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Mittel zur Effizienz 11. Mai 2010

Überwachungssystem in der U-Bahn von Barcelona

Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Videoüberwachungssysteme das Straßenbild der Städte verändert haben. Dieser Artikel erklärt, wie genau das Überwachungssystem in der U-Bahn einer Metropole funktioniert und warum es notwendig ist.

U-Bahn Barcelona: Sicherheit und reibungsloser Betriebsablauf durch IP-basiertes Videosystem.
U-Bahn Barcelona: Sicherheit und reibungsloser Betriebsablauf durch IP-basiertes Videosystem.

Es soll angeblich keine einzige Straße in London geben, auf der man heutzutage nicht von einer Überwachungskamera gefilmt wird. Trotz aller Seitenhiebe auf einen allgegenwärtigen und allwissenden „Big Brother" sowie den Wegfall der Privatsphäre haben die Videosysteme, die in so vielen Metropolen installiert wurden, rein gar nichts mit der Bekämpfung von Kriminalität zu tun.

Das Überwachungssystem der U-Bahn in Barcelona (Transports Metropolitans de Barcelona, TMB) hat zwar einige Male dazu beigetragen, dass die Polizei organisierte Diebesbanden fassen konnte, doch Kriminalität war nicht der Grund, warum TMB vor zwölf Jahren mit der Installation der Kameras begann. Jeden Tag fahren mehr als eine Million Menschen mit TMB-Bahnen durch die Stadt, in der es mehr als 100 Haltestellen gibt. Die Verantwortlichen der U-Bahn in Barcelona mussten einen sicheren und reibungslosen Betrieb gewähren können und dafür sorgen, dass Pendler ihren Zielort erreichen.

Effizienter mit Video

In der ersten Phase des Projekts wurde in zwanzig U-Bahn-Stationen ein analoges Überwachungssystem installiert. Auf jedem U-Bahnhof gab es acht Kameras und einen kleinen Raum für einen Bediener, der die Live-Aufnahmen vor Ort auf zwei Monitoren verfolgte. Das Filmmaterial jeder Kamera wurde jeden Tag vierundzwanzig Stunden aufgenommen und für drei oder vier Tage auf einem digitalen Videorecorder (DVR) gespeichert.

Das System war ein Erfolg. Der tägliche Betrieb verlief effizienter, und bei Notfällen oder gefährlichen Zwischenfällen konnten schnellere Reaktionszeiten verhindern, dass die Verspätungen außer Kontrolle gerieten. TMB entschloss sich deshalb, eine zweite Phase mit weiteren Installationen einzuleiten: Das System sollte auf mehr als hundert Bahnhöfe ausgeweitet werden, für die jeweils dreißig Kameras geplant waren. Ein einziger Anlagen-Bediener konnte damit natürlich nicht allein fertig werden, es mussten Alternativen gefunden werden.

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Heranreifen eines effektiven U-Bahn-Managements

Eine der ersten Verbesserungen, die TMB vornahm – neben der Aufstockung der Anzahl an installierten Kameras pro Bahnhof – war die Ausstattung des zentralen Kontrollraums mit einem speziellen Videomanagement-System (VMS) und Bildschirmmatrizen zum Untersuchen von Videos. Im Kontrollraum gab es nun einen Bereich, in dem Live-Aufnahmen verfolgt wurden, sowie einen Bereich, in dem Filmmaterial genauer untersucht werden konnte. So konnten die Bediener und das Sicherheitspersonal den Betrieb und die Sicherheit der U-Bahn in Barcelona im Auge behalten.

Da die Aufnahmen von Personen in den öffentlichen U-Bahnhöfen einige Tage lang aufbewahrt wurden, bestand das Risiko des Missbrauchs des Filmmaterials. Deshalb beschloss TMB, sich von Spaniens führendem IT-Unternehmen Indra Sistemas, S.A. Hilfe zu holen. Um die Möglichkeit zu verringern, dass Aufnahmen an die Öffentlichkeit gelangen oder gefälscht werden könnten, erhielt Indra den Auftrag, ein maßgeschneidertes VMS zu entwickeln, mit dem Kamerabilder verschlüsselt werden konnten und das es unmöglich machen würde, Standbilder zu erstellen.

Mobil

Dieses VMS-System hat dazu beigetragen, die Öffentlichkeit vor dem potenziellen Missbrauch des TMB-Überwachungssystems zu schützen und gleichzeitig ermöglicht, dass das U-Bahnsystem für Pendler zuverlässiger wurde. TMB hat das System noch weiter verbessert, indem die Bahnhofsmanager die Möglichkeit erhielten, mobil zu werden. Mit dem Einsatz von PDAs (Personal Digital Assistants) konnten die vormals stationären Bediener Filmmaterial sowie Anweisungen aus dem Kontrollraum darüber empfangen, wo und was auf dem U-Bahn-Gelände passiert ist. Diese Mitarbeiter sind immer zu zweit unterwegs und können sich sofort um eventuelle Probleme kümmern und sicherstellen, dass der Zugbetrieb reibungslos abläuft und dass die Fahrgäste in den U-Bahnen sicher sind.

Entwicklung in Richtung IP

Im Verlauf dieses Überwachungsprojekts hat sich die Technik natürlich weiterentwickelt. TMB wollte mit der Zeit gehen und hat deshalb sein Überwachungssystem umstrukturiert und erweitert, um ein größeres und komplexeres Netzwerk aufzubauen. Man begann auch zu untersuchen, welche Technologien sich für diese Zwecke am besten eignen würden.

TMB wollte beispielsweise beibehalten, dass die Kameras vierundzwanzig Stunden täglich laufen und man wollte das Material auch weiterhin drei oder vier Tage lang aufbewahren. Doch in der ganzen Stadt gab es etwa 3.300 Kameras und so wurde schnell klar, dass die Tage des analogen DVR-Betriebs gezählt waren.

TMB wollte sein hochmodernes System weiter betreiben und suchte die beste IP-Aufnahmelösung für sein System. Letzten Endes wurde man fündig: Siqura i-NVR von Optelecom-NKF war der beste Recorder für den Job.

Optimale Performance

Siqura i-NVR sollte für die Aufnahmen der zahlreichen Metropolenkameras zuständig sein, doch TMB waren die Lösungen von Siqura nicht völlig fremd. Schon zu Beginn des Projekts wurden für die Daten- und Videostreams Fiberoptiktransmitter und -empfänger von Optelecom-NKF verwendet, einem Spezialisten von technisch ausgereiften IP- und Glasfaserüberwachungssystemen. Diese Fiberlösungen haben sich bewährt, indem in jedem Bahnhof zuverlässig qualitativ gutes Videomaterial entstand. TMB hatte die gleichen Erwartungen an Siqura i-NVR.

Deshalb arbeiteten TMB und Optelecom-NKF über Jahre hinweg eng zusammen, um das Überwachungsnetzwerk der U-Bahn in Barcelona auszuweiten und zu aktualisieren. Als TMB schließlich immer mehr zu IP-Lösungen tendierte, nahm man im System auch Siqura-Encoder für die Übertragung von IP-Streams auf. Geschäftsverbindungen wie diese und auch die Verbindung zwischen TMB und Indra sind äußerst wichtig, um sicherzustellen, dass ein Überwachungssystem optimal arbeitet und genau das tut, was es soll, und dass es, wie in diesem Fall, die Sicherheit und den reibungslosen Ablauf der U-Bahn in Barcelona gewährleistet.

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