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BDGW 10. April 2012

Überfälle auf Geldtransporte lohnen nicht

Fast 20 Jahre nach einem Überfall mit Todesfolge auf einen Geldtransporter in Brandenburg wurde am 19. März 2012 ein heute 61-Jähriger zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Dr. Harald Olschok, BDGW-Hauptgeschäfts-führer.
Dr. Harald Olschok, BDGW-Hauptgeschäfts-führer.

„Wir begrüßen dieses hohe Strafmaß für einen besonders brutalen Raubüberfall und hoffen auf die davon ausgehende abschreckende Wirkung auf potentielle Täter. Nach meinen Kenntnissen sind fast alle schweren Überfälle auf Geldtransporte in den letzten 20 Jahren früher oder später aufgeklärt“, so Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW).

Er lobte insbesondere die deutsche Polizei, die zu dieser europaweit einzigartigen Erfolgsbilanz beitrage. Deutschland verfüge seit Jahren mit Abstand über die sichersten Geld- und Wertdienstleistungen in Europa. Mit zwei Raubüberfällen auf Spezialgeldtransportfahrzeuge im Jahr 2010 bestätigte die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) den in 2009 erreichten Tiefststand. Obwohl die PKS 2011 erst im Frühjahr vorgelegt wird, geht Olschok von nur einem Überfall aus.

„Wir sehen in der geringen Überfallzahl eine Bestätigung für das jahrzehntelange Engagement der BDGW gemeinsam mit der gesetzlichen Unfallversicherung und den Sachversicherern für besonders sichere Geldtransporte in Deutschland. Der BDGW-Sicherheitsstandard“, so Olschok, „hat sich dabei als Gütesiegel etabliert“. Die PKS-Zahlen für Überfälle auf Geldtransportfahrzeuge werden noch eindrucksvoller, wenn man sie mit anderen Raubüberfällen in Deutschland vergleiche.

Berücksichtige man, dass täglich 2.500 gepanzerte Geldtransportfahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs seien und nach Angaben der Deutschen Bundesbank rund drei Milliarden Euro transportierten, dann erfährt die Zahl „zwei“ bei den Raubüberfällen eine besondere Bedeutung. Ohne die Tätigkeit der 11.000 Beschäftigten bei Geld- und Wertdienstleistern sei keine sichere Bargeldversorgung der Kreditinstitute und Bargeldentsorgung des Handels möglich.

Wesentliche Bausteine der heutigen Sicherheitskonzepte seien der Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen, eine Zweimannbesatzung, die Bewaffnung sowie der Einsatz von Transportsicherungssystemen. „Es besteht keine Notwendigkeit, die sichere Bargeldlogistik und die Sicherheit der Beschäftigten durch davon abweichende Ausnahmeregelungen aufs Spiel zu setzen“, so Olschok abschließend.

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