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Kinderwagen-Bremse 4. Dezember 2012

TU Darmstadt gewinnt Cosima 2012

Mit einem intelligenten Brems- und Identifikationssystem, das die Sicherheit von Kinderwagen erhöht, haben vier Studenten der TU Darmstadt den Wettbewerb Cosima (Competition of Students in Microsystems Applications) 2012 gewonnen.

Das Team der TU Darmstadt (von links): Tobias Fritzsche, Simone Rudolph, Johannes Bilz und Ye Ji Park.
Das Team der TU Darmstadt (von links): Tobias Fritzsche, Simone Rudolph, Johannes Bilz und Ye Ji Park.

Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, bei denen ein Kinderwagen von einem vorbeifahrenden Fahrzeug erfasst wird oder unbeobachtet ins Rollen gerät. An diesem Punkt setzt das Sicherheitskonzept der Gruppe „EMKinderwagen“ der TU Darmstadt an. Das System erkennt, wenn der Kinderwagen ungewollt zu rollen beginnt und bremst in diesen Situationen automatisch ab.

Die elektronischen Komponenten können an jeden Kinderwagen angebracht werden, der über eine eingebaute Bremse verfügt. Weiterhin bietet das System die Möglichkeit, dass der Kinderwagen nur von autorisierten Personen bewegt werden kann, die über ein Bluetooth-Handy erkannt werden. Das System wird nach der Erkennung freigegeben, die Bremse aber erst gelöst, sobald die autorisierte Person den Griff des Kinderwagens berührt.

Ye Ji Park, Simone Rudolph, Johannes Bilz und Tobias Fritzsche von der TU Darmstadt erhielten mit dem ersten Platz ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Mit dem Wettbewerb von VDE und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sollen neue Einsatzmöglichkeiten von Mikrosystemen gefunden werden.

Mit dem Projekt XPanel stellte das Team der Westsächsischen Hochschule Zwickau ein intelligentes System zur Beleuchtung von Gehwegen vor. Sabrina Lederer, Katja Meinel, Tommy Müller, Björn Kretschmar, Sebastian Stelzner und Michael Schramm freuten sich über den zweiten Platz.

Herkömmliche Bewegungsmelder verbrauchen oftmals zu viel Strom, da sie nicht nur durch Menschen, sondern auch durch Tiere ausgelöst werden und dann umsonst leuchten. Das intelligente System zur Beleuchtung von Gehwegen des Teams der Zwickauer Hochschule wird erst durch einen Druck von rund 30 Kilogramm aktiviert. Das Beleuchtungssystem läuft dann mit dem Benutzer, in dem einzelne Platten beleuchtet werden. Für die Gehwegplatten wird eine Energiespeichereinheit verwendet, die Solarmodule oder -panels und einen NiMH-Akkumulator enthält.

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Ebenfalls den zweiten Platz belegten Franziska Emmerich, Caroline Schultalbert, Florian Bansemer und Tizian Schneider von der Universität des Saarlandes mit dem Projekt Quasimodo, das die Stellung der Wirbelsäule mittels 3D-Winkelsensoren erfasst und zur Rückengesundheit beitragen soll.

Seit 2009 richten VDE und BMBF jährlich den Studentenwettbewerb Cosima aus, bei dem Studierende neuartige Anwendungen für Mikrosysteme entwickeln. Gesucht werden insbesondere Anwendungen, die die Interaktion zwischen Mensch und Technik in verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens verbessern und erleichtern. Anmeldeschluss für 2013 ist der 31. Mai 2013.

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