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Personalien 22. Juni 2022

Tiesler neuer Präsident des BBK

Ralph Tiesler tritt das Amt als Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) an.

Ralph Tiesler ist der neue Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Ralph Tiesler ist der neue Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat Ralph Tiesler als neuen Präsidenten des BBK vorgestellt. Er tritt damit die Nachfolge von Armin Schuster an, der seit April Staatsminister des Innern in Sachsen ist.

Faeser und Tiesler betonten die gewachsene Bedeutung des Bevölkerungsschutzes angesichts der vielfältigen Krisen der vergangenen Jahre. Neben den durch die Coronapandemie und die Flutkatastrophe 2021 zu Tage getretenen Herausforderungen für das Krisenmanagement in Deutschland gelte es nun vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, ein besonderes Augenmerk auf den Zivilschutz zu legen.

Präsident Tiesler mit breiter Erfahrung im Krisenmanagement

Sie freue sich sehr, dass sie mit Tiesler einen sehr erfahrenen Krisenmanager für die Spitze des BBK habe gewinnen können. Tiesler hat THW-Auslandseinsätze koordiniert, die Flüchtlingsaufnahme 2015 mit gemanagt und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Krisenmanagement. Die dringend notwendige Neuaufstellung des Bundesamts liege damit in sehr guten Händen, so Faeser. Man wappne sich für die Zukunft sehr viel stärker gegen Krisen und Klimafolgen. Der Bevölkerungsschutz habe nun endlich die Priorität, die er schon längst hätte haben müssen. Man werde für moderne Warnsysteme wie Cell Broadcast sorgen – also gezielte Warnhinweise direkt aufs Handy. Man werde modulare Unterkünfte und die schnelle, umfassende Versorgung in Notsituationen ausbauen und zudem die Zusammenarbeit von Bund und Ländern viel enger verzahnen: im Gemeinsamen Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz beim BBK, das man gerade gemeinsam mit den Ländern gegründet habe, und mit einem gemeinsamen Ressourcenmanagement.

Herausforderungen für das BBK

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Wir bräuchten eine bessere Krisenvorsorge und einen starken Bevölkerungsschutz, forderte Tiesler. Als Präsident des BBK sehe er es als besondere Aufgabe, Deutschland auf allen Ebenen krisenfester zu machen. Als einen Schwerpunkt seiner Amtszeit sehe er deshalb, dass das BBK die Zusammenarbeit aller Akteure im Bevölkerungsschutz weiter fördere und vertiefe. Denn aus seiner Zeit als Vizepräsident des BBK wisse er, wie wichtig dafür die enge Abstimmung zwischen Bund, Ländern und der kommunalen Ebene, den Hilfsorganisationen, Feuerwehren, dem THW, der Bundeswehr, anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren, der Wirtschaft und der Wissenschaft sei. Ein wichtiger Schritt hin zu besserer Vernetzung sei das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz, das man beim BBK aufbaue. Man bräuchte außerdem eine bessere Risiko- und Krisenkommunikation gegenüber der Bevölkerung, so Tiesler weiter. Man wolle die Bürger mit ihren Bedarfen und Bedürfnissen unterstützen. Dazu bedürfe es eines Dialogs und eines partnerschaftlichen Zusammenwirkens mit der Bevölkerung.

Wie können schnell Notunterkünfte geschaffen werden? Beim Pilotprojekt „Labor Betreuung 5.000“ können 5.000 Menschen in kürzester Zeit  untergebracht werden.
Notunterkünfte: Pilotprojekt „Labor Betreuung 5.000“
Notunterkünfte werden oft über Nacht gebraucht. Wie das gelingen kann, zeigt das Pilotprojekt „Labor Betreuung 5.000“ des BBK.

Tiesler ist seit 30 Jahren im Bundesdienst tätig, davon 24 Jahre im Bevölkerungsschutz. Der Jurist begann seine Laufbahn 1992 im Einsatzreferat des Technischen Hilfswerks. 1993 wurde er Mitglied des Disaster Assess-ment and Coordination Teams der Vereinten Nationen. Ab 1995 koordinierte er die Auslandseinsätze des THW. Seither ist er ununterbrochen in Führungsaufgaben tätig. 2002 übernahm er die Abteilungsleitung für Krisenmanagement im BBK und war unter anderem für das Gemeinsame Lagezentrum von Bund und Ländern bei großflächigen Gefahrenlagen verantwortlich. Von 2009 bis 2016 war er Vizepräsident des BBK. Von September 2015 an koordinierte er zunächst in München die Verteilung von Geflüchteten und übernahm im Anschluss die Leitung des Stabs zur Koordinierung der Flüchtlingsankunft im Bundesinnenministerium. Von Oktober 2016 bis Juni 2018 war er Vizepräsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Bis zu seiner Ernennung als neuer Präsident des BBK war Tiesler seit September 2018 Direktor des Bundesinstituts für Sportwissenschaft.

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