzugsteuerung übermittelt, dass ein Mitarbeiter einer bestimmten Etage angekommen ist. Die Software ruft den nächsten freiwerdenden Aufzug herbei. Noch bevor der Mitarbeiter das Ende der Drehsperre erreicht hat, zeigt ein Display bereits an, welcher Aufzug als nächstes bereit steht. Die Person kann sich direkt zu diesem Aufzug begeben und hat keine Wartezeiten. Die Aufzüge werden optimal ausgelastet.
Die Verknüpfung von Zugangskontroll-Software mit der Zielwahlsteuerung optimiert den reibungslosen Personenfluss im Gebäude, minimiert Wartezeiten der Nutzer und erhöht den Komfort. So können Aufzüge in einem Bürogebäude auch in stark frequentierten Stunden optimal ausgelastet werden und die Wartezeiten an den Personenbeförderungsanlagen werden verkürzt.
Zutrittsleser in verschiedenen Varianten für alle Anwendungsfälle
Wenn Zutrittskontrolle sich durch eine hohe Flexibilität auszeichnet, können zusätzliche verschiedene Gewerke angebunden werden, um die Unternehmenssicherheit umfassend zu organisieren. Schon die verschiedene Installationsorte und -bedingungen erfordern unterschiedliche Zutrittsleser-Modelle. RFID-Leser zur Auf- oder Unterputzmontage sind das Standard-Instrument der Zutrittskontrolle. Darüber hinaus sollten auch Zutrittsleser kombinierbar sein, die sich für spezielle Aufgaben eignen, wie den Einbau DIN-Schalterprogramme oder Türkommunikationsanlagen. Für die Aufzugsteuerung lassen sich Zutrittsleser verwenden, die für die Installation auf Metall vorgesehen sind. Für besonders schmale Installationsorte für Türzargen oder Rahmen sollten zum Beispiel besonders schmale Variante zur Verfügung stehen. Elektronische Türdrücker oder Schließzylinder ergänzen die Online-Leser an den Türen und Toren, an denen keine Verkabelung möglich ist, zum Beispiel bei Brandschutztüren oder gläsernen Bürotüren. Die Zutrittsleser werden über ein gemeinsames RFID-Ausweissystem bedient. Es empfiehlt sich der Einsatz aktuellster Lesertechnologie wie Mifare Desfire oder Legic Advant, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten. Für anspruchsvolle Schutzszenarien werden biometrische Zutrittsleser für Hochsicherheitsbereiche eingesetzt, zum Beispiel wenn eine Zwei-Faktor-Authentifizierung vorgeschrieben ist, wie für den Schutz von Rechenzentren oder Forschungslaboren. Die biometrische Handvenenerkennung oder ein Fingerprint-Zutrittsleser verbinden Sicherheit mit Komfort.
Planung von Synergien durch die Experten für Zutrittskontrolle und Gebäudesicherheit
Als zentrales Managementsystem dient die Zutrittskontroll-Software. Über die https oder OPC-Schnittstelle öffnet sich die Zutrittskontroll-Software und bündelt weitere sicherheitsrelevanten Anwendungen: zum Beispiel kann eine EMA-Anlage über einen Zutrittsleser scharf geschaltet werden. Mittels eines integrierten OPC-Servers können unberechtigte Türöffnungen oder Tore, die zu lange offen stehen, direkt in einem zentralen Gefahrenmanagementsystem angezeigt werden und die Sicherheitsabteilung informiert werden. Besonders gut eignet sich die Kombination der Zutrittskontrolle mit einer Videoüberwachung. Diese bringt zusätzliche Sicherheit und Aufklärung von Zutrittsereignissen, vor allem außerhalb der regulären Betriebszeiten. In Verbindung mit einer Videomanagementsoftware werden aufgezeichnete Videodaten zur schnellen Gefahrenanalyse auf Grund von Alarmen direkt in der Zutrittskontrolle angezeigt.
Wenn die Zutrittskontrolle leistungsstark und flexibel ist, kann die Gebäudesicherheit umfassend so aufgesetzt werden, dass alle Schleusen und Eingänge überwacht werden – die Aufzugsteuerung kann dann als Teil der Zutrittskontrolle mit abgedeckt werden. Wenn solche Synergien in der Gebäudesicherheit umgesetzt werden sollen, empfiehlt sich eine Planung und Vorort-Begehung durch Projektspezialisten. Die Experten weisen auf Sicherheitslücken hin und können aufzeigen, welche Gewerke kombinierbar sind.
Susanne Plank, PR und Content Marketing, PCS Systemtechnik GmbH