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Unternehmen 6. Februar 2023

Trends in der Gebäudetechnik im Jahr 2023

Honeywell sieht „Electrify Everything“ und eingebettete Cybersicherheit als Motoren für Veränderungen in der Gebäudetechnik in diesem Jahr.

System Security Specialist Working at System Control Center. Room is Full of Screens Displaying Various Information.
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Honeywell hat seine Prognosen für aufkommende Trends veröffentlicht, die den Gebäudebetrieb und die Technologien im Jahr 2023 und darüber hinaus beeinflussen werden. Experten des Herstellers geben Einblicke in die Möglichkeiten, Gebäude nachhaltiger, sicherer und bewohnerorientierter zu machen. Honeywells Prognosen für 2023 umfassen sowohl bestehende als auch aufkeimende Trends:

1. Beschleunigung der „Electrify Everything“-Bewegung

 Im Mai 2022 schlug die Europäische Kommission einen Plan vor, um die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas zu verringern, aber auch um den Übergang der EU zu sauberer Energie zu beschleunigen. Um Anreize für diese Umstellung zu schaffen, hat die EU in diesem Jahr außerdem 1,1 Mrd. EUR zur Finanzierung von sieben innovativen, groß angelegten Projekten für saubere Energie bereitgestellt, die aus den Einnahmen des Emissionshandelssystems finanziert werden. Da Gebäudeeigentümer überall auf der Welt von Interessengruppen und Aufsichtsbehörden zunehmend unter Druck gesetzt werden, den Energieverbrauch zu senken und die Kohlenstoffbelastung ihrer Anlagen zu reduzieren, wird sich der Trend zur Elektrifizierung beschleunigen.

„Ein vollständig elektrisch betriebenes Gebäude erfordert nicht nur einen tragfähigen Nachhaltigkeitsplan, sondern auch eine intelligente Steuerungsstrategie, die mit der Festlegung realistischer Grundwerte für die aktuelle Energieleistung und einer eingehenden Prüfung der bestehenden Infrastruktur, einschließlich der Energieversorgung und -nachfrage, beginnt“, so Udaya Shrivastava, Vice President und CTO bei Honeywell. „Es erfordert auch kreatives Denken, Investitionen in sofort einsatzbereite Technologien und eine ganzheitliche Anstrengung im gesamten Unternehmen. Diese Veränderungen mögen unerschwinglich erscheinen, aber es gibt Lösungen, die die Betriebskosten messbar senken und zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen beitragen können.“

2. Cybersicherheit eingebettet und integriert in digitale Innovation

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 Da das Internet der Dinge (IoT) immer mehr Systeme der Betriebstechnik (OT) und der Informationstechnologie (IT) miteinander verschmilzt und Cyberangriffe sowohl häufiger als auch raffinierter werden, wird fortschrittliche Cybersicherheit gestützt auf Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) zur Grundlage für die Entwicklung digitalisierter Gebäudetechniksysteme werden. Gleichzeitig wird der Mangel an Fachkräften für Cybersicherheit wahrscheinlich eine Herausforderung bleiben.

„Im Allgemeinen besteht immer noch ein Mangel an Verständnis dafür, wie wichtig es ist, die OT-Infrastruktur zu härten und für den Fall eines Cyberangriffs die richtigen Protokolle bereitzuhalten“, sagte Mirel Sehic, Vice President und General Manager, Buildings Cybersecurity bei Honeywell. „Cybersicherheit fängt bei der Technologieentwicklung an, und im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung müssen Ingenieure und Produktentwicklungsteams einen Security- und Privacy-by-Design-

3. Dynamisch reagierende Gebäude werden möglich sein

Bei der Gebäudesteuerung wurden bisher Sollwerte verwendet, die davon ausgingen, dass jeder Raum zu 100 % belegt ist, was aufgrund des Anstiegs der hybriden Arbeitskräfte nicht mehr die Norm ist. Der Global Status Report for Buildings and Construction 2022 stellte fest, dass der Gebäude- und Bausektor im Jahr 2021 für 34 % des Energiebedarfs und 37 % der energie- und prozessbedingten CO2-Emissionen verantwortlich war. Gebäudemanagementsysteme werden zunehmend KI/ML-Algorithmen nutzen, um sowohl die Energieeffizienz als auch das Wohlbefinden von Bewohnern beziehungsweise Mitarbeitern zu optimieren, die nicht länger als sich gegenseitig ausschließende Prioritäten betrachtet werden. Diese Algorithmen können ausgeklügelte Modelle erstellen, die versteckte Energieverschwendung aufdecken, indem sie die Bedingungen und den Bedarf mit der aktuellen Belegung, den Wetterbedingungen und den Preisen der Versorgungsunternehmen abwägen.

„Für Gebäudeeigentümer ist es unabdingbar geworden, in naher Zukunft sinnvolle Veränderungen in Bezug auf ihre CO2-Belastung vorzunehmen“, so Manish Sharma, Vice President und General Manager of Sustainable Buildings bei Honeywell. „Dazu brauchen sie bessere Daten über ihren Betrieb. Angesichts des gestiegenen Bewusstseins für Investitionen in Nachhaltigkeit ist es für Unternehmen entscheidend zu wissen und den Stakeholdern mitzuteilen, wie ihre Einrichtungen ihre Energiegrundlagen optimieren, um letztendlich ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren, ohne dabei das Nutzererlebnis zu beeinträchtigen.“

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4. Städte werden sich bemühen, die Energieresilienz in ihre Betriebspläne aufzunehmen

Da extreme Klima- und Wetterereignisse immer häufiger auftreten, wird die Widerstandsfähigkeit im Energiebereich weiter an Bedeutung gewinnen. Städte und Gemeinden werden Lösungen benötigen, mit denen sie besser auf Stromausfälle reagieren können, insbesondere wenn diese kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser und Verkehrsleitsysteme betreffen. Mikronetze und Batteriespeichersysteme, die adaptive Echtzeit-Steuerungsstrategien nutzen, werden den Städten dabei helfen, auch nach Katastrophen weiterhin wichtige Dienstleistungen zu erbringen.

„Im Jahr 2023 können wir insbesondere in den Vereinigten Staaten mit erheblichen öffentlichen Investitionen in die Widerstandsfähigkeit von Gemeinden rechnen, die zum Teil durch die 1,2 Billionen Dollar an Bundesmitteln aus dem Infrastructure Investment and Jobs Act unterstützt werden“, sagte Matthew Britt, General Manager, Sustainable Cities and Communities, Honeywell. „Gemeinden, die Programme zur Energieresilienz in ihre nachhaltigen Smart-City-Initiativen einbinden, werden besser darauf vorbereitet sein, Stromausfälle abzufedern, ihre Betriebskosten zu senken und gleichzeitig ihre Nachhaltigkeitsinitiativen zu unterstützen.“

Diese Trends verkörpern ein gemeinsames Thema: Technologie wird immer mehr zu einem integralen Bestandteil aller Facetten des Gebäudebetriebs. Ganz gleich, ob sie dazu beiträgt, die CO2-Belastung zu verringern, Cyberangriffe abzuwehren, die Energieleistung und das Wohlbefinden der Bewohner sowie Mitarbeiter zu optimieren oder Gemeinschaften in Krisenzeiten widerstandsfähiger zu machen – sie kann einen Wettbewerbsvorteil bieten und zur Senkung der Betriebskosten beitragen.

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