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Videosicherheit 3. September 2019

Systemsicherheit: Die andere Seite von KI und IoT

Vivotek nutzt neue Technologien wie KI und IoT, legt aber gleichzeitig großen Wert auf die Systemsicherheit seiner IP-Kameras und kooperiert mit Trend Micro.

Über die Chancen, die neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und das Internet der Dinge (IoT) speziell Anbietern von IP-Kameras bieten, und welche Bedeutung die Systemsicherheit dabei einnimmt: darüber sprach PROTECTOR mit Christian Heibges, Business Development Manager DACH, von Vivotek.

PROTECTOR: Herr Heibges, Vivotek hat kürzlich zwei neue Modelle seiner H.265 Fischaugenkameras auf den Markt gebracht, die mit intelligenten Technologien wie Deep Learning und Artificial Intelligence ausgestattet sind. Zu was sind die Kameras alles fähig?

Christian Heibges: Angetrieben von unserem KI-System (Künstliche Intelligenz) zur Verfolgung von Personen, bieten die beiden Kameras eine Vielzahl an Funktionen. Die Einbruchserkennungsfunktion schützt beispielsweise alle definierten Bereiche vor nicht-autorisiertem Zugang. Eine weitere Funktion erkennt und errechnet, wie viele Personen sich in einem bestimmten Bereich aufhalten und löst Alarm aus, wenn die Kapazität für diesen Bereich überschritten wird.

Und die Funktion zur Erkennung von „Herumlungern“ zeigt an, wenn sich eine oder mehrere Personen zu lange in einem ausgewählten Bereich aufhalten. Neben der gesteigerten Funktionalität sind beide Kameras zudem mit der Anti-Intrusion-Software von Trend Micro ausgestattet und bieten dem Nutzer so ein erhöhtes Maß an Netzwerksicherheit. Das Gesamtpaket dieser hochentwickelten Funktionen macht die neuen Fischaugenkameras hochintelligent und gleichzeitig sicher.

In der Vergangenheit wurden Überwachungskameras nur für Security-Zwecke entwickelt. Die Vermeidung von Fehlalarmen ist dabei aber bis heute eine Herausforderung in der Branche. Mit Hilfe von KI können die beiden smarten Fischaugenkameras FE9191 und FE9391-EV zwischen der Bewegung von Personen und Objekten unterscheiden. Mit der Smart 360 VCA-Technologie zur Videoanalyse können diese Kameras ihren Einsatzbereich über reine Sicherheitsanwendungen hinaus ausdehnen und werden zu intelligenten Sensoren, die feststellen können, ob sich, und wenn ja, wie viele Personen sich über welchen Zeitraum in einem bestimmten Bereich aufgehalten haben. Wir versuchen Einzelhändlern zu helfen, ihre Geschäftsabläufe zu optimieren und gleichzeitig ihre Werte über eine verlässliche Erkennung zu schützen.”

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Epochaler Übergang ins Zeitalter von KI und IoT

Wie beurteilen Sie das Potenzial dieser Technologien für die Sicherheitsindustrie im Allgemeinen?

Mit den rasanten Veränderungen in der Industrie und der IoT-Ära treten wir nun in das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz ein. Im Sicherheitsgeschäft geht es nicht mehr um den Preis, sondern um die Mehrwerte für verschiedene Anwendungen. Diese zusätzlichen Werte stammen aus der Videoanalyse.

Viele Sicherheitstechnikunternehmen verfügen über hervorragende Erkennungs- und Analysefunktionen, insbesondere bei der Gesichtserkennung. Unser Fokus lag schon immer darauf, wie wir Fehlalarme reduzieren und die Intelligenz verbessern können. Deshalb konzentrierte sich Vivotek neben der Gesichtserkennung auf die Entwicklung fortschrittlicher VCA-Funktionalitäten, die sowohl Personen und Fahrzeuge erkennen als auch intelligente Suchvorgänge durchführen können. Wir versuchen unser Bestes, damit sich die Menschen mit der KI sicher fühlen. Dazu erstellen wir Analysen, die die tatsächlichen Anforderungen der Benutzer erfüllen und gleichzeitig die Privatsphäre des Einzelnen schützen.

