Die Studie der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Bremen und der FH Campus Wien „Konzernsicherheit in den TOP100 Unternehmen“ stellt deutschen Konzernen ein insgesamt positives Zeugnis für ihre Sicherheitsabteilungen aus. Sie zeigt aber auch, dass weiterer Handlungsbedarf besteht.
Als positives Ergebnis sieht der ASW Bundesverband, dass deutsche Großkonzerne das Thema Sicherheit fest in der Organisa-tionsstruktur verankert haben und über eigene Abteilungen für die Unternehmenssicherheit verfügen. Kritisch sieht der Verband jedoch, dass die Sicherheitsverantwortlichen meist erst auf dritter Hierarchieebene angesiedelt seien.
Sicherheit müsse Chefsache sein und damit auch auf Vorstandsebene verankert werden, so ASW-Geschäftsführer Jan Wolter. Nach Auffassung des ASW Bundesverbandes befassten sich die Vorstände in der Regel zu selten mit Sicherheitsthemen. So gab fast die Hälft der Befragten an, dass der Vorstand zum Thema Sicherheit seltener als einmal im Monat schriftlich unterrichtet wird.
Zudem findet die Einbindung der Sicherheitsexperten in strategische Entscheidungen noch bei weitem nicht in allen Unternehmen statt. Mehr als jedes dritte Unternehmen beziehe die Konzernsicherheit nicht in strategische Entscheidungen ein – das sehe man sehr kritisch, so Wolter.
Schubladendenken
Nach Auffassung des ASW Bundesverbandes zeigt die Studie auch, dass Sicherheit weiterhin häufig in „Schubladen“ gedacht werde, so Wolter. Der Studie zufolge liegt die IT-Sicherheit sehr häufig noch komplett oder teilweise außerhalb der Zuständigkeiten der Sicherheitsabteilungen. In mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen hatte die Konzernsicherheit hier keine Zuständigkeit.
Der ASW Bundesverband ruft daher die Unternehmen dazu auf, IT-Sicherheit und Konzernsicherheit ganzheitlich zu denken.
Die Studie „Konzernsicherheit in den TOP100-Unternehmen“ wurde anlässlich des ASW/ASIS Global Security Forums in Berlin vor Kurzem veröffentlicht und zeigt Ergebnisse einer Umfrage zu Konzernsicherheit in TOP-100 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.