Kooperation mit Trend Micro erhöht Systemsicherheit der IP-Kameras

Vivotek kooperiert bereits seit einiger Zeit mit Trend Micro im Bereich Cybersicherheit. Wie hoch sind die Gefahren von IT-Angriffen auf IP-Kameras im Allgemeinen? Wie sieht die Zusammenarbeit konkret aus?

Gemeinsam mit Trend Micro Incorporated haben wir 2018 im Rahmen der Kampagne "Security Within Security" die weltweit ersten IP-Kameras vorgestellt, die in die Anti-Intrusionssoftware von Trend Micro integriert sind. Im Jahr 2019 erweitern wir diesen Schutz auf die neueste Cybersecuritylösung von der Frontend-Netzwerkkamera über den Netzwerk-Videorekorder bis hin zur Backend-Videomanagement-Software.

Vor kurzem gab Trend Micro bekannt, dass es in nur fünf Monaten fünf Millionen versuchte Cyberangriffe auf IP-Kameras blockiert hat. Durch die Analyse der Daten von 7.000 IP-Kameras stellte Trend Micro fest, dass die IP-basierte Überwachungsbranche massive Cyberangriffe bekämpft, aber die Mehrheit der Befragten hat nur wenige Gegenmaßnahmen ergriffen. Nach der Analyse von Trend Micro waren 75 Prozent aller blockierten Cyberattacken-Vorfälle so genannnte „Brute-Force-Login“-Versuche. Kompromittierte Passwörter können sofort zu einer Verletzung von Inhalten führen und öffnen die Tür für die weitere Systemnutzung. Basierend auf diesen Sicherheitsdaten gibt es ein klares Muster, dass Angreifer IP-Überwachungsgeräte mit gängiger Malware, beispielsweise Mirai-Varianten sowie bekannte System-Schwachstellen ins Visier nehmen.

Vivotek hat umfangreiche Ressourcen in die Entwicklung einer ganzheitlichen Lösung für das Cybersicherheitsmanagement investiert, die es Anwendern ermöglicht, schnell auf Bedrohungen zu reagieren und die damit verbundenen Cyberrisiken zu minimieren. Wir werden weiterhin mit Trend Micro zusammenarbeiten, um unseren Kunden weltweit zuverlässige Lösungen anzubieten.

Vivotek will das Auge im Internet der Dinge werden

Wie sehen die Pläne von Vivotek für die Zukunft aus? Welche vertikalen Märkte haben Sie vor dem Hintergrund im Blick, dass sich intelligente Technologien rasant weiter entwickeln?

Vivotek strebt danach, das Auge im Internet der Dinge (IOT) zu werden. Kameras bieten grundsätzlich die Möglichkeit, die Vision umzusetzen, Werte für viele vernetzte Geschäftslösungen zu schaffen. Darüber hinaus werden Kameras mit den laufenden technologischen Fortschritten in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Machine Learning immer intelligenter und können den Endanwendern zusätzliche wertvolle und aussagekräftige Daten beziehungsweise Informationen liefern.

Unser Ziel ist es, den Wert von IP-Video für mehr Partner und Anwendungen zu fördern, sowohl was die Sicherheit betrifft als auch darüber hinaus. Außerdem ergreifen wir proaktive Maßnahmen, um der Herausforderung der Cybersicherheit zu begegnen. Bei den vertikalen Lösungen haben wir uns auf drei vertikale Märkte konzentriert, darunter Einzelhandel, Transport und Gebäudeautomation. Vivotek hat intelligente IP-Kameras eingeführt, die detaillierte Datenanalyse ermöglichen und Nutzern dabei helfen, die Sicherheit zu erhöhen und Geschäftsprozesse zu optimieren.

Im Bereich der Straßenüberwachung haben wir beispielsweise in Zusammenarbeit mit vielen Drittanbietern verschiedene intelligente Funktionen zur Kennzeichenerkennung entwickelt, die so konfiguriert werden können, dass sie Kennzeichen in vielen verschiedenen Ländern erfassen können. In der Gebäudeautomation arbeitet Vivotek mit Delta Electronics zusammen, um die Kameras in deren Gebäudeleitsystem zu integrieren. Vivotek wurde im Jahr 2000 gegründet. Nächstes Jahr feiern wir nicht nur unser 20-jähriges Bestehen, sondern werden auch eine neue Kampagne vorstellen, wie wir auch in Zukunft weiter erfolgreich für eine sichere Gesellschaft sorgen werden.

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